Uwe Müller-Fabian (Berlin) und Rolf Hamleh (Walldürn) zeigen zurzeit Gemälde und Skulpturen im rückwärtigen Ausstellungsbereich des Marktheidenfelder Kulturzentrums Franck-Haus.
Bei der Vernissage freute sich Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder über eine erneute Begegnung mit dem Werk von Rolf Hamleh, der schon vor fünf Jahren mit einigen seiner Arbeiten bei einer Ausstellung an gleicher Stelle vertreten war. Ein Blick ins Internet mache deutlich, dass Skulpturen des Bildhauers viele öffentliche Plätze im nordbadischen Raum belebten und bereicherten.
Auch Uwe Müller-Fabian sei in Marktheidenfeld nicht unbekannt. Der Maler sei im Jahr 2011 mit einem Projekt in die Auswahl des „Meefisch“-Preises für Bilderbuch-Illustratoren aufgenommen worden, das im Franck-Haus gerade von vielen Kindergartengruppen und Schülern bewundert worden sei.
Professor Josef Kern vom kunstgeschichtlichen Institut der Universität Würzburg wandte sich bei seiner Einführung zunächst den Gemälden von Uwe Müller-Fabian zu. Zu dem in Berlin ausgebildeten und heute im havelländischen Vehlefanz lebenden Künstler pflege er schon seit Ende der 1980er Jahren engeren Kontakt. Wenig hilfreich empfinde er oft strapazierte Vergleiche und Einordnungen der Gemälde Müller-Fabians zum Fauvismus oder den „Neuen Wilden“.
Der Künstler komme vom Naturalismus und benutze bei seiner Abstrahierung in Form und Kolorit expressive Stilelemente. Er gelange in seinen bisweilen großformatigen Werken bis hin zur Gegenstandslosigkeit und dennoch stehe das Menschenbild in deren Mittelpunkt. Mit Enthusiasmus überarbeite er seine Bildwerke oft mehrfach um Dramatisches darzustellen. Sie gehe es ihm unter anderem mit Ironie und Engagement um die Zerstörung der Schöpfung oder um Schicksal. Stets komme aber auch die Sympathie für seine Mitmenschen zum Ausdruck.
Rolf Hamleh lebt und arbeitet im Walldürner Stadtteil Altheim. Der ausgebildete Steinmetz und Steinbildhauer forme inzwischen Eisen mit handwerklicher Meister- und Leidenschaft zu meist abstrakt wirkenden Skulpturen, stellte Professor Kern fest. Dabei gelinge es ihm mühelos, die Schwer des Materials in Leichtigkeit und Eleganz zu wandeln. Die dreidimensionalen Objekte strebten manchmal in den Raum und böten dem Betrachter unterschiedliche Ansichten.
Die Raffinesse der Behandlung von Oberflächen erschlösse sich besonders in den ausgestellten ungewöhnlichen Reliefs, die Landschaftsmalerei nachempfinden und sich in ihrer Erscheinung durch den jeweiligen Lichteinfall wandelten.
Wenn auf den ersten Blick auch vieles den Maler Uwe Müller-Fabian in Ausdrucksform und Material vom Bildhauer Rolf Hamleh unterscheide, meinte Professor Kern, so könne man durchaus auch Gemeinsames entdecken. Denn beide seien im Grunde Erzähler. Sie berichteten vom Menschen in der Welt und seiner Befindlichkeit. Es lohne sich in den nächsten Wochen mit den Werken beider Künstler auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung „Malerei und Eisenskulpturen“ von Uwe Müller-Fabian und Rolf Hamleh ist bis zum Ende der Laurenzi-Messe am 16. August im rückwärtigen Ausstellungsbereich des städtischen Kulturzentrums Franck-Haus (Untertorstraße 6) in Marktheidenfeld von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen.
Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de, www.mueller-fabian.de und www.hamleh-art.de