Für die letzte Gemeinderatssitzung unter seiner Leitung hatte Bürgermeister Wolfgang Abschütz die Bürgermeisterkette angelegt, die er selbst in seiner 30-jährigen Amtszeit angeschafft hatte. Bevor die Verabschiedung von zwei Gemeinderäten auf der Tagesordnung stand, ging es um die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2013, die von den Gemeinderäten Klaus Dietz, Siegfried Stürzel und Michael Bohn durchgeführt wurde, es gab keine Beanstandungen.
Die Jahresrechnung 2013 wurde vom Gemeinderat offiziell festgestellt und Entlastung erteilt. Länger diskutiert wurde über die Aufstellung der Honorare für das schon 2011 beauftragte Ingenieurbüro Peter Gemmer für Maßnahmen innerhalb der vereinfachten Dorferneuerung.
Honorare für Vermessungsarbeit
Die Gemeinderäte hätten gern eine Aufstellung über das Zustandekommen der einzelnen Beträge, zum Beispiel auch darüber, warum am Kriegerdenkmal dreimal Honorare für Vermessungsarbeiten verrechnet wurden. Letztendlich wurde der Bürgermeister dazu ermächtigt, den Vertrag zu unterzeichnen, trotzdem sollen detaillierte Auskünfte nachgereicht werden. Insgesamt fordert das Büro Gemmer 71 728 Euro. Genehmigt wurde auch die Unterzeichnung des Ingenieurvertrags für den Spielplatz im Baugebiet „Röthe“ durch Bürgermeister Abschütz.
Diskutiert wurde über die geplanten Photovoltaikanlagen auf dem Kindergarten und auf der Pumpstation, die hauptsächlich der Erzeugung von selbst genutztem Strom dienen sollten, der Rest soll eingespeist werden. Wie der Bürgermeister vortrug, ist die Maßnahme in Höhe von 32 319 Euro nicht im Haushalt 2014 eingestellt, aber es gebe genug „Luft“, um die Ausgabe zusätzlich ohne Kreditaufnahme zu tätigen. Das sah vor allem Reinhard Köhler anders, der erst sehen wollte, welche Rechnungen jetzt noch anfallen, bevor er der zusätzlichen Belastung des Haushalts zustimmt. Die Mehrheit schloss sich seiner Meinung an, obwohl Werner Köhler anführte, dass jeder Monat weniger Einspeisevergütung bedeute und sich die Amortisation der Anlagen weiter nach hinten schiebe. Die Auftragsvergabe wurde abgelehnt.
Verabschiedet aus dem Gemeinderat wurde Werner Köhler, der zwölf Jahre lang in diesem Gremium mitwirkte, unter anderem als Sozialbeauftragter. Bürgermeister Abschütz sprach ihm Dank und Anerkennung aus und überreichte ein Aquarell des verstorbenen Künstlers Fritz Toennieshen. Das gleiche Präsent, aber ein anderes Unikat, erhielt der zweite ausscheidende Gemeinderat, Stefan Nenninger, der sechs Jahre lang dabei war. Er hat die Gemeinde auch als Delegierter bei der Vhs vertreten. Stellvertretender Bürgermeister Reinhard Köhler dankte Wolfgang Abschütz und erinnerte an die vielen Maßnahmen und Verbesserungen im Ort, die unter seiner Leitung durchgeführt wurden (wir berichteten), wie bereits in der Bürgerversammlung dargelegt. In 30 Jahren Amtszeit habe Abschütz das Leben in Aubstadt nicht nur äußerlich, sondern auch durch sein Demokratieverständnis im Umgang miteinander geprägt. Im Gemeinderat sei man keineswegs immer einer Meinung, aber jeder könne seinen Standpunkt klarmachen und entsprechend abstimmen.
Vieles, was im Ort heute vorhanden ist, sehe aus, als ob es schon immer so gewesen ist, von den Sportstätten bis zum Wolfgangssee, der den Namen des Bürgermeisters auch in den folgenden Generationen präsent halten wird, sagte Köhler. Von seiner ersten Amtshandlung, dem Kauf eines Gemeindeebers bis zum heutigen Einsatz für das schnelle Internet habe Abschütz Flexibilität gezeigt und er habe alles, was er sich vorgenommen hat, konstant und hartnäckig verfolgt und viel Überzeugungsarbeit geleistet, um Vereinsmitglieder und Bürger zu aktivieren. „Beeindruckend“ nannte Reinhard Köhler die Amtszeit. Eine offizielle Verabschiedung wird es im Rahmen der Eröffnung der Kinderkrippe im Beisein aller Bürger geben.
Lob für Übergabebedingungen
Nachfolger Burkhard Wachenbrönner lobte die guten Übergabebedingungen und bedankte sich für die Bereitschaft seines Vorgängers ihm mit gutem Rat und Auskünften zur Verfügung zu stehen. Abschütz wünschte dem zukünftigen Gemeinderat eine glückliche Hand und übergab seine Amtskette an Stellvertreter Köhler, der sie am 1. Mai an Wachenbrönner weitergeben wird.