In einer am frühen Mittwoch verbreiteten Pressemitteilung teilte Bürgermeister Wolfgang Vockel mit, dass er sich "nach einer sorgfältigen Analyse des Wahlergebnisses" dazu entschieden habe, "meine Bewerbung um eine weitere Amtszeit zurückzuziehen". Bei der Neuwahl am 14. Juli tritt der 63-jährige Amtsinhaber somit nicht mehr an.
Vockel hatte im ersten Wahlgang am vergangenen Sonntag nur 28,4 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten. Somit gingen fast drei Viertel aller Stimmen an Vockels Konkurrenten. Insgesamt sieben Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt. Das beste Ergebnis erzielte Anette Schmidt, derzeit Bürgermeisterin in Großrinderfeld, mit 39,3 Prozent. Mit 59,7 Prozent war die Wahlbeteiligung der Tauberbischofsheimer höher als vor acht Jahren mit 41,7 Prozent.
Vockel sieht bei der Neuwahl keine Chance für den Wahlsieg
Auf Nachfrage erklärte Vockel: "Ich erwarte nicht, dass ich bei einer Neuwahl die meisten Stimmen bekomme." Bei der erneuten Abstimmung, die notwendig ist, nachdem keiner der Bewerber im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hatte, reicht dem Sieger bereits die relative Mehrheit aus. Auf weitere Erklärungen verzichtete Vockel: "Ich habe meine Entscheidung aus persönlichen Gründen getroffen. Mehr möchte ich dazu momentan nicht sagen."
Fehler erkannte der 63-Jährige nicht: "Ich würde meinen Wahlkampf noch einmal genauso führen." Er habe versucht, Sachthemen in den Vordergrund zu stellen. Ihm sei es "eine große Ehre wie Freude, Tauberbischofsheim seit 24 Jahren und somit über die längste Amtszeit eines hauptamtlichen Bürgermeisters in der Geschichte dieser Stadt zu dienen".
Längste Amtszeit eines hauptamtlichen Bürgermeisters endet
Diese Aufgabe habe er mit Begeisterung und mit Respekt vor der Würde und Verantwortung dieses Amtes wahrgenommen. "Allen, die mich in dieser Arbeit unterstützt haben, danke ich herzlich. Dass die Stadt heute besser dasteht denn je, macht mich stolz", schrieb Vockel. Zur Neuwahl findet am Donnerstag, 4. Juli eine öffentliche Sitzung des Gemeindewahlausschusses statt.