Mit einer Andacht im eigenen Vereinsheim als Dankgottesdienst geht die Schützengesellschaft – zunächst einmal versuchsweise – neue Wege, um dem Mangel an Geistlichkeit bei seinem Jahrtag Rechnung zu tragen. Renate Riegel unterstützte den Verein dabei von kirchlicher Seite aus.
Wie im vergangenen Jahr von Pfarrer Matthias Wolpert angekündigt, stehen nicht mehr für jeden Jahrtagsgottesdienst innerhalb der Pfarreiengemeinschaft Erlenbach/Triefenstein Geistliche zur Verfügung, da dies wegen der großen Zahl solcher Anlässe nicht mehr abzudecken sei. Daher hatten sich die Schützen überlegt, den kirchlichen Teil vielleicht auch einmal in den eigenen vier Wänden zu begehen und dazu Renate Riegel als Wortgottesdienstleiterin um ihre Unterstützung gebeten. So läuteten in diesem Jahr zu Beginn des Vereinsfeiertages nicht die Kirchenglocken und auch die traditionelle Kirchenparade zum Schützenhaus gab es nicht. Doch auch so, darin waren sich viele der Schützen einig, konnte man der Verstorbenen des Vereins – im Vorjahr Felix Liebler – würdig gedenken und den Segen für den Verein erbitten.
Bei der sich anschließenden Generalversammlung erinnerten Schützenmeister Wolfgang Thoma und Schriftführerin Lisa Ondrasch zunächst an das alte Jahr mit seinen wesentlichsten Ereignissen. Dies sei wohl eines der schwierigsten Abschnitte der jüngeren Vergangenheit in der Schützengesellschaft gewesen, da nach dem Ausscheiden vieler langjähriger und verdienstvoller „alter Hasen“ aus der Vorstandschaft bei den Neuwahlen, Aufgaben neu organisiert und eigene Vorstellungen definiert werden mussten. Doch schon an der großen Zahl der, neben dem Sportbetrieb, dann durchgeführten Veranstaltungen, sei zu erkennen, dass man einen guten Übergang habe finden können.
Neben monatlichen Einladungen mit Spezialitäten-Angeboten (Lackefleisch-, Fisch-, Pizza-, Hähnchen-, Rollbraten-, Kesselfleischessen oder Grillfest) fürs interne Gemeinschaftsleben habe man auch Verbindungen zu den Ortsvereinen und überörtlich zu Schützenfreunden durch Festbesuche gepflegt. Wichtigster Termin und gemeinsame Herausforderung sei aber die Mitwirkung am Jubiläums-Dorffest gewesen, zu dessen Vorbereitung, Durchführung und Nacharbeit 70 Arbeitsschichten erforderlich gewesen seien. Der reibungslose Ablauf sei nur durch den guten Zusammenhalt zu schaffen gewesen.
Darüber hinaus gelte der Dank des Vereins Manuel Kern für die leitende Übernahme und Organisation der neuen Bogenschützenabteilung, Tobias Schreck für das Fällen überalterter Gehölze und Neupflanzungen auf dem Vereinsgelände sowie Gertrud und Paul Inderwies für die Betreuung der Adventsfeier.
Schatzmeister Gerold Liebler gab dann einen Kassenbericht mit erfreulichen Zuführungen zu den Rücklagen bekannt, die den Verein für kommende Investitionen handlungsfähig halten sollte. Allerdings sei dieses gute Ergebnis außerordentlichen Einnahmen zu verdanken gewesen, die man in den kommenden Jahren mit anstehenden Aufwendungen nicht mehr erwarten könne. Nach der Bestätigung einer anstandslosen Kassenführung durch die Kassenprüfer Helmut Mundelsee und Harry Neubauer (vorgetragen durch Georg Neubauer), erfuhren Jahresrechnung und Vorstandschaft einstimmig Entlastung durch die Versammlung.
Goldene Ehrennadeln
Traditionsgemäß bot der Jahrtag auch Anlass um langjährige Mitglieder auszuzeichnen. In diesem Jahr durften für 25 Jahre Vereinstreue Andrea Salomon und Markus Hermann die Silbernen Ehrennadeln, sowie Edgar Eyrich und Günther Kaufmann die Goldenen Ehrennadeln der SG-Erlenbach und des Bayerischen Sportschützenbundes für 50 Jahre Zughörigkeit entgegennehmen.
Bürgermeister Georg Neubauer gratulierte in seinen Grußworten den Geehrten und allen erfolgreichen Schützen, aber auch all den Verantwortlichen. Und mit Dank für das große Engagement der Schützengesellschaft erinnerte er auch an das gelungene Jubiläums-Dorffest.
Zum künftigen Verlauf des Jahrtages meinte Schützenmeister Wolfgang Thoma, dass die aktuelle Variante als ein Experiment angesehen werden sollte. Ebenso, wie die Andacht im Vereinsheim anstatt in der Pfarrkirche sollte von den Mitgliedern auch eine Zusammenlegung von Jahrtag und Generalversammlung überdacht werden. Nach ausreichend Rückmeldung werde man dann in der Vorstandschaft neu darüber beraten.
Dabei spiele auch der Auftritt des Vereins eine Rolle. Sollte eine öffentliche Präsentation mit Musik, wie beim Jahrtag nicht mehr möglich sein, könnte vielleicht das Königsschießen beim Sommerfest Gelegenheit bieten, sich in solcher Weise zu zeigen. Gegebenenfalls müsse manches geändert werden. Dabei wolle man jedoch an Traditionen so lange als möglich festhalten, aber sich vor Neuem nicht verschließen.