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OSTHEIM: Alte Orgelmusik im neu sanierten Rathaussaal

OSTHEIM

Alte Orgelmusik im neu sanierten Rathaussaal

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    Im Anschluss an den offiziellen Festakt ließen Dr. Phil. Roland Dopfer (links) und Prof. Margareta Hürholz die beiden Orgeln im Rathaussaal vierhändig erklingen. Hierüber freute sich besonders der Vereinsvorsitzende Christoph Schindler (rechts).
    Im Anschluss an den offiziellen Festakt ließen Dr. Phil. Roland Dopfer (links) und Prof. Margareta Hürholz die beiden Orgeln im Rathaussaal vierhändig erklingen. Hierüber freute sich besonders der Vereinsvorsitzende Christoph Schindler (rechts). Foto: Foto: Tanja Heier

    Nachdem der Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Trägervereins „Orgelbaumuseum Schloss Hanstein“ überwiegend von Reden geprägt war, wurde es im Anschluss Zeit, der Königin der Instrumente Raum zu geben.

    Akademische Meister

    Hierzu hatten die Verantwortlichen keine Mühen gescheut und ganz behutsam zwei Exponate in den Rathaussaal transportiert. Durch den Sektempfang frisch gestärkt, lauschten die zahlreichen Gäste dem vierhändigen Konzert. In Professorin Margareta Hürholz und dem promovierten Philologen Roland Dopfer fanden die beiden Orgeln ihre Meisterin beziehungsweise ihren Meister.

    Zu Werken von Mozart, Beethoven, Händel und Bach glitten die Finger des Duos über die Tasten. Gefühlvoll verstanden sie ihr Handwerk, den empfindlichen Schönheiten die herrlichsten Melodien zu entlocken – mal sanft und zart, mal kräftig und mitreißend. Hierzu war die Hilfe von Jörg Schindler-Schwabedissen und Dominik Schindler als Kalkanten nötig. Die im Jahre 1646 von Nicolaus Manderscheidt gebaute Orgel und deren baugleiches Pendant besitzen nämlich keinen Motor, werden also per Blasebalg betrieben. Auch saßen die Organisten nicht wie üblich auf einer Orgelbank – sie bestritten den Abend komplett im Stehen.

    Zwanzig Finger für alle Töne

    Nach der Eröffnung erläuterte Roland Dopfer dem Publikum die verschiedenen Herangehensweisen, um vierhändig zu spielen. Mozarts „Fantasie F-Moll“ beispielsweise war im Ursprung für Walzenorgel gedacht. Demzufolge brauchte es 20 Finger, um alle Töne zu treffen; für einen Organisten alleine praktisch unmöglich, so Dopfer. Das „Adagio für die Flötenuhr“ von Ludwig van Beethoven bedurfte einer sogenannten Transkription, was soviel wie „hinüberschreiben“ bedeutet.

    Roland Dopfer, 1977 in Günzburg geboren, studierte Kirchenmusik in Düsseldorf. Im A-Examen erhielt der Künstler eine besondere Auszeichnung. Diplomstudiengänge in den Fächern Orgel und Cembalo führten ihn an die Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zu seinen Lehrern gehörte unter anderem Margareta Hürholz. Gerne war die Professorin der Bitte ihres ehemaligen Schülers zur Beteiligung an diesem einmaligen Konzert in der Rhön nachgekommen. Bleibt zu hoffen, dass es die Ausnahmekünstler noch öfter nach Ostheim zieht – Spezialisten für alte Orgelmusik gibt es nämlich nicht viele.

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