Am 23. April wird in Werbach ein neuer Bürgermeister gewählt. Der derzeitige Amtsinhaber Ottmar Dürr tritt nach drei Legislaturperioden nicht mehr an. Der Wahlausschuss hat in seiner Sitzung am 28. März alle vier rechtzeitig eingegangenen Bewerbungen zugelassen. In lockerer Reihenfolge werden die vier Kandidaten an dieser Stelle vorgestellt, denen allen die selben Fragen gestellt wurden. Heute gehen die Fragen an den parteilosen Lutz Strobel.
Frage: Herr Strobel, warum wollen Sie Bürgermeister in Werbach werden?
Lutz Strobel: Meine Motivation für die Bewerbung ist die Verbundenheit mit der Gemeinde. Hier liegen meine Wurzeln. Mein Großvater, Alfred Seidenspinner, hatte nach dem Krieg bereits die Position des Werbacher Bürgermeisters inne. Ich bin der einzige Bewerber, der aus Werbach stammt. Hier ist meine Heimat, an deren Weiterentwicklung ich mitwirken will. Als parteiloser Bewerber habe ich keine Firma hinter mir, deren Belange ich parallel vertreten muss. Keine Partei, deren Regeln ich folgen muss. Als Bürgermeister bin ich ausschließlich für die Interessen der Gemeinden zuständig. Mich reizen die Herausforderungen und die Gestaltungsmöglichkeiten
Was wäre Ihre erste Amtshandlung, falls Sie von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden?
Strobel: Was ist ein Bürgermeister ohne seine Mitarbeiter? Zuerst ein Kennenlerngespräch mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Es gilt, das Bewährte im Blick zu behalten und darauf aufzubauen. Er muss nicht besser sein als ein guter Sachbearbeiter, der seinen Job aus dem Effeff beherrscht. Alle Mitarbeiter in unserer Verwaltung sind Experten mit der nötigen Fachkenntnis. Niemand wird erwarten, dass ich den Fachkräften ihre Konzepte erklären muss. Auf deren Fachexpertisen kann und werde ich vertrauen. Einfallsreichtum, Entscheidungsfreude, Führungskompetenz und die Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen sind unerlässlich. Das bedeutet kollegiale Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Wo sehen Sie die Stärken von Werbach und seinen Ortsteilen?
Strobel: Seit Jahren verfolge ich mit großem Interesse die positive Entwicklung Werbachs und seiner Gemeinden. Die Voraussetzungen dafür sind optimal, denn Werbach verfügt über eine hervorragende Infrastruktur und liegt sehr verkehrsgünstig. Für Werbach und alle Gemeinden gilt, das Bewährte im Blick zu behalten und darauf aufzubauen.
Welche Voraussetzungen bringen Sie mit, um eine Verwaltung, wie in Werbach leiten zu können, als Bürgermeister?
Strobel: Ich komme nicht aus einer öffentlichen Verwaltung. Das erforderliche Wissen kann ich mir erarbeiten. Die erforderliche Sozialkompetenz bringe ich mit. Im Gemeindeverfassungsrecht ist nicht bestimmt, dass der Bürgermeister aus der Verwaltung kommen muss. Aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen als Pilot und Pilotenausbilder verfüge ich über eine ausgeprägte Fähigkeit zur Mitarbeiterführung. Ich bin teamfähig und kann mich in neue Themenfelder sehr gut einarbeiten.
Herr Strobel, könnten Sie sich vorstellen im Falle Ihrer Wahl nach Werbach umzuziehen?
Strobel: Ich wohne bereits in Werbach. Somit bin ich der einzige Kandidat, der wirklich persönlich betroffen ist. Und hier nochmal meine wichtigsten Anliegen: Bürgernähe ist mein wichtigstes Vorhaben, der Aufbau auf vorhandene Potenziale mein Ansporn, das offene Rathaus ist mein Plan, die frühzeitige Einbeziehung der Bürgerschaft in Entscheidungen, keine vorbestellten Termine zu vorgegebenen Zeiten. Als Bürgermeister bin ich der Ansprechpartner für alle Bürger. Und als Bürger der Gemeinde Werbach habe ich einen guten Draht zu allen Gemeindemitgliedern.
SteckbriefGeboren: 1966Familienstand: Eine Tochter, lebt in einer BeziehungHobbys: Fliegen, Reisen Aktueller Beruf: FlugkapitänQuelle: Lutz Strobel