(abra) Dr. Thomas Grund heißt der neue Notar im Amtsbezirk des Notariats Marktheidenfeld. Nachdem Dr. Burkard Haiduk Ende März in den Ruhestand getreten ist, bildet Grund zusammen mit Dr. Frank Eckert, der bereits seit 2005 in Marktheidenfeld sein Amt versieht, eine gemeinsame Sozietät im bekannten Gebäude in der Würzburger Straße.
Grund ist 1973 in Kronach geboren und in Metten bei Deggendorf aufgewachsen. Dort ging er währende seiner Gymnasialzeit auf ein Internat. Er studierte anschließend in Regensburg Jura und Betriebswirtschaft und hat in beiden Fächern seinen Abschluss gemacht. 2006 promovierte er in Jura über das Aktienrecht.
Nach dem zweiten Staatsexamen folgten drei Jahre als Notarassessor in Landshut, Volkach und am Deutschen Notarinstitut in Würzburg. Dort hat Grund seinen heutigen Partner im Amt, Frank Eckert, kennen gelernt und sich auf die frei werdende Stelle in Marktheidenfeld beworben. „Ich komme mit dem fränkischen Menschenschlag gut aus“, begründet er seine Entscheidung, in Unterfranken bleiben zu wollen. „In dieser schönen Gegend lässt es sich leben.“ Und für Grund wichtig: Er versteht den Dialekt und die Mentalität der Leute.
Für fünf Jahre musste er sich in Marktheidenfeld verpflichten, was ihm leicht gefallen ist. Noch wohnt der ledige Notar in Würzburg, kann sich aber mittelfristig einen Umzug in den Amtsbezirk, der dem Altlandkreis Marktheidenfeld entspricht, vorstellen.
Notare werden auf Lebenszeit ernannt, was faktisch bedeutet, dass sie zwischen dem 62. und 70. Lebensjahr in den Ruhestand treten. Bei der Besetzung von Stellen geht das Justizministerium streng nach einer „Hackordnung“ vor, erklärt Grund: Notar sticht Assessor. Ansonsten entscheidet die Anzahl der Dienstjahre.
Dass Notare prozentual am Wert der beurkundeten Objekte verdienen, verteidigt Grund. Dafür gebe es eine kostenlose Beratung und Urkundengeschäfte, „bei denen wir Miese machen“. Außerdem sei der Grundgedanke sozial, dass Klienten, die es sich leisten könnten, höhere Preise zu bezahlen, auch mehr Gebühren entrichten.
Am Notarberuf reizt Grund die Vielseitigkeit, die seiner juristischen Ausbildung entspricht. Vor allem in einem Landnotariat komme man mit der gesamten Bandbreite in Berührung: Immobilien-, Erb-, Gesellschafts- und Familienrecht. Gesellschafts- und Steuerrecht sind das Steckenpferd von Grund, der nicht als Steuerberater auftreten will, es aber nicht für verkehrt hält, „wenn man bei Beurkundungen in dieser Richtung mitdenkt“. Schließlich zielen viele Erbschaftsregelungen auf Steuerersparnisse ab.
Grund zufolge wird die Arbeit der Notare immer komplizierter, zum Beispiel durch Patchwork- und internationale Familien sowie durch ausländischen Immobilienbesitz, der heutzutage „gang und gäbe“ sei.
Die beiden jungen Notare, beide sind Mitte 30, beschäftigen in Marktheidenfeld acht Mitarbeiter. Weil zum Amtsbezirk auch einige Gemeinden im Landkreis Würzburg gehören, halten sie regelmäßig Sprechtage in Uettingen und Neubrunn.