Er sei über den Verkauf des Bahnhofsgebäudes informiert worden, sagte Partensteins Bürgermeister Heinz Steigerwald (SPD) auf Anfrage. Ihm sei wichtig, dass aus dem Gebäude „was Gescheites gemacht wird“. Für die Gemeinde selbst sei das Gebäude uninteressant. Derzeit befinden sich im Partensteiner Bahnhof laut Steigerwald im Parterre ein Wartesaal und das Büro des Fahrdienstleiters, im Obergeschoss eine Wohnung.
Auch Rienecks Bürgermeister Wolfgang Küber (Grüne) war über den Verkauf des Bahnhofsgebäudes in seiner Stadt informiert. Das Gebäude, das zurzeit von zwei Mietsparteien bewohnt werde, liege zu 100 Prozent in der Schneise der geplanten Umgehungsstraße, sagte er.
Von daher sehe er keinen großen Bedarf seitens der Stadt, sich Gedanken über eine mögliche Nutzung des Hauses zu machen. Dem für den Bau der geplanten Umgehungsstraße zuständigen Staatlichen Bauamt habe er den Besitzerwechsel sofort mitgeteilt. Er hoffe, dass die Straße in absehbarer Zeit gebaut werde. Schade fände er es, wenn der jetzige Eigentümer bei einem möglichen Verkauf an den Staat „Geschäfte macht“.
Bahnsteige bleiben bei der Bahn
Die Bahn trennt sich nach eigenen Angaben deshalb von einem Teil ihrer Bahnhofsgebäude, weil diese aus betrieblichen Gründen nicht erforderlich seien. Die Bahnsteiganlagen und die Zugänge zu den Gleisen blieben aber weiterhin in ihrem Besitz. Aufgabe der neuen Eigentümer sei es, Konzepte für eine Nutzung der Immobilien zu entwickeln. Sie hätten sich verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren 15 Millionen Euro in die Immobilien zu investieren.
Der Verkauf der 490 Bahnhofsgebäude zum Jahreswechsel war nicht das erste Geschäft, das die Bahn mit Patron und Procom abschloss. Bereits im Jahr 2001 verkaufte die Bahn den beiden Firmen 500 Bahnhöfe. Ziel der Bahn ist es, von ursprünglich 2250 Bahnhofsgebäuden 600 selbst zu behalten.