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FLADUNGEN: 120 Musiker in Harmonie vereint

FLADUNGEN

120 Musiker in Harmonie vereint

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    Dunkle Wolken begleiteten die Musiker auf ihrem Weg vom Rathausplatz zur Grenzlandhalle, wo anschließend gesellig gefeiert wurde. Doch die Musiker hatten Glück: Der Regen setzte erst ein, als sie schon im Trockenen waren.
    Dunkle Wolken begleiteten die Musiker auf ihrem Weg vom Rathausplatz zur Grenzlandhalle, wo anschließend gesellig gefeiert wurde. Doch die Musiker hatten Glück: Der Regen setzte erst ein, als sie schon im Trockenen waren. Foto: Foto: K. Haid

    Eine Kulisse wie aus einem Heimatfilm bot sich am Samstagabend beim Streutaler Bläsertreffen am Fladunger Rathausplatz. Die Abendsonne reflektierte in den Blasinstrumenten, und die Farben der Trachten der Fladunger Musikanten leuchteten. Hinter den pittoresken Fachwerkhäusern, die in weiches Licht getaucht waren, hatte sich eine Wolkenwand aufgebaut, doch es blieb trocken. Perfekt für das Konzert der Kapellen aus Fladungen, Heufurt und Ostheim.

    Trotz der vielen Besucher herrschte eine angenehme Stille, die dann durch flötende Marschmusik und einen leisen, aber stetig anschwellenden Trommelwirbel unterbrochen wurde. Aus Richtung Grenzlandhalle kommend erklang die Musik des Petersburger Marsches immer lauter, und schon sah man vom Marktplatz aus die Dirigentin des Heufurter Musikvereins, Nicole König, mit ihren Musikern kommen. Sie reihten sich neben den Fladunger Musikanten ein. Kurze Zeit später marschierten unter Direktion von Walter Bortolotti die Musiker aus Ostheim in weinroter Robe zur Musik vom Jäger aus Kurpfalz zum Marktplatz.

    Nach diesem Sternmarsch waren 120 Musikanten auf den Stufen des Fladunger Rathausplatzes vereint. Ein imposantes Bild. Und ein imposanter Klang. Ohne dies jemals geprobt zu haben, spielen alle Musiker zusammen unter der Koordination des Fladunger Dirigenten Martin Klüber die Stücke „In Harmonie vereint“, eine Polka mit dem Namen „Wir Musikanten“ und „Cantata Jubilata“ von Hans Hartwig, und zwar so, als würden sie dies jeden Tag tun. Dabei findet das Streutaler Bläsertreffen nur einmal im Jahr statt, wenngleich nun schon zum zehnten Mal.

    Aus der Taufe gehoben wurde das Bläsertreffen, nachdem sich die Musikkapellen der Gemeinden des Streutals vor zwölf Jahren mit einem großen Problem konfrontiert sahen: Sie bekamen kaum noch Aufträge. Bei Festen, zu denen man sie früher zur Unterhaltung gebucht hatte, spielten nun Alleinunterhalter, oder es gab Musik aus der Konserve. Das wollte Peter Reichert, der damalige Vorsitzende der Musikkapelle Heufurt, ändern. So kam ihm die Idee, einmal jährlich die Kapellen von Nordheim, Ostheim, Fladungen und Heufurt zu einem Bläsertreffen zu vereinen. So sollte mindestens einmal im Jahr ein Anlass für gemeinsames Musizieren geschaffen werden.

    „Aber einfach nur hinsetzen und Musik spielen, damit kann man heute kein Publikum mehr anlocken und begeistern“, erklärt Diana Erb vom Fladunger Verein. Und so lassen sich die vier Streutaler Gemeinden bei ihren Treffen in den Gemeinden jedes Jahr aufs Neue etwas Besonderes einfallen, um das Publikum mitzureißen.

    „Die Orte machen das Bläsertreffen speziell – sei es die Deko, die Örtlichkeit oder die Akustik. So fand das Musizieren im letzen Jahrzehnt bereits im Zelt auf dem Heufurter Sportplatz, in der Nordheimer Kulturscheune sowie auf der Lichtenburg in Ostheim statt. In Nordheim, in der Gründergemeinde des Bläsertreffens, wurde dem Namen auch schon alle Ehre gemacht und man spielte im Streubett.

    Damit das Wasser nicht auch Thema auf dem diesjährigen Streutaler Bläsertreffen in Fladungen wurde, schwang der Vorsitzende des Musikvereins und Gastgeber, Jürgen Erb, keine großen Reden. „Wir wollen den Wettergott nicht herausfordern“, sagte er. So stellten sich nach der Bayernhymne –die vom Publikum gern mitgesungen wurde – alle Musikanten zum Festzug auf und zogen gemeinsam mit den Zuschauern zur Grenzlandhalle.

    Die Frankenhymne erklang beim Marsch zwischen den Fachwerkhäusern.

    Es grenzt an ein Wunder, doch kaum hatten die Musiker die Halle erreicht und ihre Instrumente verstaut, fielen die ersten Tropfen vom Himmel. „Gott sei Dank hat alles so geklappt. Und das Feiern ist noch lange nicht zu Ende“, freute sich Jürgen Erb. In der Halle spielt bereits die Schuttertaler Musiker aus der Partnergemeinde Nassenfels, und auch der Musikverein Heufurt unterhielt die Gäste in der Halle. Schließlich wurde nicht nur das zehnte Streutaler Bläsertreffen gefeiert, sondern auch das 40-jährige Bestehen des Musikvereins Fladungen.

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