Jahrzehnte hat Adolf Büttner sein ganzes Herzblut der Kommunalpolitik und dem ehrenamtlichen Engagement gewidmet. Anlässlich seines 80. Geburtstags am vergangenen Freitag wurde Ostheims Altbürgermeister eine besondere Würdigung seiner Verdienste zuteil. Ihm wurde vom amtierenden Stadtoberhaupt Steffen Malzer die Ehrenbürgerschaft der Stadt Ostheim verliehen. Doch der Jubilar hat sich weit über das Rhönstädtchen und die beiden Ortsteile Oberwaldbehrungen und Urspringen hinaus im besonderen Maße verdient gemacht. Er wirkte für Rhön-Grabfeld und die Region Unterfranken. So ließ es sich auch Landrat Thomas Habermann nicht nehmen, neben den Glückwünschen zum Wiegenfest besonderen Dank für diese herausragende Leistung auszusprechen. Ein Lebenswerk - wie Habermann und Malzer bekräftigten.
Der Ostheimer Stadtchef machte in Begleitung seiner beiden Stellvertreterinnen Karina Werner und Jasmin Reuter Büttner seine Aufwartung zum Ehrentag. In Anbetracht von Corona konnte freilich kein Festakt stattfinden. Aber im weitläufigen Garten der Familie Büttner konnte man die gebotenen Abstandsregeln ohne Weiteres einhalten und fasste das dienstliche Treffen kurz.
"Es ist leichter, ein Held zu sein, als ein Ehrenmann. Ein Held muss man nur einmal sein, ein Ehrenmann immer." Mit diesen Worten des italienischen Dichters Luigi Pirandello eröffnete Bürgermeister Malzer seine Laudatio auf den Jubilar.
Immenser Einsatz für Ostheim und die Region
Alle Stationen des reichen Lebens Büttners in seinen Funktionen als Stadtrat, Kreisrat, Bezirksrat und Bürgermeister von Ostheim aufzugreifen, dazu hätte die Redezeit Malzers bei Weitem nicht gereicht. Deshalb hob der Redner ein paar prägnante Wegmarken hervor. Dabei wurde noch einmal Büttners immenser Einsatz für Ostheim und die Region deutlich. "Adolf Büttner hat so unheimlich viel geleistet", hatte der Landrat dazu voller Dank angemerkt.
Adolf Büttner war seit 1978 im Stadtrat und von 1990 bis 1996 zweiter Bürgermeister der Stadt Ostheim. Von 1996 bis 2008 bekleidete er dann schließlich das Amt des ersten Bürgermeisters. In dieser Zeit stand er zugleich der Verwaltungsgemeinschaft Ostheim sowie dem Wasserzweckverband "Willmarser Gruppe" vor.
Bereits 1994 wurde dem gebürtigen Oberwaldbehrunger die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Bronze verliehen. 2007 erhielt er obendrein die Bayerische Denkmalschutzmedaille zur Würdigung der Stadt Ostheim für die denkmalgerechte Sanierung der Altstadt. Eng verbunden ist der Name Adolf Büttner auch mit der Renovierung der Kirche St. Michael.
Zwei Jahrzehnte die Ostheimer Kommunalpolitik bestimmt
Büttner bestimmte über zwei Jahrzehnte die Ostheimer Kommunalpolitik. Darüber hinaus gehörte er von 1972 bis 2008 dem Kreistag an. Hier war er von 1972 bis 1978 Mitglied im Sozialhilfeausschuss und im Jugendwohlfahrtsausschuss und von 1978 bis 2008 im Kreisausschuss.
Büttner hatte außerdem von 1974 bis 2008 ein Mandat im unterfränkischen Bezirkstag, wo er in mehreren Ausschüssen tätig war, unter anderem als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses ab 1982. Büttner vertrat den Bezirkstag beispielsweise in den Verbandsversammlungen der bayerischen Bezirke (heute Vollversammlung des Bayerischen Bezirkstages) sowie der Zweckverbände Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk und Fränkisches Freilandmuseum Fladungen.
Auch nach dem Ausscheiden aus der Politik blieb Büttner weiter sehr rege. So ist er bis zum heutigen Tage ehrenamtlich als Vorsitzender des Vereins "Freunde der Kirchenburg" sehr aktiv, wie Steffen Malzer herausstrich.
Eintrag in das Goldene Buch der Stadt
Die vielen Verdienste Büttners wollte der amtierende Stadtrat besonders würdigen und bekräftigte mit dem einstimmigen Beschluss, Büttner die Ehrenbürgerschaft zu verleihen, seine große Anerkennung. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft habe man nach den Worten des Stadtoberhauptes ein Zeichen setzen wollen: "Wir machen deutlich, wen und was unsere Stadt schätzt, wer und was ihr wichtig ist." Malzer machte zudem zurückkommend auf das eingangs der Laudatio verwendete Zitat klar, wie bedeutsam ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft ist. "Wir brauchen heute keine Heldinnen und Helden, sondern Menschen, die sich in ihrem Alltag für das Gemeinwesen einsetzen und Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen."
Malzer lobte Büttners praktizierten Gemeinsinn und wie er es bis heute verstehe, für eine Kultur des Mitmachens zu werben. Bei Büttner hätten Worte und Taten schon immer übereingestimmt und das habe man in der Bevölkerung auch stets geschätzt, sagte Malzer und strich Büttners Zielstrebigkeit, seine Kompetenz und ganz besonders auch seine Bürgernähe heraus. Denn Adolf Büttner habe nie den Draht zu den Bürgern verloren und sei immer Ansprechpartner gewesen.
Steffen Malzer bezeichnete mit Landrat Thomas Habermann den Altbürgermeister als Vorbild, der bürgerschaftlichem Engagement in Ostheim ein Gesicht gegeben habe. Besonderer Dank ging zudem an Büttners Familie, allen voran an Gattin Ilona, die sein Engagement stets mitgetragen habe.
Stolz und glücklich nahm Büttner die Auszeichnung entgegen. Er brachte dabei zum Ausdruck, wie gerne er sich über die Jahrzehnte hinweg engagiert hat und wie sehr ihm Ostheim und die Region bis heute am Herzen liegen. Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an seinem 80. Geburtstag wurde abgerundet durch einen Eintrag in das "Goldene Buch" der Stadt Ostheim.