Unter dem Motto „B(u)ild dir deine Zukunft - das Fundament ist gelegt“ stand die Verabschiedung der Abiturienten am Freitag, die von den Absolventen selbst musikalisch begleitet wurde. Adrian Volk (Schlagzeugsolo), Nils Fischer (Klavier), die Abi-Band, das Saxophon-Ensemble und der Abi-Chor zeigten eindrucksvoll, welche Talente im nächsten Schuljahr fehlen werden.
Schulleiter Wolfgang Klose und Schülersprecherin Viktoria Weber begrüßten die zahlreichen Festgäste in der Aula, darunter auch Landrat Thomas Habermann als Vertreter des Sachaufwandsträgers. Dieser erinnerte an sein eigenes Abitur vor 40 Jahren, als man noch mitten im „kalten Krieg“ war, die Mauer stand und das Leben analog war. Verabredungen waren mühsam, haben aber irgendwie funktioniert. Heute lebe man in einer vernetzten Welt – ein Riesenvorteil – deren Funktionen die heutige Jugend lerne wie eine Muttersprache. Er ging kurz auf den Brexit ein, der wohl letztendlich dem mangelnden Vertrauen in die EU zu verdanken sei, und wünschte den Abiturienten Vertrauen in die Zukunft und in die Mitmenschen sowie Leidenschaft für die Dinge, die ihnen wichtig sind. Es gelte, keine Mauern aufzubauen, aber trotzdem die eigene Identität zu bewahren. Er gratulierte den 63 Abiturienten, die alle bestanden haben, und hofft, dass sie gern an das Gymnasium, an Bad Königshofen und den Landkreis zurückdenken.
Stellvertretender Bürgermeister Philipp Sebald überbrachte die Glückwünsche der Stadt und sprach den hohen Wert der Bildung an. Wissen ist Macht und kann Veränderungen herbeiführen – dafür habe die Pakistanerin Malala Jusufzai sogar ihr Leben riskiert. Bildung sei mehr als Sachwissen, sie sei ein breites Fundament, das auch dann weiterbringt, wenn man sich im Lauf des Lebens noch mal anders orientieren will oder muss.
Im Namen des Elternbeirats gratulierte Dieter Gans zu der großartigen Leistung und riet dazu erst einmal zu entspannen und dann zielstrebig, aber nicht rücksichtslos, den eigenen Weg zu finden und erfolgreich zu beschreiten. Karl-Heinz Schmähling, Lehrer im Ruhestand und Vorsitzender des Fördervereins, erinnerte sich an die jetzigen Abiturienten, als er sie in der fünften Jahrgangsstufe unterrichten durfte und gratulierte, gleichzeitig warb er für den Beitritt zum Verein. Oberstufenkoordinator Rainer Seelmann hielt eine mit trockenem Humor gewürzte Ansprache und erinnerte daran, dass er vom „Admiral“ die Aufgabe erhalten hatte, die Flotte sicher in den Hafen zu bringen. Dabei wurde zeitweise ganz schön gerudert und man schipperte auch mal von der Saale an die Spree. Er wünschte den Abis auf ihrer Fahrt durchs Leben alles Gute.
Auf den Beginn des „Hausbaus“ blickten in einer kurzweiligen Rede Josepha Hart, Sebastian Pompe und Justus Bördlein zurück. Vor acht und manchmal sogar vor zehn Jahren wurden die ersten Steine verbaut, die schließlich zu einem festen Fundament wurden. Wird daraus ein solides Haus oder ein Wolkenkratzer? Wie ein Live-Reporter beim Fußball schilderte Bördlein das „Spiel“, bei dem es auch mal eine „Blutgrätsche“ gab (eine Ex in der ersten Stunde nach den Ferien) und am Ende ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringt – das Spiel ist gewonnen, das Abi ist sicher. Danksagungen an Hausmeister, Sekretariat, Lehrer und Schulleitung schlossen sich an, bevor Wolfgang Klose die Festrede hielt.
Über den Gesamtdurchschnitt der Abiturnoten von 2,23 und insgesamt 22 Schülerinnen und Schüler mit einer Eins vor dem Komma (davon neun Einser-Abiture) freute sich der Schulleiter, der ebenfalls auf die Bedeutung von Bildung, die sich nicht der ständigen Forderung nach „Nützlichkeit“ unterwerfen sollte, einging.
Er wünschte den Abiturienten, dass sie selbstständig denkend und handelnd, mutig und bescheiden, hilfsbereit, einfühlsam und tolerant, diszipliniert und bei aller Kreativität verantwortungsvoll lebend ihren Weg finden mögen und dabei nicht vergessen, dass es Mitmenschen gibt, die Hilfe brauchen.
Dann wurden die ersehnten Zeugnisse übergeben, wobei von mehreren Sponsoren Preise für besondere Leistungen überreicht wurden.
Ausgezeichnete Abiturienten
Besten Durchschnittsnoten, Freya Ortmann (1,0), Christian Guck (1,1) sowie Josepha Hart und Sophia Derlet (beide 1,3) erhielten Geldpreise vom Landkreis. Weitere Preise gingen an Nils Fischer, Felix Hanika, Stefan Demar und Josefina Lurz (sehr gute Abi-Leistungen in einem Fach), Christian Guck (herausragende Leistungen Deutsch), Sebastian Pompe (sehr gute betriebswirtschaftliche Leistungen beim „Schülerunternehmen“), Katrin Kilian (herausragende Leistungen Wirtschaft und Recht), Christian Guck (herausragende Leistungen Latein), Felix Hanika (herausragende Leistungen Englisch), Freya Ortmann (herausragende Leistungen Französisch, beste Abiturientin in Chemie und hervorragende Mitarbeit
an der „Schulrelief-Dokumentation“), Josefina Lurz (hervorragende Leistungen Mathematik), Stefan Demar, Agnes Chrenko und Nils Fischer (sehr gute Leistungen Physik), Benedikt Bauer (sehr gute Seminararbeit), Matteo Wolf und Sebastian Pompe (besonderes soziales Engagement in der SMV), Lorena Gans und Elena Sturdza (langjähriges Mitglied Bigband), Fabian Metzner (langjähriges Mitglied Gitarrenband) sowie Justus Bördlein, Niklas Endres, Josepha Hart, Maximilian Kayser, Kerstin Metz, Sebastian Pompe und Viktoria Weber (langjähriges Engagement in der Theatergruppe).