Es gab einmal sieben Elektroläden in Bad Neustadt, erinnert sich Peter Müller. Inzwischen gehört Elektro-Müller in Salz zu den ganz wenigen Elektrogeschäften mit eigenem Laden. Und das Geschäft gibt es immerhin bereits seit 50 Jahren. Der Geburtstag wurde bereits vor kurzem entsprechend gefeiert.
Jetzt präsentiert sich Elektro-Müller bis Ende Mai im Rahmen der Porträts heimischer Firmen im Foyer des Landratsamtes in Bad Neustadt, wo sich jeweils einen Monat lang Unternehmen vom Ein-Mann-Betrieb bis zur Weltfirma vorstellen. Landrat Thomas Habermann betonte dabei die Wichtigkeit der Fachhändler mit ihrem Service und der Nähe zu ihren Kunden. Diese Erfahrung habe er selber schon oft gemacht und auch die, dass die etwas teureren Produkte am Ende doch die eindeutig preisgünstigeren sind.
Juniorchef Siegfried Müller ist noch ganz in Feierstimmung wegen der Feier des 50-Jährigen. Wie auf Wolke sieben fühle er sich, sagte er bei der Eröffnung der Ausstellung im Landratsamt. Ständig gebe es deswegen Termine, einen der nächsten am 15. Juni, wenn bei Elektro-Müller Tag der offenen Tür sein wird. Dann können sich die Besucher von der Leistungsfähigkeit des Familienunternehmens überzeugen, das laut Siegfried Müller rund 30 Mitarbeiter hat.
Grundstein vor 50 Jahren gelegt
Siegfried Müllers Schwester Ruth zitierte ihren Vater Peter, der den Grundstein für die Sälzer Firma vor 50 Jahren legte. Er habe die Arbeit immer wie ein Hobbygesehen, und so sei das auch heute noch in der Firma. Da stünden die persönlichen Kontakte zu den Kunden im Vordergrund, das Eingehen auf deren Bedürfnisse und natürlich – immer auf dem neuesten Stand zu sein. Wie gut das offensichtlich klappt, belegte Siegfried Müllers Frau mit einem Gedicht, das die Familie anlässlich der 50-Jahrfeier bekam.
Die Ausstellung im Landratsamt, wo ganz neue und alte Waschmaschinen zu sehen sind, nahm Peter Müller als Grund für einen Rückblick. Dabei wurde deutlich, was für ein Luxus früher eine Waschmaschine war. Während vor 50 Jahren für einen VW Käfer rund 5000 Mark hinzulegen war, lag eine Waschmaschine immerhin bei stolzen 2000 bis 2500 Mark. „Manchmal haben wir im halben Jahr nur eine verkauft“, erinnert sich Peter Müller. Die hielt dafür aber oft länger als ein Auto.
Kreishandwerksmeister Bruno Werner konnte da nur zustimmen. Er fragte, was denn ohne das Handwerk wäre, ohne dessen Service und dessen Einsatz in der Ausbildung junger Menschen.
Die Ausstellung im Foyer des Landratsamtes ist bis Ende Mai während der Öffnungszeiten der Behörde zu sehen.