Das Fliegertreffen des Modellsportclubs (MSC) Nordheim am örtlichen Fluggelände war wie ein Familienfest – wohin man schaute und mit wem man sich unterhielt, alle hatten nur eines im Sinn: gemeinsam Spaß zu haben und ausgiebig zu fachsimpeln.
Flugzeug für Flugzeug reihte sich entlang des Sicherheitszaunes auf, und die Modellbauer warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren zu starten. Maschinen verschiedener Bauarten, große und kleine Flugzeuge, dazu wenige Hubschrauber, gingen in die Luft. In manchen Maschinen hätte sogar ein Jugendlicher Platz gefunden.
Besonders beeindruckend waren die Vorführungen mit Helikoptern, die einen 3-D-Kunstflug absolvierten. Die Modellhubschrauber werden nicht zu Unrecht als Königsklasse der Modellfliegerei bezeichnet. Als 3-D-Flug bezeichnet man Flugfiguren von Modellflugzeugen, die unter Strömungsabriss geflogen werden und damit die gerade Flugbahn verlassen. Das Gerät bewegt sich bei diesen Manövern frei im dreidimensionalen Raum. Die Bezeichnung 3-D-Kunstflug ist nur im Modellflug verbreitet, im Kunstflug mit menschtragenden Flugzeugen wird der Begriff nicht verwendet. Was die Modellbauer mit ihren Hubschraubern anstellten, ging an die Grenzen des physikalisch Machbaren – ausgebremst werden diese Flieger nur durch Materialermüdung oder Flugfehler. Reichlich Applaus gab es natürlich auch.
Auch die vielen Fragen der Zuschauer waren willkommen, um einfach über das Hobby Modellflug zu reden. Hierbei wurden auch manche Vorurteile ausgeräumt. „Die machen ja gar keinen Lärm“, konnte man immer wieder hören. Seit ein paar Jahren fliegen die Maschinen mit Elektroantrieb, was zum einen viel weniger Lärm produziert, zum anderen kein Betanken mehr nötig macht, erklärt der Vorsitzende des MSC, Jürgen Bieber.
Am Abend startete das Sommernachtsfest am Fluggelände, zu dem viele Besucher und auch Mitglieder befreundeter Vereine kamen. Höhepunkte der Veranstaltung waren sicherlich die verschiedensten Nachtflugeinlagen mit beleuchteten Modellen, die für manchen Aha-Effekt sorgten.