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Arnstein: Wie teuer wird das Wasser in Arnstein?

Arnstein

Wie teuer wird das Wasser in Arnstein?

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    Es ist schier unglaublich: Seit 18 Jahren zahlen die Bürger von Arnstein denselben Preis für Wasser und Abwasser. Dazu kommt, dass es verschiedene Wasserversorger mit unterschiedlichen Strukturen und Preiskalkulationen gibt. Für das von der Stadt Arnstein beauftragte Büro Schulte/Röder Kommunalberatung stellte der Mitarbeiter Simon Kohl die gegenwärtige Situation dar und zeigte mögliche Alternativen auf.

    Die letzte konkrete Gebührenkalkulation für Wasser und Abwasser erfolgte im Jahr 2003, seitdem liegt beispielsweise der Wasserpreis bei rund drei Euro pro Kubikmeter, in vergleichbaren Gemeinden schon mal das Doppelte. Laut Kohl erfolgten aber seit 2013 erhebliche Investitionen im Bereich Wasser und Abwasser, die von den 18 Jahre lang konstanten Gebühren nicht ganz gedeckt werden konnten. So kam bei der Wasserversorgung ein Verlust von einer Million Euro zusammen, während der Abwasserbereich einen Gewinn von 500 000 Euro erzielen konnte. Unter dem Strich machte die Stadt also eine halbe Million Euro Verlust. Dieser kann auch heute weitgehend nicht durch eine angepasste Kalkulation ausgeglichen werden, da diese Option nach vier Jahren verfällt.

    Rücklagen für die Zukunft bilden?

    Was aber ist jetzt künftig zu tun? Simon Kohl stellte den Stadtratsmitgliedern mögliche Varianten vor. Zunächst müsste entschieden werden, inwieweit man mit reinen Gebühren oder aber mit Beiträgen bei Investitionen arbeiten möchte. Außerdem steht die Frage an, ob man nur den gegenwärtigen und erwarteten Finanzbedarf abdecken will oder Rücklagen für die Zukunft bilden möchte. Der Fachmann riet zur letzteren Variante.

    Auf die Frage aus dem Gremium nach realistischen künftigen Gebühren wollte sich Kohl nicht festlegen, vermutete aber eine Steigerung von bis zu 50 Prozent, zumal alle Strukturen der städtischen Wasserversorgung einander angeglichen werden müssten. Der jetzige Benutzungsgebührensatz liegt bei 1,20 Euro pro Kubikmeter und wird wohl später auf bis zu 2,73 Euro bei Einberechnung der Sonderrücklage steigen. So könnten in den nächsten vier Jahren bis zu einer Million Euro an Rücklagen gebildet werden. Beim Abwasser ist eine Gebühr von 4,27 Euro pro Kubikmeter denkbar, was zu einer Rücklage für dringende Investitionen in Höhe von 2,8 Millionen Euro führen könnte.

    Besorgtes Hüsteln

    Das sorgte bei den Stadtratsmitgliedern natürlich für besorgtes Hüsteln. Stadtrat Martin Fischer forderte, die anstehenden Kalkulation absolut transparent zu gestalten. Die Bürger müssten wissen, wie der Preis zustande kommt. Es müsste auch klar werden, dass der bisherige zu niedrige Wasserpreis in Verbindung mit den hohen Investitionskosten zu großen Verlusten geführt habe.

    Franz Eder relativierte die Sorge um einen hohen Preis: vielmehr müsse in der Bevölkerung die Wertschätzung für das Gut Wasser deutlich zunehmen. Schließlich müssten die entstehenden Kosten irgendwie gedeckt werden. Man könne es auch mit Sparen oder mit Wasser aus Zisternen versuchen. Außerdem müsse man klar sagen, dass man bei Leitungswasser für 1000 Liter saubersten Lebensmittels kaum mehr als einen halben Cent pro Liter zahlen müsste. Im Geschäft legt man leicht das Hundertfache hin.

    Das Büro Dr. Schulte/Röder wird dem Stadtrat zeitnah Vorschläge für eine zukunftsfähige Kalkulation vorlegen.

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