Erneut waren das Residenzschloss und der Schlosspark in Bad Mergentheim Schauplatz eines riesigen Fantasy-Spektakels, der Annotopia. Nach der Premiere im letzten Jahr war es den Veranstaltern, der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und der Stadt Bad Mergentheim erneut gelungen, die Menschen anzulocken. Viele waren Wiederholungstäter und kamen bereits zum zweiten Mal in die Kurstadt. Dabei war der Radius der Besucher und Besucherinnen sehr weit gefasst. Aus ganz Süddeutschland, aber auch aus Hessen oder Thüringen wurden Menschen gesichtet, die gleich alle drei Tage auf dem Festgelände verbrachten.
Die erste Neuerung in diesem Jahr, man nahm auch schon den Freitag für ein kleines Anfangsfest mit ins Programm. Das kam bereits sehr gut an, berichtet Dominik Klima, Geschäftsführer der veranstaltenden "noa entertainment – events & more GbR", voller Stolz. Das Konzept der Annotopia habe sich seit Jahren bewährt, neben Bad Mergentheim findet es auch noch in der Wasserburgenlandschaft Lüdinghausen, im Schlosspark zu Rotenburg an der Fulda und auf Schloss Marienburg (Pattensen bei Hannover) statt. Dabei kommen die teilnehmenden Gruppen aus ganz Europa und stellen sich gerne für die Besucherinnen und Besucher in Pose oder spielen mit dem Publikum.

Fantasy liegt voll im Trend, das bestätigten auch die Buchungen der Eintrittskarten im Vorfeld. Waren es im vergangenen Jahr in Bad Mergentheim schon über 6000 Besucher und Besucherinnen, wurde diese Marke heuer nochmals getoppt, so der erste Endruck. Genaue Zahlen standen zu Redaktionsschluss allerdings noch nicht fest, sollen aber in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

Den ganzen Tag konnte man sich auf dem Festivalgelände aufhalten und es wurde einem nicht langweilig. Auf verschiedenen Bühnen zeigten Künstler und Künstlerinnen ihr Talent und ihre Shows. Egal ob vor der Kulisse des Kirchplatzes, auf der Hauptbühne, dem Theaterplatz oder beim Atomiq Circus, überall war etwas los. Dazwischen fahrende Händler mit ihren Waren oder auch mit Essens- und Getränkeständen.

500 Mitwirkende aus ganz Europa
Im Einzelnen nahmen etwa 500 Mitwirkende aus halb Europa teil, darunter die "Steam Show" aus Minsk mit Drachen, Akrobatik, Lightshow und Stelzen. "Atomiq Circus" als erster und einziger postapokalyptischer Zirkus. "RaptoRex": freilaufende Dinosaurier; "Caesar und seine römische Legion", die auch Legionärsausbildung für Nachwuchskräfte zur Zivilisation der germanischen Barbaren anboten; "Wasteland Warriors": der wohl größte Stamm von leidenschaftlichen Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt, die alles Postapokalyptische zum Leben erweckten.

Weiterhin waren vertreten "Egschiglen": Musik aus dem Fernen Osten; "Aerbe": pulsierender Unplugged-Rock; "Dampfbad": wohlig warmer Bade-Genuss in orientalischer Atmosphäre; "Radi-Yokels": Scheunenmusik von Irland bis Tennessee. "Loooop – Luft-Akrobatik" zeigte Künste in schwindender Höhe von Anna-Jorinde. "Abacus Theater" mit spektakulären Fahrzeugen und dem Maschinisten obenauf, dessen Reiseziel ein ungewisses Abenteuer ist. Kontaktjonglage mit Kelvin Kalvus, die "White Eagles", das niederländische Straßentheater "El Capstock", ein Endzeit-Camp, "Streetbirds", das Theater "Federgeist", die Halunkenecke, das Duo "Pessulantus" mit seiner mittelalterlichen Kinderunterhaltung, Drachen, Indianer und Eulen.
Gelegenheit zum Plausch mit Gleichgesinnten
Viele der Besucherinnen und Besucher hatten sich ebenfalls verkleidet und trugen so zusätzlich zum Gelingen des Festivals bei. Egal ob man als Zeitreisender, Elfe oder Südstaatenbaron gekommen war, schnell fand man Anschluss und Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen konnte. Im nächsten Jahr wird es eine Neuauflage geben, wieder am dritten Wochenende im August, so viel wollten die Veranstalter schon mal verraten.