Justizminister Ulrich Goll (FDP) hat nach dem Ausbruch eines Gewaltverbrechers aus dem Vollzugskrankenhaus in Asperg (Kreis Ludwigsburg) Mängel in der Sicherheitstechnik eingeräumt. „Das ist eben eine ältere Anstalt. Beim Nachrüsten muss man Kompromisse machen“, sagte Goll am Montag in Stuttgart. Gegen den Häftling war auf Grund der Schwere seiner Taten Sicherungsverwahrung angeordnet worden. Goll bedauerte den Ausbruch, betonte aber zugleich, niemand habe damit gerechnet, dass der 32 Jahre alte Gefangene die mehrere Meter hohe und mit scharfem Stacheldraht bewehrte Mauer überwinden würde.
Von dem seit Sonntag flüchtigen Mann fehlte bis Montagmittag jede Spur. Der Häftling hatte sich beim Sprung in den sechs Meter tiefen Graben verletzt. Die Polizei setzte bei der Großfahndung Spürhunde und einen Hubschrauber ein. Die Hinweise aus der Bevölkerung brachten zunächst keine neuen Erkenntnisse, teilte ein Polizeisprecher mit. Goll äußerte die Hoffnung, dass der aus Rumänien stammende Ausbrecher rasch gefunden wird. Sollte es ihm allerdings gelingen, sich über die Grenzen abzusetzen, werde es schwer werden, ihn zu fassen.
Seine Flucht ist in diesem Jahr der zweite Ausbruch eines Häftlings aus einem Gefängnis im Südwesten.