Dass bei der Premiere am Karsamstag nur 75 Besucher gekommen waren, verwunderte Zirkusdirektor Marco Frank nicht sonderlich. „Das ist nicht schlecht für die Karwoche!“ Das 23-köpfige Team, zumeist Angehörige der Familie Frank, bot dem Publikum ein abwechslungsreiches Circus-Programm.
Zunächst präsentierten sich vier Kamele. Frank erklärt dem Publikum, dass sich die Tiere gerade im Haarwechsel vom Winter- auf Sommerfell befinden. Über die Künste der Jongleure, die mit leuchtenden Bällen, Schachteln und Hüten hantierten, staunten nicht nur die kleinen Besucher. Als „die Königin der Luft“ wurde Elice-Belinda angekündigt. Sie schwang hoch in der mit Sternen besetzten Kuppel ohne Netz und doppelten Boden über die Köpfe der Zuschauer hinweg und zeigte ihre Akrobatikkünste.
Walter Frank zeigte mit seiner „Rasselbande“, dass auch kleine Hunde Großes leisten können. Seine fünf Vierbeiner sprangen durch Reifen, rutschten durch Röhren, tanzten und zeigten sogar eine Polonaise.
Danach kam ein besonders junges Geschwistertrio auf die Bühne. Die drei zeigten mit Hilfe ihres Onkels Marco bereits zahlreiche Akrobatikkünste. So kann die gerade einmal drei Jahre alte Salma bereits einen Handstand auf den Händen ihres Onkels. Damit punktete sie natürlich beim Publikum.
Zwei Clowns begeisterten zwischendurch die Zuschauer und bezogen sie immer wieder ins Programm ein. Einmal holten sie vier verdutzte Kinder auf die Bühne, die bei der „Reise nach Jerusalem“ richtig viel Spaß hatten. In der Pause konnte man die Tiere anschauen und Direktor Frank beantwortete bereitwillig die Fragen der Gäste. Außerdem war „Europas größtes mobiles Affenhaus“ zu sehen.
Im zweiten Teil der Nachmittagsvorstellung kam alpenländische Stimmung ins Zirkuszelt mit „Anton und Antonia“, einer lustigen und außergewöhnliche Tiernummer. Zunächst herrschte ein buntes Gewusel aus Ziegenböcken, Eseln, Gänsen und Hunden im Zelt. Zwei spanische Riesenesel stellten sich dem Publikum hautnah vor. Anschließend sollten die Ziegenböcke über ein Brett, das auf den Eseln lag, balancieren. Einer der Böcke hatte dazu aber erst mal gar keine Lust und rannte eine Runde durchs begeisterte Publikum. Dann zeigte er aber doch noch sein Können.
Aloma-Tatjana zeigte mit ihrer Verbiegenummer eine besondere Form der Akrobatik. Alle Hände voll zu tun, hatte „Charly der Meisterkoch“ um seine zehn tanzenden Teller im Zaum zu halten. Nebenbei brachte er noch seine fliegenden Löffel in die richtige Reihenfolge und jonglierte zwischendurch noch mit Messern.
Beim Finale verabschiedete sich Direktor Marco Frank mit seiner Familie und erklärte den Zuschauern: „Sie sahen Zirkus, wie ihn unsere Väter und auch Urgroßväter uns gelehrt haben. Eine bunte Zauberwelt, verborgen unter einem Zirkuszelt.“
Der Circus Barus gastiert noch bis Sonntag, 27. April, auf der Martinswiese in Marktheidenfeld. Vorstellungen sind samstags, sonntags und feiertags um 15 Uhr, wochentags um 16 Uhr, Mittwoch und Donnerstag ist spielfrei. Am Freitag, 25. April, ist Kindertag – ein Kind pro zahlendem Erwachsenen ist frei.