Für viel Diskussionsstoff hatte das Dorffest vom 4. bis 7. Juli im Nachhinein gesorgt. Der "Weinort mit Herz" feierte seine neue Umgehungsstraße und eine neue Kirchenorgel wurde auch geweiht. Bei dem Fest hatten sich fast alle Vereine beteiligt. Die Unkosten fielen höher aus als veranschlagt, weshalb sich jetzt die Vereinsvorsitzenden trafen.
"Das hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst", sagte einer der Vorsitzenden, die am Mittwoch mit dem Bürgermeister zusammensaßen. Die Vereine tragen zusammen die Unkosten für das Dorffest von Freitag bis Sonntag und führen statt zehn jetzt 13 Prozent ihres Umsatzes, den sie beim Dorffest erzielt haben, ab. Man war im Vorfeld davon ausgegangen, dass ein gewisses Defizit zu erwarten ist. Dass dies nun höher ausfiel, "damit kann man leben", hieß es in der Runde. Mit insgesamt 7000 Euro beziffert der Bürgermeister die Summe.
Was nicht zur Debatte stand am Mittwochabend: das Defizit vom Montagabend des Dorffestes mit dem Konzert der Spider Murphy Gang. Wohl um den weihnachtlichen Frieden nicht zu stören, so vermutet ein Teilnehmer, habe es hier keine Nachfrage gegeben.
Von rund 7000 Euro Verlust aus diesem Open-Air-Konzertabend spricht Bürgermeister Diener auf Nachfrage der MAIN-POST. Die Gemeinde sei dabei "in Vorleistung gegangen". Zur Verpflichtung der "bayerischen Band" um Bassist und Sänger Günter Sigl und Gitarrist Barny Murphy habe kein Beschluss des Gemeinderates vorgelegen, wie mehrere Mitglieder im Laufe der Diskussionen in den vergangenen Wochen betonten.
Um diese Verluste hereinzuholen, gibt es laut Bürgermeister Diener den Plan, im nächsten Jahr mehrere Veranstaltungen ("mindestens drei") zu organisieren, mit deren Erlös das Konzert-Defizit beglichen wird. Hier gebe es schon gute Ideen. Veranstalter werde nicht die Gemeinde sein, "sondern andere, die ihren Gewinn abtreten". Auf Nachfrage, wer denn für das Konzert der Spider Murphy Gang verantwortlich gewesen war, verweist Diener darauf, dass die Vereine alle mitgeholfen hätten. Letztlich habe aber die Gemeinde "maßgeblich vorne dran gestanden".
Im Vorfeld habe man "vorsichtig" mit 1500 Besuchern kalkuliert. Es seien schlicht und einfach nur 1200 gekommen, so Diener.
Im Rahmen der Vorsitzenden-Besprechung hat man sich auch darauf verständigt, die Festhalle wieder auf Vordermann zu bringen. Die ist inzwischen 35 Jahre alt. Heizung, Isolation und Fenster stehen zur Sanierung an, sagt der Bürgermeister. Dafür soll sich ein Arbeitskreis bilden, in dem jeder Verein vertreten ist.