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Zellingen: Zellingen: Kindergarten aus dem Baukasten

Zellingen

Zellingen: Kindergarten aus dem Baukasten

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    Auf diesem Grundstück an der Lerlachstraße in Zellingen wird der neue Kindergarten St. Georg gebaut. Er wird damit an das Sportgelände der Mittelschule angrenzen.
    Auf diesem Grundstück an der Lerlachstraße in Zellingen wird der neue Kindergarten St. Georg gebaut. Er wird damit an das Sportgelände der Mittelschule angrenzen. Foto: Jürgen Kamm

    Ein langes flaches Gebäude aus Holz mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem begrünten Dach – so wird der künftige Kindergarten St. Georg von der Lerlachstraße aus wirken. Im Gemeinderat stellte Architekt Stefan Hirsch die Konzeptplanung vor. Bei einem Workshop wurde sie bereits mit dem Trägerverein und der Kindergartenleitung abgestimmt.

    Geplant ist der neue Kindergarten als serieller Modulbau – was letztlich dafür steht, dass planerisch Quader nebeneinander und aufeinander gefügt werden, ohne dass es sich um Container handeln würde. "Wir bauen sehr viele Kindergärten so, weil es sehr wirtschaftlich ist", erklärte der Architekt. Auch einen Kindergarten in Margetshöchheim plant sein Büro.

    Der neue Kindergarten wird zwei Stockwerke haben. Weil das Gelände nach hinten abfällt, wird man die von der Straße aus aber nicht komplett sehen. Den Haupteingang wird in der Mitte eine Treppe plus seitlicher Rampe bilden. Etwa ein Dutzend Schrägparkplätze sind an der Straße geplant, der Gehweg wird verschwenkt.

    Über einen Aufzug gibt es "keine Diskussion"

    Die Treppe des Haupteingangs führt auf die obere Ebene. Dort werden sich die Gruppen- und Gemeinschaftsräume für Krippenkinder befinden, die Regelkinder-Gruppen sind auf der unteren Ebene geplant. Durch das Gebäude zieht sich ein Flur als Längsachse, der die zur Straße hin orientierten Funktions- und Lagerräume und die Gruppen- und Gemeinschaftsräume trennt. Zur Straße hin sind nur kleine Fenster vorgesehen, nach "hinten", was die Himmelsrichtung Nord-West ist, deutlich größere für eine gute Belichtung der Aufenthaltsräume. Durch diese Anordnung wird kein zusätzlicher Sonnenschutz benötigt.

    Für die Mensa samt Küche und Lager ist ein Lieferanteneingang vom Südwesten (dort liegt zum Beispiel der Steg über die Bundesstraße) geplant. Auch ein Nebengebäude mit Boxen für Mülltonnen sowie Außenspielgeräte ist geplant.

    In den Garten wird von der oberen Ebene eine große Treppe führen, von der unteren Ebene aus ist er praktisch höhengleich auch von den Gruppenräumen aus erreichbar. Das Personal wünschte sich im Workshop für Frühjahr und Herbst jedoch einen zentralen Eingang mit Schmutzschleuse und eine Außentoilette. Für die Barrierefreiheit bekommt das Gebäude einen Aufzug, "da gibt es keine Diskussion", so der Architekt, Bürgermeister Stefan Wohlfart stört sich etwas an den Wartungskosten.

    Bei der Flächenberechnung gab es eine Punktlandung

    Der Außenbereich ist rund 1000 Quadratmeter groß und grenzt an die Sportanlage der Mittelschule mit Mehrzweckfeld, Laufbahn und Rasenplatz. Seine Gestaltung ist ebenso wie die konkrete Einrichtung der Räume und das Farbkonzept eine Aufgabe für Fachplaner.

    Der serielle Modulbau wird dank Holzmassivbauweise nachhaltig sein. Gebäudeteile mit Erdkontakt werden betoniert. Architekt Stefan Hirsch sprach oft von lasierten Oberflächen, die Patina ansetzen, auch bei Beton, weil sie robuster als Putz oder Wandverkleidungen seien. Beim Holz könnten neue Lasursysteme deutlich schnellere Änderungen der Wetterseite verhindern. Das Flachdach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage versehen, Fußbodenheizung und Warmwasser versorgt eine Wärmepumpe.

    Die geförderte Fläche laut Raumprogramm beträgt für den Kindergarten 970 Quadratmeter, die kleinste Wappenvariante wären mit 970,27 Quadratmeter praktisch eine Punktlandung. Die nach dem Workshop präferierte Variante mit Außentoilette und zusätzlichen Lager hat etwa zehn Prozent mehr Fläche – die Abstimmung mit dem Landratsamt und der Förderantrag werden spannend. Die Außenmaße des Kindergartens betragen etwa 50 mal 15 Meter.

    Der Zeitplan hängt vor allem von den Förder- und Genehmigungsverfahren ab, das Architekturbüro hat die Eingabeplanung für den Bauantrag praktisch schon fertig. Im Idealfall wäre Anfang 2025 Baubeginn und der Kindergarten wäre zum neuen Schuljahr bezugsfertig.

    Ein spätere Erweiterung ist Richtung Maintal möglich

    Bei der Vorstellung der Konzeptplanung wurde kaum debattiert. Sonja Rupp freute sich über das begrünte Dach und bemerkte die einfachere Planung gegenüber "mitten im Altort" wie in Retzbach. Werner Küffner befürchtete, die geplanten Parkplätze könnten nicht reichen. Gegenüber gebe es eine Zahnartzpraxis und die jetzigen Längsparkplätze seien oft belegt. Daraufhin kam die Frage auf, ob Parkplätze für auswärtiges Personal reserviert werden sollten. Beim jetzigen Parkplatz St. Georg praktisch gibt es praktisch gar keine Parkplätze. Bring- und Hohlverkehr der Kinder per Auto sahen einige Räte kritisch. In Margetshöchheim habe der Gemeinderat beschlossen, gar keine Parkplätze zu bauen, hieß es. Das gehe an der Realität vorbei, fand Jessica Fretschner: "Die Kinder werden nicht mit dem Fahrrad gebracht".

    Ob der Kindergarten einmal aufgestockt werden könnte, fragte Michael Heßdörfer. Dafür müsste die oberste Geschossdecke massiver ausgeführt werden. Der Architekt sieht günstigere Erweiterungsmöglichkeiten in Richtung Nordosten, also in Richtung Maintal.

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