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SULZDORF/BAD KÖNIGSHOFEN: Abwasser: Problemlösung in Sicht?

SULZDORF/BAD KÖNIGSHOFEN

Abwasser: Problemlösung in Sicht?

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    Die Behebung der Fremdwasser-Probleme im Kanalnetz in Obereßfeld läuft auf Hochtouren. Defekte Stellen werden aufgespürt, gereinigt und saniert. Federführend ist das Ingenieurbüro Müller. Die Firma DF-ING Kanaltechnik Bad Kissingen führt den Auftrag aus. Mit einem Roboter wird der Kanal befahren und untersucht.
    Die Behebung der Fremdwasser-Probleme im Kanalnetz in Obereßfeld läuft auf Hochtouren. Defekte Stellen werden aufgespürt, gereinigt und saniert. Federführend ist das Ingenieurbüro Müller. Die Firma DF-ING Kanaltechnik Bad Kissingen führt den Auftrag aus. Mit einem Roboter wird der Kanal befahren und untersucht. Foto: FOTO wolfgang somieski

    Zuvor wurde im Obereßfelder Neubaugebiet am Kaulberg eine Ortsbesichtigung durchgeführt. Grund: Bei starkem Regen staut sich das Oberflächenwasser auf einem hinter einem Privatgrundstück befindlichen Feldweg und überflutet im Extremfall das Grundstück. Durch eine kontrollierte Ableitung des Wassers soll das Problem gelöst werden.

    In der Sitzung standen die Abwasseranlagen Sternberg und Obereßfeld im Mittelpunkt. Vom Landratsamt Rhön-Grabfeld war Oberregierungsrat und Leiter der Bau- und Umweltabteilung, Manfred Endres, anwesend. Über den Stand der momentanen juristischen Situation informierte Rechtsanwalt Jochen Hofmann-Hoeppel, der der Gemeinde in Rechtsfragen beisteht.

    Die Gemeinde hat sich bekanntlich vom Ingenieurbüro Hugel getrennt. Vorliegende Verträge mit Hugel seien nur für Sternberg unterzeichnet, wie der Anwalt erklärte, und nicht für Obereßfeld. Überrascht zeigte sich Hoeppel dann, als Bürgermeister Albert mitteilte, das auch für Obereßfeld ein unterschriebener Vertrag existieren würde. „Jedoch ändert das nicht viel an den Tatsachen“, so Hofmann-Hoeppel. Von Seiten Hugels seien zwei Mahnbescheide an die Gemeinde gerichtet worden, gegen die die Gemeinde Widerspruch eingelegt habe. „Zur Zeit ruht das Mahnverfahren allerdings“, so der Rechtsanwalt.

    Bürgermeister Lorenz Albert stellte an Oberregierungsrat Endres die Frage, wie denn nun baldmöglichst für Sternberg eine Lösung zu erzielen sei. „Auf ein Ende des Rechtsstreits kann jedenfalls nicht gewartet werden“, so die Auskunft. Aufträge an entsprechende Firmen könnten deshalb erteilt werden. „Es muss jetzt schnell zu konkreten Lösungen kommen“, so Endres. „Die Zeit drängt“, meinte auch der Rechtsanwalt.

    Ingenieur Wolfgang Müller (Gochsheim) erklärte, das bald konkrete Ergebnisse zur Planungsphase vorliegen könnten. Zur schnelleren Lösung der Probleme habe man die Aufgaben verteilt. Er beschäftige sich mit der Mischwasser-Problematik, während sein Kollege, Ingenieur Thilo Brunner, die Abwasseranlagen konzipiere. Brunner informierte darüber, dass für die vier Kläranlagen Zimmerau, Serrfeld, Schwanhausen und Sulzdorf die erforderlichen Parameter (EW) in Bezug auf Größe der Anlage in Abhängigkeit von der Einwohnerzahl und in Rücksprache mit dem WWA ermittelt worden seien. In Schwanhausen sei der Einbau eines speziellen Rührers erforderlich. Dieser diene zum Umwälzen und Belüften des Wassers und verhindere die Bildung von Wasserlinsen. Auch in Sulzdorf müsse zusätzlich belüftet werden. Dort spiele zudem die weitere Existenz der Firma Grabfeld-Möbel eine gewisse Rolle. „Immerhin sind dort 140 Beschäftigte zu berücksichtigen“, so Brunner. „Eine Entscheidung zum Weiterbetrieb der Firma wird am 15.Oktober fallen“, so Bürgermeister Lorenz Albert.

    Albert informierte darüber, dass sich in Sternberg auf Initiative des Gemeinderatsmitgliedes Peter Müller das Abwasserinstitut Halbach in der Gemeinde vorgestellt habe. Ab November könnte Halbach verschiedene Anlagevarianten vorschlagen und außerdem Tipps zur Modernisierung aller Abwasseranlagen geben. Zum Vergleich mehrerer Varianten könnten auch die Kosten für eine Pflanzenkläranlage einbezogen werden, meinte Anwalt Hofmann-Hoeppel. Auch der Bau einer Leitung für das Abwasser nach Obereßfeld und ein Anschluss an Bad Königshofen sei weiter in Betracht zu ziehen, betonte Hans-Bernd Bader von der VG Bad Königshofen.

    Für den Ortsteil Sternberg stimmten schließlich die Räte einer Varianten-Prüfung für alle möglichen Systeme zu (mit neun gegen zwei Stimmen). Ingenieur Thilo Brunner merkte an, dass es für eine so kleine Einwohnerzahl wie in Sternberg mittlerweile Produkte auf dem Markt gebe, die nach einem Baukastensystem funktionieren. Es müssten lediglich nur noch die Angebote eingeholt werden. Eine Sanierung der bestehenden Anlage lehne er ab.

    Für den Ortsteil Obereßfeld beschloss der Gemeinderat, jeweils eine Untersuchung von Halbach und eine vom Ingenieurbüro Gemmer (Dittelbrunn) vornehmen zu lassen (acht gegen zwei Stimmen).

    Daten & Fakten

    Weitere Tagesordnungspunkte Bürgermeister Lorenz Albert erläuterte einen neuen Stromvertrag mit E.ON Bayern zur Dorfbeleuchtung, bevor die Beförsterung des Gemeindewaldes angesprochen wurde. „Hier drängt die Zeit für eine Entscheidung, da wichtige Arbeiten momentan liegen bleiben“, so Albert. Das Thema werde in der nächsten Sitzung weiterbehandelt.

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