„Es gibt immer wieder Menschen, die in Klein- oder Großgruppen zusammen sind, um Gutes zu tun.“ Mit diesen Worten bedankte sich Pastoralreferent bei den Riedenberger Gärtnern. Er nahm einen symbolischen Scheck über 260 Euro entgegen, den ihm die langjährige stellvertretende Vorsitzende des Gartenbauvereins, Hiltrud Kohlhepp, überreichte. Selbstverständlich freute sich auch der Chef des Vereins, Joachim Hartling. Die Würzbüschel-Binderinnen, die das Geld mit viel Aufwand erwirtschaftet hatten, gehören zu den Aktivposten des Vereins.
Andererseits hatte er bei seinem Jahresrückblick auch Kritik anzubringen. Mehr und mehr scheinen auch in Riedenberg Rosen- oder Stiefmütterchenbeete im Ort als Hundeklo missbraucht zu werden, kritisierte er.
Zusammen mit den Kindergartenkindern wurden einige Bäume gepflanzt. Hartling: „Es sollen ja jetzt keine Obstbäume mehr auf Kinderspielplätze gepflanzt werden – wegen der Wespen. Diese ,Verrechtlichung‘ in allen Dingen wird immer schlimmer“, kritisierte er. Gleichzeitig hoffen er und seine Mitstreiter, dass die Bäume auch wachsen dürfen, ohne dass jemand daran herumschnitzt.
Vieles im Dorf trägt die Handschrift des rührigen Vereins, der vor 20 Jahren gegründet wurde. Hartling und viele aus seinem Team haben von Anfang an Verantwortung übernommen. Aufwendige Osterdekoration und Weihnachtsschmuck besorgt der Verein.
Feste werden gefeiert und immer wieder fallen Renovierungsarbeiten an. Um Kindergarten, Schule und Kirche lassen sich die Bemühungen des Vereins ablesen. Rosen, Rotdorn und Geranien – was wäre Riedenberg ohne die fleißigen Hände der Frauen und Männer, die sich in vielen ehrenamtlichen Stunden für ihr Dorf einsetzen.
An Arbeiten wird es auch 2011 nicht mangeln. Alle üblichen Vorhaben und Feste sollen wieder durchgeführt werden. Hartling verwies auf die Möglichkeit einer Bodenuntersuchung bei der BayWa am 5. April. Besucht werden soll die „Kleine Gartenschau“ in Kitzingen. Am 15. August zur Würzbüschelweihe soll in diesem Jahr in die Natur hinausgewandert werden zum Kräuterpflücken. Pastoralreferent Bernhard Hopf wird eine Andacht halten.
Am dritten Advent wird es wieder eine Krippenausstellung geben, da die erste sehr viel Anklang fand. Die Bänke in der Flur wollen die Gärtner überprüfen. Der Bildstock an der Schule soll ein Pieta-Bild erhalten. Mit Kindern soll ein Insekten-Hotel eingerichtet werden.
36 Wahlberechtigte wählten per Akklamation Joachim Hartling für die nächsten vier Jahre abermals zum Vorsitzenden. Kassier bleibt Klaus Korkowsy. Schriftführerin wird auch weiterhin Birgit Wolf sein. Ihr wird aber erstmals mit Anja Schaab eine Stellvertreterin zur Seite gestellt. „Zwanzig Jahre stellvertretende Vorsitzende zu sein, ist – denke ich – genug“, verabschiedete sich Hiltrud Kohlhepp. „Das Amt sollte jetzt in jüngere Hände übergehen.“ Auf diesen Posten wurde Dagmar Wengel gewählt. Beisitzer des Vorstands bleiben Werner Vieres, Walter Fröhlich, Günther Koch, Margit Seban, Kerstin Kuchler und Heinrich Kuhn.
Mit Dabeisitzen haben diese sechs allerdings nichts am Hut. Sie bringen eigene Ideen ein, setzen sie um, arbeiten an vielen Ecken des Dorfes. Kein Fest läuft ohne sie. Turnusgemäß wurde ein zweiter Kassenprüfer gewählt: Willi Schultheiß folgt der ausscheidenden Christiane Carton.
Insgesamt wurden von den Riedenberger Gärtnern an die 500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit aufgebracht.
Ein guter Verein gedeiht nur unter einer guten Führung“, stellte Marianne Müller vom Kreisverband fest, die zwei verdiente Mitglieder des Vereins ehrte.
Günther Koch ist nicht nur Gründungsmitglied – „ich habe damals zusammen mit Joachim die Sache ins rollen gebracht“, erinnert er sich. Er ist seitdem mit Herzblut und unermüdlich bei der Sache. „Vieles trägt seine Handschrift“, erklärt Vorsitzender Hartling.
„Die Sache mit dem Maibaum-Aufstellen lag mir besonders am Herzen“, sagte Koch selbst. „Das hat sich aus einem Zunftbaum heraus entwickelt, der früher am Brunnen stand. Viele technische Details haben wir inzwischen weiterentwickelt und vieles verbessert.“ Am 30. April 2002 wurde der Maibaum das erste Mal auf dem Schulplatz aufgestellt, erinnert er sich.
„Ich bin immer noch voll mit dabei. Inzwischen ist ein nicht mehr weg zu denkendes Fest daraus geworden, an dem jedes Jahr am 30. April mit der ganzen Gemeinde gefeiert wird.“ Koch erhielt die silberne Ehrennadel des Kreisverbands.
Walter Fröhlich erhielt die Ehrennadel in Bronze. „Er ist jemand, auf den man sich immer 100 Prozent verlassen kann, sagte der Vorsitzende Hartling. Seit 1999 Beisitzer im Vorstand, bringe Fröhling Fähigkeiten vor allem praktischer Natur immer wieder ein. „Ich bin immer dabei, wenn es die Zeit zulässt“, sagte Fröhlich. Er ist unter anderem mitverantwortlich für die Organisation des Maibaum- und Christbaumaufstellens. „Er redet nicht viel – aber handelt“, würdigt Hartling den Einsatz von Fröhlich.
Für jeweils zwanzig Jahre als Aktive in der Vorstandsarbeit wurden die scheidende stellvertretende Vorsitzende Hiltrud Kohlhepp und Wolfgang Dorn von ihrem Chef ausgezeichnet. „Die Hiltrud redet nicht lange, sie macht es ganz einfach“, sagte er. Praktisches, selbstbewusstes Handeln zeichneten sie aus. Zur Ruhe setzen werde sie sich auch in Zukunft nicht, berichtete sie.
Wolfgang Dorn wurde von Hartling als Mädchen für alles bezeichnet. Vielseitig einsetzbar, war er vor allem immer gefragt, wenn es um Schmiede- oder Schlosser-Arbeiten ging – wie bei dem am Ortsrand aufgestellten Begrüßungshäuschen. Kohlhepp und Dorn erhielten zur Belohnung jeweils Geschenke.
Zum Ende des offiziellen Teils und als Schmankerl zum 20-jährigen Bestehen hielt Jürgen Hüfner aus Schönderling einen Diavortrag mit Fotos der Extra-Klasse.