Über diesen Besuch freuten sich Salem-Geschäftsführer Gerhard Lipfert und Einrichtungsleiterin Marianne Bär ganz besonders: Aus Bochum war Gülsen Koc zum Sommerfest des Sozialwerks gekommen, das in diesem Jahr ganz im Zeichen des 60-jährigen Jubiläums von Salem International stand.
Mitgebracht hatte die Fitnesstrainerin und begeisterte Zumba-Tänzerin, die als Kind und Jugendliche mit zwei ihrer Brüder einige Jahre im Höchheimer Salem-Dorf verbrachte, nicht nur ihre vier Geschwister. Sie hatte auch einen Spendenscheck dabei, den sie im Anschluss an das von den Dorfbewohnern aufgeführte Theaterstück überreichte.
Stattliche 3200 Euro waren bei einer von ihr organisierten Spendenaktion zusammengekommen. Bei der Übergabe erzählte Gülsen Koc von der herzlichen Aufnahme, die sie als Kind im Salem-Dorf in Höchheim erfahren durfte. Das Geld sei als Dankeschön gedacht dafür, dass man sich damals so liebevoll um sie und ihre zwei Brüder gekümmert habe.
Spendenscheck überreicht
Gerhard Lipfert bedankte sich für die großzügige Spende, bevor er einige weitere Gäste begrüßen konnte, die zum Teil schon beim Jubiläumsauftakt in Stadtsteinach dabei waren. Joseph Balisanuke, der Vorsitzende von Salem Uganda, war darunter, außerdem eine Delegation von Salem Russland aus Kaliningrad mit der Dorfleiterin Anna Engel und der Vorsitzenden Luba Petrovna. Dass auch die Leiterin der Salem-Jugendarbeit in Russland, Tamara Padun, und Gruppenleiterin Marina Stepanova mitgekommen waren, lag am Auftritt einer russischen Kindertanzgruppe, die mit ihrem temperamentvollen Gruppentanz und mehrere Soloeinlagen viel Beifall von den Sommerfestbesuchern erhielten.
Samuel Müller schaute vorbei
Auch Samuel Müller, Sohn des 2009 im Alter von 95 Jahren verstorbenen Salem-Gründers Gottfried Müller, wollte beim Jubiläums-Sommerfest in Höchheim dabei sein und war beeindruckt davon, was sich das Team um Einrichtungsleiterin Marianne Bär wieder alles hat einfallen lassen.
Der Tag begann mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel, bevor es nach dem Mittagessen mit Köstlichkeiten aus dem eigenen Backhaus am Nachmittag viele Aktionen und Spiele auf dem Dorfgelände, eine Bilderreise in die Vergangenheit und „Zumba zum Mitmachen“ gab.
Bittlingers Jubiläumskonzert
Dass der bekannte christliche Liedermacher Clemens Bittlinger das Salem-Jubiläum am 30. Juni in Stadtsteinach eröffnete, darüber freute sich Geschäftsführer Gerhard Lipfert auch eine gute Woche später noch sehr. „Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er das trotz seines vollen Terminkalenders möglich gemacht hat.“
60 Jahre Salem Gottfried Müller gründete 1957 in Stuttgart die Bruderschaft Salem und half zunächst Obdachlosen und Haftentlassenen. 1969 wurde das erste Salem- und Kinderdorf in Stadtsteinach eröffnet, das zur Zentrale der Salem-Arbeit wurde. 1972/73 entstand das zweite Salem-Kinder- und Jugenddorf in Höchheim. Das dritte Salem-Kinderdorf öffnet 1976 in Kovahl in Niedersachsen. 1978 werden Kinderdörfer in den USA gegründet, drei Jahre später beginnt der Aufbau von Salem Uganda. 1990 beginnt die Kolumbienhilfe für Straßenkinder. 1993 wurde Salem Russland gegründet und 2002 in der Nähe von Kaliningrad das erste Kinderhaus fertiggestellt. 1998 wurde Salem-Ecuador aus der Taufe gehoben. AK