Zu einer kurzen Sitzung trafen sich die Mitglieder des Aktionskreises Fairer Handel im Haus St. Michael. Es sei ein fröhlicher Anlass, sagte die Vorsitzende Christiane Schmalen in ihrer Begrüßung, denn vor genau fünf Jahren sei aus dem Weltladen Bad Königshofen ein Verein geworden. Mit einigem Bangen habe man damals den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, fügte sie hinzu und stellte dann fest: „Die Entscheidung damals war richtig!“ Der kleine Laden in der Hindenburg Straße wird gut angenommen, viele Kunden kommen regelmäßig, um fair gehandelte Produkte nicht nur aus dem Lebensmittelbereich zu kaufen und sind immer wieder erstaunt, wie vielseitig das Warenangebot ist. Christiane Schmalen dankte in erster Linie den vielen Mitwirkenden, die sich im Ladendienst engagieren oder in einem der vielen anderen Teams um die Auszeichnung der Waren, Dekoration, Bestellung oder die Finanzen kümmern. „Ohne dieses Engagement könnte der Weltladen nicht existieren!“ fügte sie hinzu. Besonders erfreulich sei, dass man in den letzten zwei Jahren wieder einen Gewinn von 3,500 Euro erwirtschaftet habe, den man demnächst als Spende an mehrere gemeinnützige Einrichtungen übergeben werde.
Zum Fünfjährigen eine neue Fahne
Die zweite Vorsitzende des Vereins, Jutta Heizer, gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Königshöfer Ladens. Bereits 1991 eröffnete man einen Weltladen im Untergeschoss des Rathauses, den die Stadt kostenlos zur Verfügung stellte. 12 Jahre lang wurden hier jeweils an Freitagen und Samstagen faire Waren verkauft. Leider waren die hygienischen Bedingungen schwierig, die hohe Feuchtigkeit der Mauern schadete den gelagerten Waren. Nach zwölf Jahre stellte man daher den Verkauf ein und beschränkte sich auf gelegentliche Verkaufsstände vor der Kirche. Das änderte sich, als mit der leider viel zu früh verstorbenen Andrea Reuter 2010 eine engagierte Unterstützerin Fairen Handels ins Grabfeld kam. Mit viel Elan setzte sich für eine Neugründung ein. Dabei erfuhren sie und ihre Mitstreiter eine Menge Unterstützung von heimischen Handwerkern, freiwilligen Helfern und Spendern, die dazu beitrugen, dass schließlich im September 2011 der Laden in der Hindenburg Straße bezogen werden konnte- zunächst unter den Fittichen der Katholischen Kirchenstiftung . Schon zwei Jahre später zeigte sich, dass wegen zu hohen Umsatzes ein Verbleib dort rechtlich nicht weiter möglich sein würde. So wurde der Aktionskreis Fairer Handel zum eingetragenen Verein. Ein gute Nachricht gab es am Schluss: Am Schaufenster flattert seit kurzem eine neue Fahne, die anzeigt, dass der Laden geöffnet ist. Sie ersetzt den bisherigen Aufsteller, der für viele zu schwer und unhandlich war. Die Fahne gefällt allen und sie ist leicht zu befestigen. Die Mitglieder des Weltladens e.V. blicken also hoffnungsvoll in die Zukunft und wünschen sich, dass sie mit ihrem Engagement ein wenig dazu beitragen, dass es in der Welt gerechter zugeht.