(pa) Familienspiele, Brettspiele, Quizspiele – zuhause stapeln sich oft die tollsten Unterhaltungsspiele, die vor Jahren noch der Renner eines jeden Familienabends waren, die nun aber ihren Reiz verloren haben und in der Ecke des Kinderzimmers verstauben. Ab damit auf die Müllkippe? Nein, dafür sind sie doch viel zu schade! Aber vielleicht kann man damit anderen Menschen eine Freude und sich selbst durch eine gute Tat glücklich machen ?
Manuela Zirk aus Wechterswinkel, die seit 2006 in Erlangen lebt und studiert, kam zusammen mit Kollegen auf die Idee, nicht mehr benötigte Spiele zu sammeln und sie „Tafel“-Kindern, Kindertageseinrichtungen, Jugendgruppen und auch Altenheimen zur Verfügung zustellen. Wieso sollte ein solches Projekt, das in Erlangen sowie im Landkreis Erlangen-Höchstadt so erfolgreich war, nicht auch im Landkreis Rhön-Grabfeld machbar sein?
Gedacht, getan. Die junge engagierte Medizinerin nahm Kontakt mit der hiesigen UHR auf und verteilte Flyer an verschiedenen Stellen. Insgesamt sind bis jetzt mehr als 500 Spiele gespendet worden. An mehreren Abenden im Advent wurden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern mühsam und zeitaufwändig bei Punsch und Plätzchen die Inhaltsangaben der Spiele überprüft, Kartons geklebt, Ersatzteile gebastelt und fehlende Bestandteile bei den Spielefirmen nachbestellt. Derzeit stapeln sich die Spiele bis zum Ende der Sammelaktion in Räumlichkeiten der Organisatoren fast bis unter die Decke. Anfang des Jahres überreichten Manuela Zirk und Caroline Seufert, die ebenfalls aus dem hiesigen Landkreis stammt und beim Arbeiter-Samariter-Bund ehrenamtlich mitarbeitet die ersten 100 Spiele an Kinder, deren Eltern von der „Tafel“ in Bad Neustadt unterstützt werden.
Zahllose Stunden der wertvollen Freizeit waren in der gesamten Vorweihnachtszeit in die Planung, Vorbereitung, Sammlung und Nacharbeit gesteckt worden. Die strahlenden Kinderaugen, die Manuela Zirk und Caroline Seufert bei der Übergabe der Spiele entgegen leuchteten, entschädigten für die Plagerei zuvor.
Weitere Spiele werden nun an Altenheime, wo besonders große Spielfiguren und Karten nötig sind, an Kindergärten und Kinderhorte – für den jüngsten Nachwuchs wünscht man sich natürlich auch Holzspielzeug zur Förderung der Motorik – sowie an Jugendgruppen verteilt. Denn „Spiele spielen ist kurzweiliger Zeitvertreib, lenkt von den Alltagssorgen ab, bringt das Gehirn zum Joggen, fördert das Miteinander und macht einfach Spaß “, so Jürgen Seiermann, der Geschäftsführer des ASB Erlangen-Höchstadt.