Ein Hauch von Abschied lag am Sonntag über der Kindertagesstätte Sondheim. Es war das letzte Sommerfest für Leiterin Angelika Schmitt, die sich zum Ende des Kindergartenjahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden wird.
Die Kindergartenkinder eröffneten den Gottesdienst mit dem Lied „Gott mag Kinder, große und kleine, dicke, dünne, kurze oder lange Beine!“ Dazu hatten sie Bewegungen einstudiert, die von allen kräftig mitgemacht wurden.
Neue Nachfolgerin
Pfarrerin Christel Kupfer sprach über Abraham, der von Gott die Botschaft bekam, in ein neues Land zu ziehen – fern von seiner Heimat, etwas Neues zu wagen. So bekam der Gottesdienst einen Hauch von Abschied und Neubeginn. Die Praktikanten wurden erwähnt, die im neuen Schuljahr wieder in einen neuen Lebensabschnitt starten, ein Erzieher, auf den auch neue Wege ab September warten, und die Leiterin Angelika Schmitt, die ab August in den wohlverdienten Ruhestand geht. Die Gottesdienstbesucher lernten auch gleich Anett Podda kennen – sie tritt die Nachfolge von Angelika Schmitt an.
Pfarrerin Christel Kupfer hatte ein Seil mitgebracht, an dem sich alle festhalten durften, und gemeinsam ging es, angeführt von Angelika Schmitt und Anett Podda, in Richtung Kindergarten. Dort fand die Aufführung der Kindergartenkinder statt.
Schmitt berichtete, dass heuer einige Ausflüge mit dem Bus unternommen wurden. Die Vorschulkinder fuhren zu „Jim Knopf“ ins Meininger Theater und sangen das Lied „Eine Insel mit zwei Bergen“. Eine weitere Tour ging ins Fladunger Freilandmuseum. Dort hatten die Kids einen Eimer mit einem Loch entdeckt, deshalb sangen sie das Lied „Ein Loch ist im Eimer“. Das Fingerspiel von einem alten Häuschen durfte auch nicht fehlen. Zum Abschluss fuhr der Bus dann zum Kindergartenfest nach Sondheim, wo noch ganz lange gefeiert wurde.
Überraschung zum Abschied
Selbst am Montag war es mit den Feierlichkeiten noch nicht vorbei. Auf Kindergartenleiterin Angelika Schmitt wartete nämlich eine zauberhafte Überraschung. Im Flur der Kindertagesstätte in Sondheim versammelten sich alle Kinder aus Sondheim und Stetten, die Erzieherinnen und einige Eltern und Großeltern. Neben vielen Gästen, wie zum Beispiel Pfarrerin Christel Kupfer, waren auch Angelikas Tochter und ihre Enkelin zur Überraschungsparty gekommen.
Christel Kupfer eröffnete mit ein paar liebevollen Worten die Runde. Sie dankte Angelika Schmitt für ihre offene, hilfsbereite, vertrauensvolle und aufopfernde Art. „Die Arbeit war für dich wie Familie“, so Kupfer, das habe man immer gespürt.
„Eigentlich wollte ich immer Lehrerin werden“, erinnerte sich Angelika Schmitt. „Meine Erstklasslehrerin hat mich sehr geprägt.“ Doch es wurde der Beruf der Erzieherin, den sie von 1972 bis 1974 in Bremen erlernte. Danach arbeitet Angelika eine Zeit lang in der Heimarbeit, unter anderem in Stuttgart und Riedenberg. Bis sie schließlich 1983 nach Oberfladungen kam, um die Leitung des dortigen Kindergartens zu übernehmen. Seit diesem Zeitpunkt an war sie die „gute Seele des Hauses“.
Neubeginn mit 60
2015 begann für Angelika noch einmal ein ganz besonderer Lebensabschnitt. Der Oberfladunger Kindergarten wurde geschlossen und „ich musste mit 60 noch einmal Bewerbungen schreiben“. Eine familiäre Einrichtung sollte es sein und die fand sie in Sondheim. Hier fühlte sie sich gleich wohl und blühte in ihrer Arbeit mit den Kindern auf.
„Aber jetzt muss ich nicht mehr blühen, sondern werde nur noch meine Wurzeln pflegen“, gestand Angelika mit einem Schmunzeln. Doch bis es soweit ist, darf noch kräftig gefeiert werden. Dafür hatte Angelikas Tochter Sybilla Zauberer Tobi eingeladen, der den Kindern coole Kniffs und Tricks zeigte. Danach ging es in den Garten, wo es für alle Bratwürste und kühle Getränke gab.