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WERNECK: Altes Schloss, moderne Klinik

WERNECK

Altes Schloss, moderne Klinik

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    Computeranimation: So sollen die neuen Patientenzimmer einmal aussehen – mit maximal zwei Betten, einer modernen Nasszelle, die sich in den Raum einfügt, und einer wohltuenden Atmosphäre durch Farbe und Licht.
    Computeranimation: So sollen die neuen Patientenzimmer einmal aussehen – mit maximal zwei Betten, einer modernen Nasszelle, die sich in den Raum einfügt, und einer wohltuenden Atmosphäre durch Farbe und Licht. Foto: Computeranimation: Architekten Stich, Ziegler, Zirngibl

    Vor ziemlich genau einem Jahr ist der Startschuss für den dritten und vorletzten Bauabschnitt in der Orthopädischen Klinik im Schloss Werneck gefallen. Ein Jahr danach ist der Ostflügel kaum mehr wiederzuerkennen, wenngleich es noch schwer fällt, dem Ärztlichen Direktor Dr. Christian Hendrich beim Rundgang durch Keller, Erdgeschoss und die beiden oberen Stockwerke zu glauben, dass der Trakt mit dem herrlichen Blick auf den Schlosspark tatsächlich schon vor Weihnachten seiner Bestimmung übergeben werden soll.

    Im Keller, der vornehmlich Umkleide- und Sanitärräume für die in der Klinik Beschäftigten beherbergt, ist ein zweiter Tunnel zu den neuen Operationssälen und dem Vorschloss – dem D-Bau – geschaffen worden. Dort befinden sich die Stationen drei und vier, die wie der moderne OP-Trakt im Norden in den ersten beiden Bauabschnitten saniert beziehungsweise neu gebaut wurden (OP-Säle). Rund 18,5 Millionen Euro wurden in diese längst abgeschlossenen Abschnitte investiert.

    In einer ähnlichen Größenordnung liegen die Fördermittel des Freistaats für die Abschnitte drei (7,3 Millionen Euro) und vier (4,5 Millionen), zu denen noch einmal ein Eigenanteil des Krankenhauses von derzeit geschätzten 2,5 Millionen Euro hinzu kommt. Insgesamt kostet das komplett runderneuerte Barockschloss somit 33 Millionen Euro. Die auf den ersten Blick gewaltige Summe relativiert sich, wenn man die Kosten für ein neues Krankenhaus „auf der grünen Wiese“ kalkuliert.

    Laut Professor Hendrich wären die Kosten doppelt so hoch, wenn man denn eine vergleichbare technische Ausstattung zugrunde lege: „Das Großartige ist, dass ein Barockschloss nicht nur als Museum oder Kulturobjekt dient, sondern dass mit einem modernen Krankenhaus in historischer Hülle eine einmalige Klinik geschaffen ist.“

    Ziel: Herbst 2012

    Mit Bauabschnitt vier geht es „nahtlos weiter“, sagt Hendrich. Auch hier ist der Zeitplan ehrgeizig: Schon im Herbst 2012 sollen keine Handwerker mehr im Schloss sein, es sei denn als Patienten.

    Im bald „erledigten“ Ostflügel befinden sich 16, im Westflügel künftig zehn nagelneue Patientenräume, vorwiegend Ein- oder Zweitbettzimmer. „Die Unterbringung in Vierbettzimmern ist bald vorbei“, sagt der Ärztliche Direktor. Vorbei ist dann auch die Zeit, als sich die Toiletten auf dem Gang befanden, als es für Patienten lediglich ein Waschbecken gab. Bei den Patientenbefragungen gab es bezüglich Unterbringung nur in den noch nicht sanierten Stationen Kritik. Diese „Schwäche Nummer eins ist dann endgültig beseitigt“, sagt Hendrich und lacht.

    Alle Räume verfügen künftig über eine Nasszelle, die in einem Baukasten-System installiert und im oberen Teil mit einer durchsichtigen Glasfront verkleidet ist. Diese Lösung gibt den Blick auf die Stuckdecken im Zimmer frei. Die werden in einem warmen Weiß gehalten, auf dem Boden wurde ausnahmslos Parkett verlegt, die Flure erhalten eine pflegeleichte Terrazzo-Oberfläche.

    Im Erdgeschoss des Ostflügels befindet sich künftig in den früheren Röntgenräumen die Physiotherapie-Abteilung, die heute noch – etwas fehl am Platz – im Gartensaal des Schlosses ihren Standort hat. In diesen Räumen hat man unter dem Putz eine historische Wandbemalung entdeckt, sie freigelegt und wiederhergestellt. Die Planer sind wie gehabt die Architekten Stich, Ziegler und Zirngibl aus München.

    Übrigens: Zwei der neuen Patientenzimmer im Ostflügel waren einst fürstbischöfliche Schlafräume, merkt der Ärztliche Direktor beim Rundgang noch an. Das hat man wirklich nicht überall.

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