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DUTTENBRUNN: Zwischenfruchtanbau fördert den Regenwurm und die Bodenfruchtbarkeit

DUTTENBRUNN

Zwischenfruchtanbau fördert den Regenwurm und die Bodenfruchtbarkeit

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    Graben und Schauen: Max Stadler, Agrarökologe am Amt für Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen, erklärt den Teilnehmern in Duttenbrunn den Aufbau eines typischen Ackerbodens.
    Graben und Schauen: Max Stadler, Agrarökologe am Amt für Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen, erklärt den Teilnehmern in Duttenbrunn den Aufbau eines typischen Ackerbodens. Foto: Foto: Silvia Krönert

    Der Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Duttenbrunn, Theo Ehehalt, hat heuer zwölf verschiedene Sorten Zwischenfrucht ausgesät. Jetzt zeigten das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) des Landkreises Main-Spessart und die Trinkwasserversorgung Würzburg in Duttenbrunn interessierten Landwirten die Vor- und Nachteile sowie Verwendungszwecke der verschiedenen Aussaaten.

    Für den Landwirt stellt sich jedes Jahr aufs Neue die Frage nach der geeigneten Zwischenfruchtsaat. An sich sind Zwischenfrüchte für die Bindung des Stickstoffs im Boden und damit zur Minderung des Düngereinsatzes, zum Erosionsschutz und zur Bodenbelebung wichtig. Das bedeutet, jede Wurzel sorgt für ein angenehmes Klima, sodass Bodentiere wie der Regenwurm überhaupt erst aktiv werden können.

    Zwölf Sorten im Test

    „Jeder Tag Vegetation bedeutet Arbeit im Boden, sowohl von den Wurzeln, als auch von den Würmern“, so Max Stadler, Referent aus Pfaffenhofen. Er demonstrierte die Bodengüte, indem er aus ihm die Regenwürmer zog.

    Dafür benebelte Stadler zunächst einen Quadratmeter Ackerboden mit Wasser und simulierte für den Wurm einen Niederschlag. Bei Regen füllen sich die vom Wurm ausgehöhlten Röhren und das bedeutet für ihn Gefahr. Damit es den Wurm schneller aus dem Boden treibt, war das Wasser mit einem Formaldehyd versetzt. Nach einer kurzen Wartezeit konnten die Teilnehmer mit Hilfe von Pinzetten die Würmer von der Bodenoberfläche ablesen. Ergebnis: In zehn Minuten kamen etwa 72 Würmer zum Vorschein, das machen auf den Hektar etwa 800 Kilogramm Wurm.

    An einer anderen Stelle des Zwischenfruchtackers erklärte Stadler den Aufbau des Bodens. Wichtig für diesen sei, dass sich der Wurm zwischen dem Ober- und dem Unterboden befindet. Durch die stetige Nahrungsaufnahme muss das Kriechtier ständig ausscheiden und die organische Substanz enthält eine etwa sechs Mal so hohe Nähstoffkonzentration als normaler Boden. Der Wurm frisst zumeist unverwittertes Gestein, das er dann zu Boden weiter verarbeitet.

    Wichtig für die Bodenregeneration ist die Zwischenfrucht. Beispielhaft wurde Rigol der Firma DSV (Deutsche Saatveredelung AG) gezeigt. Diese besteht aus Lupinen, Sonnenblumen, Klee, Öllein und vier weiteren Pflanzenarten. Die Mischung zeichnet sich durch eine hohe Verdichtung aus und unterdrückt somit das Wachstum anderer Pflanzen. Aussaat sollte bis Ende Juli geschehen.

    Die Sorte Planterra von BayWa kann besonders für den Maisnachbau verwendet werden und enthält keine Leguminosen, dafür aber Kressesaat. Das Wachstum der Pflanzen ist etwa einhalb Mal so hoch wie das der üblichen Senfsaat. Diese Zwischenfrucht hält ausfallenden Raps klein, da sie sehr viel Platz in Anspruch nimmt.

    Boden nicht zu tief bearbeiten

    Die Anwesenden bekamen dazu noch Tipps zur Bodenbearbeitung. Wichtig in dieser Gegend ist es vor allem, eine Bodenbearbeitungstiefe von maximal 15 Zentimeter einzuhalten. Dazu muss darauf geachtet werden, dass die Bearbeitungsrate so gering wie möglich gehalten wird. Bei jedem Arbeitsgang verdunstet wertvolles Wasser, wovon es bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 500 bis 600 Millimeter auf der fränkischen Platte nicht allzu viel gibt.

    Stadler gab besonders zu bedenken, dass der Regenwurm ein wichtiger und sichtbarer Indikator für die Bodenfruchtbarkeit sei. Er vermische aktiv organisches Material mit dem Boden, fördere durch die Röhren die Wasserinfiltration und den Gasaustausch und verbessere dadurch das Wurzelwachstums ganz erheblich.

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