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Ansbach: Zehn Ideen für Ansbacher Dorfplatz: Kreativ und zum Ort passend

Ansbach

Zehn Ideen für Ansbacher Dorfplatz: Kreativ und zum Ort passend

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    Die Studentinnen (von rechts) Mona Enders und Nicola Eickhoff erklären ihren Plan. Ortsvereinsvorsitzender Matthias Rauch und Christine Gottwald, die Vorsitzende des Ansbacher Garten- und Verschönerungsvereins, fragten nach.
    Die Studentinnen (von rechts) Mona Enders und Nicola Eickhoff erklären ihren Plan. Ortsvereinsvorsitzender Matthias Rauch und Christine Gottwald, die Vorsitzende des Ansbacher Garten- und Verschönerungsvereins, fragten nach. Foto: Martina Schneider

    Die Gemeinde Roden kann nun aus dem Vollen schöpfen, zumindest was die Gestaltung des Ansbacher Dorfplatzes angeht. Am Dienstagabend stellten 19 Studentinnen und Studenten der Meister- und Technikerschule für Garten- und Landschaftsbau in Veitshöchheim zehn Entwürfe für das Areal am Ansbacher Dorfgemeinschaftshaus vor.

    Gut 50 Interessierte verfolgten im Saal des Dorfgemeinschaftshauses die Präsentationen der Studenten. In Zweierteams stellten die ihre Entwürfe vor, unterlegt mit detailgenau gezeichneten Plänen und Power Point Präsentationen. Die Ansbacher staunten angesichts der Vielfalt an gestalterischen Möglichkeiten für ihren Platz. Bereits im Dezember hatten sich die Studenten vor Ort ein Bild des Areals gemacht. Innerhalb von zwei Wochen mussten sie dann einen Entwurf für die Gestaltung des Platzes als auch eine detaillierte Pflanzplanung entwerfen.

    Einen besonderen Platz gestalten

    "Das Projekt in Ansbach hat gepasst, es war etwas Besonderes für alle", erklärte Landschaftsarchitekt Andreas Adelsberger, der die Studierenden an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim unterrichtet. Zusammen mit Dr. Philipp Schönfeld, Sachgebietsleiter Pflanzenökologie, war Adelsberger sehr schnell klar, dass die Studierenden den Dorfplatz zu einem besonderen Platz machen können. "Wir nehmen immer gerne Projekte aus dem öffentlichen Raum als Grundlage für die Arbeiten", erklärt Adelsberger, der zusammen mit Schönfeld die Studenten während ihrer Planungen auch begleitet hatte und Impulse setzte.

    Bürgermeister Otto Dümig und sein Stellvertreter Stefan Weyer nahmen alle Pläne unter die Lupe.
    Bürgermeister Otto Dümig und sein Stellvertreter Stefan Weyer nahmen alle Pläne unter die Lupe. Foto: Martina Schneider

    Die Wünsche der Ansbacher waren vielfältig. Aufgabe war, den Platz als Treffpunkt für Jung und Alt zu gestalten mit Möglichkeiten zum Verweilen, eine Fläche freizuhalten, auf der bei Festen ein Zelt aufgestellt werden kann, Versorgungsmöglichkeiten für Feste einzuplanen sowie Standorte für den Mai- und Weihnachtsbaum festzulegen. Der Platz sollte – wenn möglich – Wasser haben in Form eines kleinen Bachlaufs, eines Brunnens, eines Wasserspiels…

    Diverse Vorgaben: auch der Birnbaum muss bleiben

    Eine Feuerstelle stand auf der Wunschliste ebenso wie die Einbindung der historischen Grenzsteinsammlung eines Ansbachers und die Anbindung an den europäischen Kulturweg "Waldsassengau 2" des Archäologischen Spessartprojekts. Und, ganz wichtig: der alte Birnbaum, der seit Urzeiten auf dem Dorfplatz steht, muss erhalten bleiben. Jede Menge Herausforderungen also.

    "Es sind ganz unterschiedliche Richtungen herausgekommen", sagte Adelsberger, der mit den Arbeiten seiner Schützlinge sehr zufrieden war. Die Ansbacher waren bass erstaunt ob der Fantasie der angehenden Landschaftstechniker, die nahezu alle Vorgaben berücksichtigten. Auch die Präsentationen waren unterhaltsam und kurzweilig. Jedes Team hatte sechs bis acht Minuten Zeit, seine Pläne vorzustellen und die Ansbacher für sich einzunehmen.

    Es gab keine Steinwüsten, keine großen Versiegelungen. Wenn Stein, dann war er sensibel gewählt: Muschelkalk und Buntsandstein als Blöcke zum Sitzen, als Wege, als Abgrenzungen, als Pflaster – Material also, das für die Region auf der fränkischen Platte steht. Biodiversität war das Schlagwort für Streuobst- und Blumenwiesen, in denen sich Insekten und Nützlinge tummeln können: Heimische Gehölze und Bäume, die im Sommer Schatten spenden und bis in den Winter hinein mit ihrem farbenprächtigen Laub glänzen, Hochbeete mit ganzjährig blühenden Staudenmischungen, kleine Inseln, die zum Innehalten und Verweilen einladen.

    Das ist einer der zehn genau gezeichneten Pläne für die Gestaltung des Ansbacher Dorfplatzes.
    Das ist einer der zehn genau gezeichneten Pläne für die Gestaltung des Ansbacher Dorfplatzes. Foto: Martina Schneider

    Die Abgrenzungen zur Dorfstraße war mal als Gehölzstreifen mit Findlingen, mal mit Pollern geschützt ausgebildet. Und immer wieder: Platz für Gemeinsamkeit, für Zusammensein für Feste feiern.

    Jürgen Schreck stieß bei LGA auf offene Ohren

    Die Idee, die Studierenden der der Meister- und Technikerschule nach Ansbach zu holen und von ihren Ideen zu profitieren hatte der Ansbacher Jürgen Schreck. Er stieß bei Adelsberger mit dem Projekt "Dorfplatz Ansbach" auf offene Ohren. Der Dorfplatz bot den Studierenden die Herausforderung, eine funktionelle Planung sowohl aus gestalterischer als auch aus pflanzlicher Sicht zu erstellen.

    Schreck dankte den angehenden Technikern für "die Kreativität, die in Ihren Entwürfen steckt und die uns alle mehr als überrascht hat". Die Ansbacher hörten aber nicht nur zu, sie fragten nach, diskutieren mit den Studenten, ließen sich die Pläne näher erläutern und suchten sich ihre Favoriten. Die zehn Entwürfe stehen der Gemeinde Roden zur Verfügung. Wie nun die Gestaltung des Dorfplatzes angegangen wird, darüber wird der Gemeinderat sicher in einer seiner nächsten Sitzungen sprechen, so Bürgermeister Otto Dümig. "Es war interessant und lehrreich für uns Laien zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt, unseren Dorfplatz zu gestalten", sagt das Gemeindeoberhaupt.

    Am Ende der dreistündigen Veranstaltung waren alle zufrieden: Die Studierenden, die erfuhren, wie positiv ihre Entwürfe aufgenommen wurden, die Ansbacher, die eine Fülle von Ideen bekommen hatten für ihren Dorfplatz, und die Verantwortlichen der Gemeinde, die jetzt eine Basis haben für eine zukünftige Planung des Platzes gegenüber des Dorfgemeinschaftshauses.

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