(nn) Zum rot-grünen Ganztagsschulprogramm (IZBB) und einer ihrer Ansicht nach ungerechten und einseitigen Umsetzung durch die Bayerische Staatsregierung erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Heidi Wright in einer Pressemitteilung: Das von der SPD-geführten Bundesregierung im Jahr 2003 aufgelegte Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) des Bundes läuft 2009 aus. Vier Milliarden Euro für Investitionen in Ganztagsschulen habe die SPD-geführte Bundesregierung seit 2003 bereitgestellt, davon knapp 600 Millionen Euro für Bayern.
Wright führt aus: „Mittel in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro sind an den Landkreis Main-Spessart gegangen. Insgesamt fünf Schulen können damit gefördert werden. Beschämend ist, dass bei den Volksschulen im Landkreis Main-Spessart gerade einmal rund zwei Prozent der IZBB-Mittel ankommen. Denn rund 95 Prozent der bewilligten IZBB-Mittel gehen an die Gymnasien und rund drei Prozent an die Realschule.“ Auch verschweige die Staatsregierung, welchen Beitrag sie bisher selbst geleistet hat.
In einer Ganztagsklasse sei mehr Zeit, individuell auf die Schülerinnen und Schüler einzugehen, meint die SPD-Abgeordnete. Die Kinder und Jugendlichen könnten besser gefördert werden. „Ganztagsschulen brauchen ein hochwertiges Freizeitangebot, das die Interessen der Schüler fördert. Entscheidend ist dafür, dass die Länder genügend Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stellen. Daran aber hapert es bei uns in Bayern erheblich“, meint Wright.
Nachdem sich die Staatsregierung dafür entschieden habe, die Bundesmittel vor allem in die Gymnasien zu lenken und damit das G 8 zu finanzieren, statt echte Ganztagsklassen zu schaffen, werde es nun höchste Zeit, dass sie ein eigenes Programm zugunsten der Grund- und Hauptschulen leistet. Die Nachfrage sei derzeit weitaus größer als das Angebot.
Laut Wright wurden die Gelder wie folgt im Landkreis Main-Spessart verteilt: Laut Bescheid aus dem Jahr 2004 gingen ans Gymnasium Marktheidenfeld 294 000 Euro, laut Bescheid aus dem Jahr 2005 ans Gymnasium Karlstadt 958 000 Euro, ans Gymnasium Marktheidenfeld 1 190 000 Euro, an die Realschule Lohr 94 000 Euro und an die Volksschule Lohr 42 300 Euro. Das ergibt die Summe von 2 578 300 Euro.