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Bad Neustadt: 25 und schon Diakonin: Das Dekanat Bad Neustadt hat eine neue Jugendreferentin

Bad Neustadt

25 und schon Diakonin: Das Dekanat Bad Neustadt hat eine neue Jugendreferentin

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    Die 25-jährige Christina Studtrucker hat zum 1. September den Posten der Dekanatsjugendreferentin im evangelischen Dekanat Bad Neustadt übernommen.
    Die 25-jährige Christina Studtrucker hat zum 1. September den Posten der Dekanatsjugendreferentin im evangelischen Dekanat Bad Neustadt übernommen. Foto: Sigrid Brunner

    Seit 1. September hat das evangelische Dekanat Bad Neustadt eine neue Jugendreferentin. Zweieinhalb Jahre war das Amt verwaist, nun will es die 25-jährige Christina Studtrucker wieder mit Leben füllen. Was führt eine junge Frau zur kirchlichen Arbeit und zum Glauben?

    "Ich habe mein Hobby zu meinem Beruf gemacht", sagt Christina Studtrucker. Schon früh engagierte sie sich in ihrem Heimatort Feucht in der evangelischen Jugendarbeit. Freizeiten, Krippenspiele, Kinderbibeltage, Kinderkino - in vielfältiger Weise war sie seit ihrer Konfirmation in der Gemeinde aktiv. "Ich konnte viel ausprobieren, kreativ sein, meine Ideen einbringen und aktiv mitgestalten", denkt sie gerne zurück.

    In dieser Zeit konnte sie auch vor und mit anderen über ihren Glauben sprechen und auf den Freizeiten Andachten halten. Dabei erhielt sie den Eindruck, einen Draht zu jungen Leuten zu haben. Eine wichtige Rolle hatte auch die Diakonin in Feucht inne. Sie hat den wesentlichen Impuls gegeben, diesen Beruf ins Auge zu fassen und der Jugendlichen ein Praktikum bei ihr angeboten. "Ich lernte schon früh das Berufsbild einer Diakonin kennen und habe mir danach gedacht: Das könnte zu mir passen." 

    Ein Jahr in einem Internat in Neuseeland gearbeitet

    Christina Studtrucker wurde im Februar 1996 geboren. Sie wuchs, wie sie sagt, in einem "normal" religiösen Haus auf. Nach ihrem Abitur absolvierte sie im Rahmen des internationalen Jugendfreiwilligendienstes ein Auslandsjahr in Neuseeland. Dabei arbeitete sie in einem Mädchen-Internat und half bei der Hausaufgabenbetreuung oder der Freizeitgestaltung. "Das war eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich konnte eigene Erfahrungen machen und bin an denen sehr gewachsen."

    Im Anschluss studierte Studtrucker in Rummelsberg und Nürnberg Diakonik und Soziale Arbeit. Am 10. Oktober wurde sie in das Amt einer Diakonin und die Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg eingesegnet,am 1. September trat sie ihre Stelle in Bad Neustadt an und vor wenigen Tagen wurde sie hier im Rahmen eines Gottesdienstes feierlich in ihren Dienst eingeführt. 

    Bad Neustadt war Christina Studtrucker bislang unbekannt. Als sie erfuhr, dass sie hierher gesendet wird, hat sie zunächst auf der Karte nachgesehen, wo die Stadt liegt und nach der Region gegoogelt. "Was ich sah und las, gefiel mir. Ich bin sehr naturverbunden und hatte Lust auf etwas Neues." In ihrer Freizeit wandert sie gerne, außerdem freut sie sich auf Kanufahrten auf der Saale. Zu den Hobbys der frisch gebackenen Bad Neustädterin zählen außerdem Backen und Kochen, Basteln und Lesen ("Harry Potter ist cool"). 

    Was stehen für Aufgaben an?

    Weil die Stelle der Dekanatsjugendreferentin längere Zeit nicht besetzt war und wegen der Erschwernisse durch Corona muss vieles neu aufgebaut werden. "Mir ist es zunächst wichtig, Jugendliche kennenzulernen und Kontakte herzustellen", so die Diakonin. Ihre ersten Wege führen in die aktuellen Konfirmandengruppen und zu den jungen Leuten, die in den Gemeinden Jugendarbeit leisten. Vor wenigen Tagen ging zudem ein entsprechender Instagram-Account online.

    Diakonin Doris Zenns gratulierte Christina Studtrucker, die ihre Einführungsurkunde präsentiert.
    Diakonin Doris Zenns gratulierte Christina Studtrucker, die ihre Einführungsurkunde präsentiert. Foto: Gerhard Kupfer

    Für das nächste Jahr ist eine zehntägige Jugendfreizeit nach Kroatien geplant. "Freizeiten bieten eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen und machen zudem Spaß." Studtrucker sieht eine ihrer Aufgaben in der Vernetzung der Jugendarbeit auf Dekanatsebene. Ihr Zuständigkeitsbereich deckt den gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld und Münnerstadt ab.

    Wie möchte Christina Studtrucker die Jugendlichen erreichen? "Es geht viel über Beziehungsarbeit, über persönliche Kontakte und über das Vorbild." Die Dekanatsjugendreferentin sieht ihre Aufgabe darin, auf die jungen Menschen zuzugehen und sich auf sie einzulassen. Darüber hinaus Wissen zu vermitteln, Glauben vorzuleben und vom eigenen persönlichen Glauben zu erzählen. "Die Kirche kann Angebote machen und verschiedene Glaubenswege aufzeigen." Der Junge oder das Mädchen könne dann darüber befinden, ob er oder sie sich wiederfindet. "Das liegt in Gottes Hand und im Menschen selbst."

    Angst und Hemmungen, über den eigenen Glauben zu reden

    Ist der Glaube in Zeiten, in denen die Kirche nicht mehr so verankert ist wie früher, überhaupt noch ein Thema bei Jugendlichen? "Zahlreiche Jugendliche beschäftigen sich mit Glaubensfragen", ist Christina Studtrucker überzeugt. "Nahezu jeder und jede stellt sich irgendwann Identitätsfragen." Früher oder später im Leben kämen Fragen nach dem eigenen Glauben auf. "Dann ist es an uns, die Möglichkeit zu geben, darüber zu reden, uns diese Fragen anzuhören und Antworten zu finden, soweit das möglich ist." 

    Viele junge Leute hätten jedoch Hemmungen, über den persönlichen Glauben zu reden und sich konkret damit auseinanderzusetzen. Christina Studtrucker wünscht sich, dass sich Jugendliche mehr trauen, sich zu öffnen. In einer hiesigen Konfi-Gruppe sei das Thema "Gottesbild" zur Sprache gekommen. Dabei tauchten Fragen auf, wie: Was soll ich glauben? Muss ich bestimmten Vorgaben folgen? Kann ich auch ein individuelles Gottesbild haben? "Es ist für mich ein schöner Moment, wenn es zu so intensiven Gesprächen kommt." Und eine Bestätigung, den passenden Beruf gewählt zu haben.

    Christina Studtrucker ist unter Tel. (0171) 3276962 oder per Mail unter ej-nes@elkb.de zu erreichen.

    Die Diakoninnengemeinschaft RummelsbergDie Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg ist eine geistliche Dienstgemeinschaft, in der Frauen den christlichen Glauben und soziales Engagement miteinander teilen. Gegründet wurde sie 1982. Diakoninnen arbeiten in den unterschiedlichsten Bereichen von Kirche und Diakonie: In Krankenhäusern, Jugendhilfeeinrichtungen, Gemeinden, Schulen und Heimen für behinderte oder alte Menschen.Die Ausbildung zum Diakon oder zur Diakonin ist an eine Gemeinschaft gebunden. Christina Studtrucker empfindet nach eigenen Ausführungen diese als große Unterstützung und sehr stärkend. "Ich habe immer eine Handvoll Frauen, die ich bei Problemen oder Fragen anrufen kann."Quelle: sbr/Rummelsberger Diakonie

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