Am Dienstag wurde erstmals der Wittenstein Biointelligenz Preis verliehen. Die Feier fand auf dem Biointelligence Congress im Stuttgarter Rathaus statt. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Wittenstein Stiftung entnommen.
Beworben hatten sich 29 Start-ups und etablierte Unternehmen sowie elf Einzelpersonen. Sechs Finalisten pitchten am Vormittag auf dem Kongress, am Abend wurden dann die beiden ersten Preise gekürt. Die Auswahl hatte die Jury direkt auf dem 2. Biointelligenz-Kongress des Kompetenzzentrums Biointelligenz getroffen, initiiert vom Fraunhofer IPA, der Wittenstein Stiftung sowie den Universitäten Stuttgart, Tübingen und Hohenheim. Der Kongress bietet interessierten Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik jedes Jahr durch verschiedene Keynotes, Vorträge und zahlreiche Aussteller Zugang und Vernetzungsmöglichkeiten, um die biologische Transformation gemeinsam zu gestalten.
Die Gewinner erhielten zwei große symbolische Schecks
Zwei große symbolische Schecks hatte Manfred Wittenstein, Gründungsmitglied des Kompetenzzentrums Biointelligenz und Kuratoriumsvorsitzender der Wittenstein Stiftung, dabei: Einen über 20.000 Euro für das Start-up Senara aus Freiburg. Die kleine Firma kultiviert Zellen, die aus den Brustdüsen laktierender Tiere isoliert wurden, in einem Bioreaktor und kann damit Milch ohne Kühe erzeugen. Diese Idee war der Jury einen 1. Preis wert.

Miriam Filippi von der ETH Zürich erhielt den mit 5000 Euro dotierten 1. Preis für Einzelpersonen. Sie hat ein Prinzip entwickelt, mit dem künstliches Skelettmuskelgewebe über In-vitro-Assemblierung und maschinelles Lernen zur funktionellen Reifung gebracht wird.
Augenmerk auf Ideen mit einem hohen Neuheitsgrad
Der Wittenstein Biointelligenz Preis zeichnet von nun an jährlich neuartige Ansätze oder Lösungen aus den Bereichen Biotechnologie und Informationstechnik aus. Am Wettbewerb teilnehmen können neu gegründete sowie etablierte Unternehmen mit mindestens zwei Kompetenzen aus den Bereichen Biotechnologie, Informationstechnologie und Produktionstechnologie, insbesondere integrative Ansätze mit einem Beitrag zur Nachhaltigkeit sind hier besonders erfolgversprechend. Auch Einzelpersonen, die in Forschungseinrichtungen interdisziplinär in diesen Feldern arbeiten, können sich beteiligen.

"Besonderes Augenmerk legen wir darauf, dass die Idee einen hohen Neuheitsgrad aufweist, das Konzept praktisch umsetzbar ist und außerdem eine klare Auswirkung auf die Nachhaltigkeit hat", so Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer IPA und Juryvorsitzender. Weitere Jurymitglieder waren Benedikt Hofmann, Chief Generating Officer (CGO) der Wittenstein SE, Barbara Lieder, Leiterin des Fachgebiets Humanernährung und Diätetik an der Universität Hohenheim, Adrian Thoma, Managing Director von Gründermotor, sowie Olaf Koch, Partner der Zintinus GmbH.

"Die biologische Transformation der Industrie ist von entscheidender Bedeutung, um die Wertschöpfung nachhaltig zu gestalten, ohne dabei auf Wohlstand und Versorgung der weltweiten Bedarfe zu verzichten. Das Ziel ist es, etablierte Produkte und Wertschöpfungsarchitekturen nachhaltig weiterzuentwickeln, indem innovative Ansätze an der Schnittstelle von Lebenswissenschaften, Ingenieurwesen und Informationstechnologie gefördert werden", sagt Manfred Wittenstein. "Daher haben wir diesen Preis gestiftet."