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BISCHOFSHEIM: 300-Seiten-Plädoyer für den Erhalt der Rhöner Artenvielfalt

BISCHOFSHEIM

300-Seiten-Plädoyer für den Erhalt der Rhöner Artenvielfalt

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    Mit imposanten Bildern und erläuternden Texten will „Naturwunder Rhön – Der Schatz vor unserer Haustür“ auf den drohenden Artenverlust aufmerksam machen.
    Mit imposanten Bildern und erläuternden Texten will „Naturwunder Rhön – Der Schatz vor unserer Haustür“ auf den drohenden Artenverlust aufmerksam machen. Foto: Foto: Frank Schröpfer

    Biodiversität, Schutz und Erhalt der Artenvielfalt sind in der Rhön nicht erst seit der Ankündigung des Umweltministeriums, ein entsprechendes Wissenschaftszentrum in Bischofsheim einrichten zu wollen, Thema. Gerade in der oberen Rhön gab und gibt es verschiedenste Aktivitäten, Lebensräume und Lebewesen zu schützen und zu erhalten. Was es in dieser Form aber für die Rhön so noch nicht gab, ist ein Kompendium, in dem wichtige und bedrohte Tierarten samt ihrer Lebensräume mit eindrucksvollen Bildern vorgestellt werden.

    Was es zu verlieren gibt

    Diese Lücke hat nun der im Spessart beheimatete Autor Frank Schröpfer mit seinem Buch „Naturwunder Rhön – Der Schatz vor unserer Haustür“ geschlossen. Auf gut 290 Seiten ist hier aber kein wissenschaftliches Nachschlagewerk entstanden. Der 48-jährige Autor sieht sich eher als Naturbeobachter und leidenschaftlichen Fotografen als Experten, aber er hat sich wissenschaftlichen Rat von verschiedener Seite geholt und die entsprechenden Informationen in das Buch eingebracht. Er möchte Interesse wecken, indem er vor allem mit seinen Bildern zeigt, was es in der Rhön so alles zu entdecken gibt, wie es heißt, wo es lebt. Und vor allem: was es – auch in der Rhön – zu verlieren gibt.

    Denn das Thema Artenschutz ist das, was Frank Schröpfer antreibt. Seit seinem 15. Lebensjahr ist er – oft mit Zelt und Rucksack – in der Rhön und dem Spessart unterwegs. Jahrelang hat er Fotos gemacht und archiviert, Informationen gesammelt und systematisiert. In zwei Bänden unter dem Titel Naturwunder Spessart hat er das Problem Artenschwund schon thematisiert und auch mit seinem ersten Rhönbuch will er einen entsprechenden Beitrag leisten, den dramatischen Rückgang von Arten, Lebensräumen und genetischer Vielfalt nicht aus dem Blickfeld geraten zu lassen. Immerhin bilde die Artenvielfalt unsere Lebensgrundlage.

    Das großformatige, gewichtige Buch besticht durch seine Optik, umfangreiche Informationen und einen systematischen Aufbau, vor allem aber lebt es von faszinierenden Bildern, mit denen der Autor die Leser in den Bann ziehen will: exzellente Tieraufnahmen und eindrucksvolle Darstellungen ihrer Lebensräume. Zudem sind die knapp 300 Seiten sehr übersichtlich gestaltet. Leser sollen sich nach einem einführenden Teil schnell zurechtfinden, wenn sie sich über eine seltene heimische Tierart informieren wollen, so das Konzept des Autors.

    Typische Bewohner und Schlüsseltierarten

    So beschreibt er typische Bewohner der Rhön ebenso wie sogenannte Schlüsseltierarten, da deren Bestände genauer erfasst und ausgewertet werden. Jedem Tier – von der schmalen Windelschnecke über den Schwarzstorch bis zur Mopsfledermaus – ist eine Doppelseite gewidmet. Eine klare Gliederung, Grafiken und Symbole machen es einfach, sich zu orientieren. Neben Hinweisen auf Vorkommen in der Rhön, auf Aussehen, Lebensweise oder Fortpflanzung und Bestandsentwicklung wird unter anderem darauf eingegangen, wie stark die Art aktuell gefährdet ist. – und stark gefährdet sind viele.

    Man kann das Buch traditionell von vorne her lesen, es als Nachschlagewerk nutzten oder, das dürfte nicht selten sein, darin herumblättern. Man sieht sich die Bilder an, liest mal hier und mal da und landet schließlich doch in den eher theoretischen Teilen zu Beginn und am Ende des Buches. Hier werden die Auswirkungen von Land- und Forstwirtschaft auf die Natur ebenso thematisiert wie die nationale Biodiversitätsstrategie und die Defizite bei ihrer Umsetzung vorgestellt.

    Und genau das ist es, was der Autor damit erreichen will. Das Buch soll als Nachschlagewerk dienen, zum Nachdenken über das Thema Artenschutz anregen und verdeutlichen, welchen Schatz wir mit jeder ausgestorbenen Art verlieren. Und noch etwas bezweckt Frank Schöpfer mit seinem Werk: Er möchte die Menschen motivieren, selbst raus in die Rhön zu gehen und ein Gefühl für die Artenvielfalt als Lebensgrundlage des Menschen zu entwickeln. Denn neben verstärktem politischen Handeln sei dieses Gefühl in der Bevölkerung nötig, damit das Artensterben nicht ungebremst weitergeht.

    Der Autor und sein Buch Frank Schröpfer stammt aus Lohr, lebt im benachbarten Partenstein, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Elektrotechniker und arbeitet seit über 30 Jahren bei Bosch Rexroth in Lohr, derzeit im Branchenmarketing. Die Natur und die Arbeit an seinen Büchern sieht er als Ausgleich zu seiner Arbeit. Naturwunder Rhön ist im Eigenverlag erschienen, hat 290 Seiten und kostet 29 Euro. Dazu kommen vier Euro Versandpauschale. Das Buch ist nur per Mail beim Autor unter frank@schroepfer-net.de erhältlich. Der Autor hofft, mit den Einnahmen die Produktionskosten decken zu können. Fünf Prozent des Verkaufspreises gehen zu gleichen Teilen an den Bund Naturschutz in Bayern und den Landesbund für Vogelschutz.

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