(bab) Wühlmäuse brachten eine Idee ins Rollen: Werner Trolldenier erkundigte sich bei Michael Weisenburger von der Unteren Naturschutzbehörde, was man gegen die vielen Wühlmäuse im Garten machen kann. „Das Beste gegen Wühlmäuse sind Eulen“ bekam der Sandberger zur Antwort.
Um die Population der Eulen zu erhöhen, sollte man ihnen entsprechende „Wohnungen“ anbieten, folgerte Trolldenier. Bei der Überlegung, woher man sie bekommt, fiel ihm als Kreisvorsitzender der Lebenshilfe natürlich sofort deren „Holzbaugruppe“ ein, die im Bau von Nistkästen Erfahrung hat und die Produktion, so Trolldenier, folglich um Eulenkästen erweitern könnte. Zumal man dort auch immer über neue Aufträge froh ist.
Bei einem Treffen mit Norbert Holzheimer, dem Naturschutzwart des Rhönklub-Zweigvereins Walddörfer, kam Trolldenier auf das Thema Eulen- und Nistkästen zu sprechen. Holzheimer regte an, dass die Gemeinde – quasi anstelle einer Spende – einige Vogelhäuschen kaufen könnte. Bürgermeister Detlef Beinhauer stand diesem Vorschlag sofort positiv gegenüber. Trolldenier und Holzheimer erklärten sich bereit, die Nistkästen an Bäumen in den Ortsteilen anzubringen.
Nun fand die offizielle Übergabe der schmucken Vogelquartiere am Sandberger Rathaus statt. Carlo Janz, Werkmeister am Förderzentrum der Lebenshilfe in Unsleben, brachte 13 Nistkästen mit. Janz unterrichtet an der Herbert-Meder-Schule die Berufsschulstufe. Das sind Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren. Sie stellen unterschiedliche Dinge aus Holz unter anderem für den Weihnachtsbasar her. Wie Janz informiert, werden im Jahr rund 40 bis 60 Nistkästen für diesen Zweck gebaut.
Die Nistkästen können auch für spezielle Vogelarten oder mit auswechselbaren Einflugöffnungen gebaut werden. Die Anregung von Trolldenier, auch Eulenkästen herzustellen, die dann in Scheunen oder Türmen als Brutplatz für Schleiereulen oder Turmfalken angebracht werden können, nimmt man gerne auf. Wie Janz und Trolldenier erklärten, könnten sie sich in diesem Zusammenhang eine Kooperation mit der Integrationsfirma „Lebensraum“ in Leutershausen vorstellen. Das ist eine eigenständige gemeinnützige GmbH der Lebenshilfe, die im Sommer Aufträge für Haus- und Gartentätigkeiten erledigt.
Wie Werner Trolldenier ausführt, habe diese Gruppe im Sommer vollauf zu tun, im Winter fehle es an Beschäftigung. Diese Lücke könnte man, bei entsprechender Nachfrage, mit Schreinerarbeiten wie der Herstellung von Vogelkästen schließen.
So dankte Werner Trolldenier Bürgermeister Detlef Beinhauer für die Unterstützung. Sandberg sei der erste „Auftraggeber“. Bürgermeister Beinhauer verwies auf den doppelten „guten Zweck“: Mit dem Kauf der Nistkästen trage die Gemeinde zum Erhalt der heimischen Singvögel bei und fördere die Arbeit der Lebenshilfe. Es sei ihm ein Anliegen, dass sich auch andere Kommunen anschließen, betonte Werner Trolldenier.
Interessenten können sich an der Herbert-Meder-Schule Unsleben, Tel. (0 97 73) 9 12 30, melden.