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MELLRICHSTADT: 330 Jahre alt und ewig jung – Johann Sebastian Bach

MELLRICHSTADT

330 Jahre alt und ewig jung – Johann Sebastian Bach

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    Virtuos: Der sympathische Meisterorganist Wolfgang Schneider gab ein packendes Konzert an der Hey-Orgel in Mellrichstadt.
    Virtuos: Der sympathische Meisterorganist Wolfgang Schneider gab ein packendes Konzert an der Hey-Orgel in Mellrichstadt. Foto: Foto: Gbureck

    „Happy Birthday Mr. Bach“, so war die Hommage zum 330. Geburtstag eines der größten Komponisten der Musikgeschichte überschrieben.

    Im Rahmen des 5. Rhöner Orgelsommers hatte Regionalkantor Peter Rottmann als künstlerischer Leiter und „spiritus rector“ am vergangenen Freitagabend zum Konzert in die Stadtpfarrkirche St. Kilian Mellrichstadt eingeladen, wo Dekanatskantor Wolfgang Schneider aus dem Dekanat Hassberge an der imposanten Hey-Orgel musikalisch dem Geburtstagkind Johann Sebastian Bach gratulierte.

    Pfarrer Thomas Menzel versprach einen besonderen Genuss mit dem Künstler, der der Orgel zauberhafte Töne zu Ehren von Johann Sebastian Bach entlocken würde. Er hat aber auch Gratulanten mitgebracht wie Bachs Lieblingssohn, seinen Lieblingsschüler und den, der ihn bekannt gemacht hat.

    Auch wenn die Orgel schon ein paar hundert Jahre „auf dem Buckel“ hat, könne dieses Instrument immer wieder neu entdeckt werden. Zunächst kam das Geburtstagkind selbst mit dem Werk „Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter“ nach der Melodie „Lobe den Herren, den mächtigen König“ aus den Schübler-Chorälen“ zu Gehör.

    Die Sonate Nr. 6, g-moll in drei Sätzen – Allegro moderato – Adagio- Allegro von Bachs zweitem Sohn Carl Philip Emanuel, dem Begründer der klassischen Sonatenform, ist der Sammlung von 6 Orgelsonaten entnommen, die er für die Prinzessin Amalie von Preußen, eine Schwester Friedrichs des Großen, komponierte. „Schafe können sicher weiden“ aus der Jagdkantate BWV 208 von J.S. Bach konnte zum Träumen anregen und zum Bach-Fan werden lassen.

    Johann Ludwig Krebs, Freund und Lieblingsschüler Bachs, war unzweifelhaft als Orgelkünstler Bachs würdigster Schüler und war wohl einer der größten, welche überhaupt nach Bach gelebt haben, so beschreibt ihn Bachbiograph Philipp Spitta. „Fantasia sopra Freu dich sehr, o meine Seele“ war sein Geburtstagsbeitrag.

    Die sechs Kompositionen der Partita Nr. 1, BWV 82 – Praeludium – Allemande – Corrente – Sarabande – Menuet I und II und Gigue – ließen eine große Fingerfertigkeit erahnen und klangen eher zart und gemäßigt. Mit Felix Meldessohn Bartholdys Praeludium und Fuge d-Moll op. 37/3 setzte der Künstler einen berauschenden Schlusspunkt.

    Wolfgang Schneider entlockte der Orgelanlage, die auf drei Stellen im Raum verteilt ist und ein dreidimensionales Klangerlebnis möglich macht, die zauberhaftesten Töne. Ihn als Meisterorganisten anzukündigen, der mit seinem sensiblen und hochvirtuosen Spiel seine Zuhörer begeistern wird, war keineswegs übertrieben.

    Er verzauberte sein Publikum mit seinem perfekten Spiel und holte alles aus dem Instrument heraus, mal dezent, mal kraftvoll, mal lieblich, mal brausend. Ein absoluter Könner an der Königin der Instrumente. Lang anhaltender, bewundernder Applaus wurde noch mit einer Zugabe belohnt. Bescheiden bedankte sich der Künstler von der Orgelempore herunter bei seinem Publikum.

    Schneider, Jahrgang 1969, absolvierte sein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule in München mit Hauptfach Orgel. Nach seiner Zeit als musikalische Assistenz beim Würzburger Domkapellmeister Prof. Siegfried Koesler war er hauptamtlicher Kirchenmusiker der Pfarrei St. Johann Baptist in München-Haidhausen und ist seit 2013 Dekanatskantor des Dekanats Hassberge mit Sitz in Ebern.

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