Mit einem Überblick über den Haushalt 2022 startete Bürgermeister Michael Custodis in die Bürgerversammlung in Alsleben im vollbesetzten Saal des "Grünen Baums". Der Verwaltungshaushalt schloss mit mehr als 1,8 Millionen Euro ab, der Vermögenshaushalt fast mit 1,2 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 226 Euro. Der Kindergarten kostete die Gemeinde 108.000 Euro, die Schulumlagen insgesamt 80.961 Euro.
941 Personen wohnen mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde Trappstadt, davon 451 in Alsleben. Es gab drei Geburten in Alsleben, in Trappstadt zwei, Eheschließungen je zwei. Das Thema Grundschule griff der Bürgermeister auf, die Gemeinden Trappstadt und Sulzdorf haben sich für die Grundschule in Untereßfeld entschieden (wir berichteten). Vom Kindergarten direkt in die Schule nach Bad Königshofen, das wollen die Gemeinden ihrem Nachwuchs nicht antun. "Die höhere Schulumlage ist uns das Wohl der Kinder wert", sagte Custodis.
Naturfriedhof wurde erweitert
In der Trinkwasserfrage wartet man auf eine Entscheidung des Landtags, ohne Zuschüsse lasse sich die Wasserversorgung aus Oberfranken nicht stemmen, bestätigte der Bürgermeister. Alsleben sei noch im Vertrag mit Bundorf, aber der dortige Zweckverband könnte sich auch an die große Lösung anschließen. Ein Erfolgsprojekt nannte Custodis den Naturfriedhof St. Ursula, der wegen der großen Nachfrage um 1290 Urnenstellen erweitert wurde. Sternenkinder werden dort kostenlos bestattet.
An alle Bauprojekte erinnerte der Bürgermeister, unter anderem ist der Dorfplatz in Trappstadt fast fertig. Er bedankte sich bei allen Helfern und Sponsoren, die sich für Ukraine-Flüchtlinge eingesetzt haben. Auf den kompletten Ausbau mit Glasfaser ist er stolz, die SÜC Coburg habe hier vorbildliche Arbeit geleistet. Der Mobilfunk habe sich entweder durch den Probebetrieb in Zimmerau oder den Sendemast in Gabolshausen verbessert, trotzdem soll eine zusätzliche Station gebaut werden.
Im Jahr 2023 stehen einige Kanalarbeiten an, die Feuerwehr Alsleben erhält ein anderes Fahrzeug, vorher muss jedoch das Feuerwehrhaus durch einen Anbau vergrößert werden. Platz für Solitärbäume sucht die Gemeinde, die in Zusammenarbeit mit der Agrokraft gepflanzt werden. In eigener Sache kritisierte der Bürgermeister Anfeindungen und Schmähplakate. Alle Gemeinderäte seien ehrenamtlich tätig, sie entscheiden zum Wohl der Gemeinde und nicht zu ihrem eigenen Nutzen. Er dankte allen, die sich zum Wohl der Gemeinde eingesetzt und viel Zeit geopfert haben, besonders den Vereinsvorständen und der Feuerwehr.
In guter Stimmung wurde diskutiert, zuerst wurde ein Gemeindemitarbeiter gelobt, der den Grünabfallplatz vorbildlich in Ordnung hält, einzelne Bauern würden auch den Haufen zusammenschieben, ergänzte Custodis. Dem Burschenverein wurde für seine Spenden gedankt, zuletzt eine Nestschaukel für die Kinder. Ein Schwarzbau wurde moniert. Ob die Schule in Untereßfeld gehalten werden könne, wurde gefragt. Man hoffe auf mehr Nachwuchs, sagte der Bürgermeister, man könne jahrgangsgemischte Klassen bilden, auch dann schicke das Schulamt Lehrer. Wenn es begründet wird, können die Untereßfelder Kinder auch einen Gastschulantrag stellen.
Kritik an den Öffnungszeiten der Gaststätte
Kritisiert wurde das frühe Nutzen der Lehmgrube durch eine Firma und die entsprechende Lärmbelästigung sowie verschmutzte Straßen. Störende Bäume am Friedhof wurden angesprochen. Urnengräber auf dem normalen Friedhof sollten gestaltet und vielleicht mit einheitlichen Tafeln versehen werden, regte ein Zuhörer an. Ein anderer fragte nach der Möglichkeit, die Öffnungszeiten des "Grünen Baums" zu verändern. Das sei eine Dorfwirtschaft und kein Restaurant, hieß es. Der Ort müsse froh sein, dass es einen Pächter gebe, antwortete der Bürgermeister, er könne keinen Druck auf den Pächter ausüben, aber mit ihm sprechen. Im Sommer würden wegen des Biergartens sowieso andere Öffnungszeiten gelten.
