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Bad Neustadt: Ab sofort heißt es wieder: Hirschkäfer gesucht

Bad Neustadt

Ab sofort heißt es wieder: Hirschkäfer gesucht

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    Im Gegensatz zu ihren männlichen Artgenossen haben Hirschkäferweibchen (rechts unten) einen deutlich weniger ausgeprägten Oberkiefer.
    Im Gegensatz zu ihren männlichen Artgenossen haben Hirschkäferweibchen (rechts unten) einen deutlich weniger ausgeprägten Oberkiefer. Foto: Dr. Markus Rink

    Im Jahr 2022 riefen die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) die Bevölkerung auf, Hirschkäferfunde zu melden, heißt es in einer Pressemitteilung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, der folgende Informationen entnommen sind.

    Allein 2022 wurden in Kooperation mit dem Verein Hirschkäferfreunde-NatureTwo auf diese Weise 1733 bestätigte Hirschkäfermeldungen von 1305 Melderinnen und Meldern aufgenommen. Jetzt geht das Projekt in eine neue Runde. Ab sofort heißt es wieder bayernweit: Hirschkäfer gesucht.

    Verbreitungsschwerpunkt in Franken

    Betrachtet man die Meldedaten aus 2022 genauer, liegt der Verbreitungsschwerpunkt der wärmeliebenden Art vor allem in Franken. Einzelne Funde wurden aber auch aus München und Passau gemeldet. Die meisten Käfer (1083) wurden in Siedlungsbereichen gefunden. Deutlich weniger Hirschkäfer trafen die Melderinnen und Melder am Waldrand (296), im Wald (170) und im Offenland (134) an. Besonders erfreulich war, dass es sich bei knapp 90 Prozent der Fundmeldungen um unverletzte Käfer handelte. Ein Großteil der Meldungen stammt aus den Monaten Mai und Juni und hier vor allem aus der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr. "Bei warmen Temperaturen sind die Käfer sehr mobil und es erhöhen sich die Chancen, sie hören, sehen und beobachten zu können", erklärt die LWF-Expertin Anna Kanold.

    Funde einfach online melden

    Der seltene und gefährdete Hirschkäfer unterliegt dem Schutz der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Zur Beurteilung ihres Erhaltungszustandes werden Langzeitbeobachtungen durchgeführt. "Ein derartiges Monitoring ist bei Hirschkäfern mit herkömmlichen Methoden jedoch schwer umzusetzen. Denn die Käfer entwickeln sich bis zu acht Jahre unterirdisch an sich zersetzendem Holz, und fliegen nach dem Schlüpfen mehrere Kilometer weit und lassen sich nur bis maximal zwölf Wochen im Jahr lebend beobachten," so Kanold. Auch tote Hirschkäfer sind wichtige Nachweise. Insbesondere Weibchen sterben oft ganz in der Nähe ihrer Eiablagestelle, was diese Funde besonders wertvoll für den Schutz der Art macht.

    Bei vielen Hirschkäferfunden handelt es sich um Zufallsbeobachtungen beim Spaziergang am Waldesrand, im eigenen Naturgarten oder sogar an einem warmen Frühsommertag im Biergarten, da der größte einheimische Käfer lichte, wärmebegünstigte Laubwälder mag. Die LWF und das BioZ setzen daher auch dieses Jahr wieder auf die Unterstützung der Bevölkerung. Mithilfe der Internetseite www.hirschkaefer-suche.de können unkompliziert gemeldet werden – am besten mit Fotos.

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