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LENGFURT: Zementwerk Lengfurt setzt Schafe als Landschaftspfleger ein

LENGFURT

Zementwerk Lengfurt setzt Schafe als Landschaftspfleger ein

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    Paten für das Beweidungsprojekt des Zementwerks Lengfurt (von links): Michael Becker (Werkleiter), Tina Gölzer (Biologin) und Norbert Herrmann (Leiter Qualitätssicherung und Steinbruch).
    Paten für das Beweidungsprojekt des Zementwerks Lengfurt (von links): Michael Becker (Werkleiter), Tina Gölzer (Biologin) und Norbert Herrmann (Leiter Qualitätssicherung und Steinbruch). Foto: Foto: Elena Körber

    Ein Jahr hat die Planung gedauert; nun hat das Zementwerk Lengfurt sein Beweidungsprojekt vorgestellt. Seit Anfang Juni grasen Rhönschafe auf den Wiesen des Locksberges. Das Projekt soll dabei helfen, die Tier- und Pflanzenvielfalt auf diesem Gebiet zu erhalten.

    „Uns ist bewusst, dass wir bei der Zementherstellung stark in die Natur eingreifen“, sagt der Werkleiter Michael Becker. „Deswegen betreibt der Mutterkonzern HeidelbergCement AG in allen seinen Standorten verschiedene Umweltprojekte, die als Ausgleich dienen sollen.“ So hat der Konzern bereits Natur- und Erlebnispfade gestaltet, Bienenhotels errichtet und Amphibien-Gewässer angelegt.

    Nun also das Zementwerk Lengfurt: Auf einer drei Hektar großen Fläche am Locksberg weiden seit Juni mehr als 140 Rhönschafe. Ziel ist es, die Verbuschung auf diesem Gebiet weitgehend einzudämmen und somit den Tier- und Pflanzenarten, die offene, magere und wärmeliebende Flächen brauchen, einen Lebensraum zu bieten.

    Biologin Tina Gölzer aus der Heidelberger Zentrale, die alle Werke in Umwelt- und Naturschutzfragen berät, unterstützt das Projekt: „Vor allem Heuschrecken, Orchideen und Schmetterlinge fühlen sich auf offenen Wiesen am wohlsten.“ Ohne das Abgrasen der Schafe würden diese Gebiete rasch mit Büschen und Bäumen zuwachsen und somit den gewünschten Lebensraum zerstören. „Die Schafe fressen Gras und Kräuter ab und halten damit die Flächen offen. Sie fungieren als eine Art natürlicher Rasenmäher.“ Täglich wird der Zaun um die Koppel der Tiere ein Stück versetzt, sodass immer neue Gebiete erschlossen werden. „Samen der Pflanzen setzen sich im Fell der Tiere fest. Wenn diese weiter wandern, verbreiten sich die Gewächse. Das steigert die Artenvielfalt.“

    Ausbildung in Landschaftspflege: ein Rhön-Schaf mit seinem Lamm.
    Ausbildung in Landschaftspflege: ein Rhön-Schaf mit seinem Lamm. Foto: Foto: Elena Körber

    Ein solches Beweidungsprojekt hat Tina Gölzer bereits an vier weiteren Standorten des Konzerns umgesetzt, unter anderem mit Pferden, Ziegen und Rindern. „In Lengfurt haben wir uns nach Besichtigung der Flächen für Rhönschafe entschieden.“ Diese werden vom Schafhof Schewe aus Remlingen zur Verfügung gestellt.

    Aktuell weiden 140 ihrer Muttertiere mit Lämmern am Locksberg. Sie sollen jährlich von April bis Oktober dort stehen. Bei Erfolg werden bald mehr dazu kommen. Die Schäferei von Marina Schewe könnte somit vom Nebenerwerb zu ihrem Haupterwerb werden. Sie unterstützt das Vorhaben aber auch aus anderen Gründen: „Ich freue mich darüber, dass das Zementwerk Zeit in die Renaturierung der Flächen investiert und der Natur somit ein Stück von dem zurückgibt, was bei der Zementgewinnung genommen wird.“

    Auch Werkleiter Becker ist überzeugt. „Mit wenig Aufwand können wir viel erreichen. Solche Projekte zeigen, dass Engagement für die Umwelt nicht immer mit hohen Kosten verbunden sein muss.“

    Projekte Artenvielfalt

    Das Zementwerk Lengfurt hat bereits mehrere Projekte zum Thema Artenvielfalt verwirklicht. Dem Waldkindergarten Lengfurt stellt es eine Streuobstwiese mit einem Bauwagen zur Verfügung, auf der die Kinder die dortigen Lebewesen und den Muschelkalk kennen lernen können.

    In Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz veranstaltet das Werk seit 2014 Nachmittage zur Umwelterziehung für die Schüler der Grundschule Triefenstein. Außerdem legte es zur Förderung der biologischen Vielfalt einen Steinriegel an, indem zahlreiche Tierarten Verstecke und Überwinterungsräume finden.

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