"Das war eine interessante und aufregende Zeit mit vielen einschneidenden Veränderungen!", erinnert sich Oskar Reininger aus Rödelmaier an die Kommunalpolitik mit der Gebietsreform vor über 40 Jahren. Diese erlebte er als Gemeinderat und zweiter Bürgermeister hautnah mit. Am heutigen Donnerstag, 11. Februar, kann er seinen 90. Geburtstag feiern.
Geboren wurde der Jubilar in Burglauer und wuchs dort mit sieben älteren Geschwistern auf, die mittlerweile alle schon verstorben sind. Im Jahr 1945 begann er nach der Schulentlassung eine Lehre bei der Firma Siemens zum Werkzeugmacher. "Seiner" Firma blieb er 47 Jahre lang treu bis zum Ruhestand im Jahr 1992.
1957 heiratete Oskar Reininger seine Elli
Nach Rödelmaier kam Oskar Reininger, als er 1957 seine Frau Elli, eine geborene Zimmer, heiratete und mit ihr in deren Elternhaus in der "Hoargasse" (Herrngasse) zog. Drei Kinder wurden dem Ehepaar geschenkt: Elke und Joachim wohnen seit Jahrzehnten in München, Sohn Volker bewohnt mit seiner Familie in Rödelmaier das Elternhaus und hat dem Jubilar mittlerweile zwei Enkelinnen und drei Urenkel geschenkt.
Ein großer Schicksalsschlag war der sehr frühe Tod seiner Ehefrau im Jahr 1980. Einige Jahre später fand er jedoch mit seiner Rita eine neue Lebensgefährtin, mit der er schon viele schöne Zeiten erlebt hat und die ihn immer bestens versorgt. Beide pflegen und genießen besonders ihren schönen Garten direkt ums Haus mit wunderbarer Sicht auf die Rödelmaierer Flur Richtung Süden.
Aktiv in vielen Vereinen und der Kommunalpolitik
Das Ehrenamt spielte im Leben von Oskar Reininger schon immer eine große Rolle. So trat er 1958 dem Sportverein Rödelmaier bei und war in jungen Jahren aktiver Fußballer. Später engagierte er sich als Jugendtrainer und war 1967 für kurze Zeit sogar erster Vorsitzender des Vereins. Mittlerweile wurde er für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Seine Treue zum Verein zeigt sich bis heute, indem er alle Heimspiele der ersten Mannschaft am Sportplatz mitverfolgt.
Beim Schützenverein ist er seit 1977 dabei und erlebte viele schöne Feiern und Ausflüge mit. Außerdem war er jahrzehntelang Gast beim sonntäglichen Frühschoppen im Schützenhaus, wo in geselliger Runde alle Neuigkeiten diskutiert wurden.
VG-Beitritt Rödelmaiers als richtungsweisende Entscheidung
In die Kommunalpolitik kam Oskar Reininger schon 1966, als er mit 35 Jahren zum Gemeinderat und auch gleich zum zweiten Bürgermeister beim damals ebenfalls neuen Bürgermeister Josef Kirchner gewählt wurde. Beide Ämter führte er aus, bis er nach 18 Jahren 1984 nicht mehr kandidierte.
Er erinnert sich noch gut an die aufregenden Zeiten bei der Gebietsreform und der Gründung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Bad Neustadt in den 1970er-Jahren. In Rödelmaier wollten viele zunächst einen Zusammenschluss mit Herschfeld oder eine Eingemeindung nach Bad Neustadt, was jedoch auch Gegner auf den Plan rief, die die Eigenständigkeit nicht aufgeben wollten. Letztlich seien die Gründung der VG und der Beitritt Rödelmaiers eine richtungsweisende Entscheidung gewesen, da die Eigenständigkeit für die folgenden Jahrzehnte viel Positives für die Gemeinde mit sich brachte.
Nachdem Oskar Reininger das Autofahren vor ein paar Jahren aufgegeben hat, beschränkt sich sein Bewegungsradius hauptsächlich auf Rödelmaier. Körperlich fit und gut zu Fuß, ist er daher täglich zu ausgiebigen Spaziergängen unterwegs und erkundet interessiert, was sich im Dorf so tut. Der regelmäßige Kirchgang gehört wie immer natürlich auch dazu. Auch die Heimatzeitung schließt sich den zahlreichen Glückwünschen zum runden Geburtstag gerne an.