Schweren Herzens muss sich Inhaber Oliver Ritter nach 45 Jahren von seinem Familienbetrieb trennen: Zoo-Ritter in der Mitteltorstraße schließt voraussichtlich zum 30. April seine Pforten. Besonders die Konkurrenz durch den Internethandel und Großhändler, aber auch der Wegfall der Parkplätze in der Mitteltorstraße hätten dem Laden das Genick gebrochen, meint Ritter.
„Eine ganz andere Zeit“ sei es gewesen, als die Familie Ritter Anfang der 1970er Jahre eröffnete – zunächst ganz klein in einem Privathaus in der Schenkgasse, später in der Mitteltorstraße, erinnert sich der 50-Jährige. Ritter: „Es gab nicht so viele Großhändler wie heute und keinen Internethandel.“
Schuss in den Ofen
„Ein Schuss in den Ofen“ sei für ihn zudem die 2010 für ein halbes Jahr eingeführte Fußgängerzone auf Probe gewesen. Denn: Ohne Parkplätze und Zufahrt zum Laden blieben die Kunden fern, bedauert Ritter.
Seit 18 Jahren befindet sich Zoo-Ritter in der Mitteltorstraße. Bei Anfragen von neuen Mietern habe es sich ausschließlich um Gastronomen gehandelt, erzählt Ritter. „Für Geschäfte ist der Standort unattraktiv, da es keine Kurzparkplätze mehr vor der Haustüre gibt.“ Denn dadurch sei der Laden nur schwer erreichbar für die Kunden.
Um Schulden zu vermeiden, will sich der dreifache Familienvater rechtzeitig – wenn auch schweren Herzens – von seinem Laden trennen, sagt er. Ritters Lebensgefährtin, die Vermieterin des Ladens, übergibt die Schlüssel nun an einen Gastronomiebetrieb, erzählt Ritter. Wer und was genau, verrät er noch nicht.
Konkurrenz im Internet zu groß
Ritters Entscheidung, den Zoofachhandel zu schließen, wurde vor einem halben Jahr immer konkreter. Besonders gegen die Konkurrenz im Internet komme der Laden nicht mehr an, meint Ritter. Zubehör und Futter werde immer häufiger und säckeweise im Internet gekauft. Auch der Hagebaumarkt, der demnächst errichtet werden soll, stelle eine Konkurrenz dar – Ritter: „wenn auch eine kleine.“ Aber alles, was die Leute aus der Stadt ziehe, sei schlecht für das Geschäft in der Innenstadt.
Der Ausverkauf läuft bis spätestens zum 30. April. Langjährige Kunden hätten zum Teil sehr bestürzt reagiert, als sie von dem Aus des Zoohandels erfuhren. „Einem Kunden hat es regelrecht die Sprache verschlagen, er war total geknickt“, erzählt der Inhaber. Auch sein Hund „Buddy“ werde den Laden vermissen, sagt der Inhaber. Ritter: „Er kennt die Kunden und hat sie jeden Tag begrüßt.“