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FLADUNGEN: Alte Kraftmaschinen mahlen Getreide im Freilandmuseum

FLADUNGEN

Alte Kraftmaschinen mahlen Getreide im Freilandmuseum

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    Altes Handwerk: Am Mühlentag war in die Fladunger Reßmühle Leben eingekehrt und es wurde wie früher Getreide gemahlen.
    Altes Handwerk: Am Mühlentag war in die Fladunger Reßmühle Leben eingekehrt und es wurde wie früher Getreide gemahlen. Foto: Foto: Wienröder

    Am Pfingstmontag zum traditionellen deutschen Mühlentag war das Fränkische Freilandmuseum in Fladungen Anziehungspunkt für viele Besucher. Beide Museumsmühlen waren in Betrieb und es gab wieder ein Begleitprogramm für Jung und Alt.

    In die alte Reßmühle aus Fladungen und die Ölschlagmühle aus Wiesthal im Spessart war wieder Leben eingekehrt. Museumsmitarbeiter hatten die Mühlwerke in Gang gebracht und standen als Ansprechpartner rund um die Mühlentechnik zur Verfügung. Dabei konnten die Besucher auch mehr über das Müllerhandwerk erfahren, das einst ein sehr angesehener Beruf war – schließlich kam dem Müller als Mehllieferant für das Grundnahrungsmittel Brot eine besondere Bedeutung zu. In Franken waren Mühlen weit verbreitet. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es hier noch mehr als 5000 Mühlen, heute sind es nur noch einzelne Mühlen, die noch unterhalten werden.

    Die Reßmühle ist das einzige Ausstellungsgebäude, das nicht in das Museumsgelände versetzt worden ist und sich an seinem angestammten Platz befindet. Die 1802 erbaute und nach ihrem letzten Besitzer benannte Getreidemühle war eine von insgesamt fünf Mühlen im Ort. Seit 1905 ist sie außer Betrieb. Grund war die fehlende Wasserkraft, denn nach Kanalbaumaßnahmen versickerte der Bach im neuen Kanal. Heute sorgen das Mühlengetriebe und die beiden Schrotgänge aus einer Stockheimer Mahlmühle und das rekonstruierte, oberschlächtige Wasserrad für einen funktionsfähigen Betrieb der Mühle, die zu ihrer Zeit mit einem Mahlgang rund sieben bis acht Zentner Getreide geliefert hat.

    Die aus dem Jahr 1833 stammende Ölschlagmühle aus Wiesthal wird von einem unterschlächtigen Mühlrad unterhalten. Die Mühle diente bis 1951 zur Herstellung von Speiseöl aus Raps und in schlechten Zeiten auch aus Bucheckern. Aber auch Öle aus Lein- oder Flachssamen, aus Hanf oder Mohn konnten gewonnen werden, sie waren der Grundstoff für Brenn- oder Schmiermittel und für die Seifenherstellung.

    Die alten Kraftmaschinen faszinierten große und kleine Besucher gleichermaßen. Eine weitere Attraktion für die ganze Familie war die Märchenstunde mit Heidi Andriessens. In Müllertracht gekleidet, empfing die Märchenerzählerin die Besucher auf dem Dachboden der Reßmühle und zog sie mit ihren Müllergeschichten in den Bann.

    Die jungen Museumsgäste konnten sich auch als Baumeister betätigen und aus Holzteilen selbst ein kleines Wasserrad bauen, um dies dann im Kehlbach laufen zu lassen. Die Kinder steckten die Erwachsenen mit ihrer Bastelfreude an, und so wurde tüchtig gemeinsam gewerkelt.

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