Bei strahlendem Sonnenschein strömten die Besucher am Sonntag in Scharen ins Streuobstdorf Hausen. Bereits vor dem offiziellen Start des mittlerweile 15. Apfelmarkts bevölkerten Apfelfreunde aus nah und fern das kleine Rhöndorf, um sich mit Äpfeln und anderen Leckereien einzudecken.
Der Arbeitskreis Streuobst hatte zusammen mit den örtlichen Vereinen wieder einmal eine bunt gemischte und sehr anspruchsvolle Produktauswahl zusammengestellt, um für die zahlreichen Gäste ein vielfältiges Angebot zu bieten. Es reichte von frischem Bauernbrot, edlen Obstbränden und allerlei fruchtigen Gelees bis hin zu dekorativem Herbstschmuck und handgeflochtenen Weidekörben. Allen voran war natürlich der Apfel der Verkaufsschlager des Tages. Manch ein Besuchern geriet angesichts der gebotenen Vielfalt an teilweise sehr alten Sorten regelrecht ins Staunen.
Schon die verschiedenen Namen der einzelnen Apfel- und Birnensorten machten die riesige Auswahl von Früchten deutlich, die an den Streuobstbäumen von Hausen reifen. Wer sich für die einzelnen Sorten näher interessierte, der traf im Rathaus bei einer Obstsortenausstellung auf die Gräfin von Paris, entdeckte Kaiser Wilhelm (einen Apfel) neben Madame Verte (Birne) und konnte feststellen, dass auch der Freiherr von Berlepsch einfach nur ein leckerer Apfel ist.
Mit geschickten Händen zeigten die Vertreterinnen von „deco Art“ den interessierten Besuchern, wie man mit wenig Aufwand und einfachen Materialien aus der Natur bezaubernde Dekorationen für den Herbst herstellen kann. Wer nach so viel Schönem für das Auge eine Stärkung benötigte, der konnte wählen zwischen leckerem Kuchen, frischen Waffeln und dampfenden Kartoffelpuffern mit Apfelbrei. Natürlich gab es auch Apfelbratwüste vom Grill, die angesichts der vielen Besucher reißenden Absatz fanden.
Am Nachmittag ging es dann in der St.-Georgskirche bei einem Apfelmarkt-Familiengottesdienst um das Thema „Gott wohnt im Apfelbaum“. Im voll besetzten Gotteshaus erfuhren die Besucher von Pfarrer Georg Neumann und Pastoralreferentin Iris Will-Reusch die Geschichte vom kleinen David, der sich fragte, wie er Gott erkennen kann. In einer Bildergeschichte, die das Familiengottesdienst-Team der Pfarreiengemeinschaft vorstellte, kam der Junge zu dem Ergebnis, dass er Gott dort findet, wo ihm jemand etwas Gutes tut, ohne etwas dafür zu verlangen. Pfarrer Neumann formulierte es in seiner Predigt so: „Gott finden wir am ehesten in den ganz kleinen und einfachen Dingen!“
Nach diesem schön gestalteten Gottesdienst ging es wieder hinaus in die Welt der einfachen und leckeren Hausener Streuobst-Äpfel. Am späteren Nachmittag waren bei vielen Anbietern bereits einige Sorten ausverkauft, und der Kuchen in der Kaffeebar wurde zusehends weniger. Auch der Stand der Firmlinge, die „Eine Welt Waren“ verkauften, war gut besucht und musste immer wieder Waren auffüllen.
Die Führung durch den Streuobstlehrpfad wurde gerne angenommen und war angesichts des herrlichen Wetters eine interessante Wanderung durch die Hausener Flur. Als die Sonne dann langsam hinter den Bäumen verschwand und es kühler wurde, machten sich die Marktbesucher, beladen mit Körben voller Äpfel, Birnen, Quitten und Walnüsse, langsam auf den Heimweg.
ONLINE-TIPP
Viele Bilder vom Apfelmarkt finden sie im Internet unter rhoengrabfeld.mainpost.de