Am Samstagabend ging erneut ein missbräuchlicher Notruf aus Gemünden bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken ein. Um 20.15 Uhr wurde mitgeteilt, dass in der Keßlerstraße in Gemünden eine Person Tabletten eingenommen habe und Hilfe bräuchte, teilt die Polizei Gemünden mit.
Daraufhin fuhren ein Rettungswagen und der Notarzt an. Dort befanden sich mehrere Jugendliche, die einen Geburtstag im Freien feierten. Allerdings wurde schnell klar, dass weder eine Tabletteneinnahme, noch ein Notfall vorlag, schreibt die Polizei, die daraufhin wegen „Missbrauch von Notrufen“ hinzugezogen wurde.
Während der Anfahrt ging ein zweiter Notruf bei der Polizei ein, bei der sich ein zunächst unbekannter Mann erkundigte, was das für ein Einsatz in Gemünden wäre, da er in der Ferne „Blaulicht“ erkennen könne. Dabei gab er Beleidigungen und Drohungen von sich.
Am Einsatzort angekommen, trafen die Beamten auf einen amtsbekannten jungen Mann. Dieser war alkoholisiert und gab sich ahnungslos. Er zog den Vorfall ins Lächerliche. Auf seinem Handy wurde aber zweifelsfrei festgestellt, dass die beiden Notrufe von ihm abgesetzt wurden. Bei den Ermittlungen wurde außerdem bekannt, dass er das Handy, von dem der Notruf abgesetzt wurde, kurze Zeit vorher entwendet hatte. Gegen den jungen Mann wird Anzeige wegen Missbruch von Notrufen und wegen Diebstahl erstattet.
Anfang des Jahres ging aus Gemünden eine Serie von falschen Notrufen ein. Ein 18-Jähriger hatte gestanden, sie aus Spaß am Helfen abgesetzt zu haben. Im Oktober wurde er deshalb und wegen weiterer Delikte vom Amtsgericht Gemünden zu zwei Freizeitarresten und einer Zahlung von 500 Euro verurteilt.