Bevor sich die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen dem Haushaltsplan 2019 widmen konnte, mussten zunächst Personalangelegenheiten erledigt werden. VG-Vorsitzender Georg Rath war am 15. Januar zurückgetreten und begründete seinen Entschluss mit Arbeitsüberlastung. Zu seiner normalen Arbeitszeit bei Siemens kamen mehrere Stunden pro Tag in der VG wegen der Umstrukturierungen und Personalangelegenheiten dazu, außerdem sei er noch Bürgermeister, so Rath. Er möchte sich mehr um seine Gemeinde kümmern, zumal zwei Bauphasen der Dorferneuerung bevorstehen.
Der Rücktritt wurde angenommen. Vor der Neuwahl der Vorstandschaft gab es noch Diskussionsbedarf, deshalb schob das Gremium (mit zwei Gegenstimmen) einen nichtöffentlichen Teil ein, zur Wahl wurde die Öffentlichkeit wieder zugelassen. Zum neuen VG-Vorsitzenden wurde mit 11 von 18 Stimmen der bisherige Stellvertreter Jürgen Heusinger (Sulzfeld) gewählt, neue Stellvertreterin ist Angelika Götz (12 Stimmen, Sulzdorf a. d. L.).
Verwaltungshaushalt
Der Verwaltungshaushalt umfasst 2019 geplante 1 583725 Euro. Die Haupteinnahme ist die VG-Umlage in den sieben Mitgliedsgemeinden in Höhe von je 183,39 Euro pro Einwohner, insgesamt 1 289 965 Euro. Wie der Kämmerer erläuterte, wird der Bevölkerungsstand vom Juni des Vorjahres (2018: 7034 Einwohner; 2017: 7064 Einwohner) zugrunde gelegt. Die pausche Finanzzuweisung beträgt 126 100 Euro, Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb liegen bei 137 640 Euro, dazu kommt eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt in Höhe von 30 000 Euro. Bei den Ausgaben fallen die Personalkosten besonders ins Gewicht mit 1 230 100 Euro, für den sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand sind 348 075 Euro eingestellt.

Der Vermögenshaushalt in Höhe von 217 500 Euro finanziert sich allein durch die Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 217 500 Euro. Zu den Ausgaben gehören die Umbaumaßnahmen im VG-Gebäude (147 000 Euro), die Beschaffung EDV-Arbeitsgeräten (30 000 Euro), Büroeinrichtung (7000 Euro), Außenanlage und Beleuchtung (2500 Euro), sowie die Zuführung zum Verwaltungshaushalt in Höhe von 30 000 Euro. Der Haushalt wurde einstimmig inklusive Finanzplan und Stellenplan beschlossen und als Satzung erlassen.
Umbauarbeiten
Kämmerer Hans-Bernd Bader stellte Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen am Verwaltungsgebäude vor. Ein zusätzliches Büro für den Bauamtsleiter soll im Obergeschoss entstehen, sodass die Bauabteilung komplett dorthin umziehen kann. Im Erdgeschoss wird die Arbeitsplatzsituation dadurch übersichtlicher. Vom großen Sitzungssaal im OG soll ein kleiner Raum für Besprechungen und Rechnungsprüfungen abgeteilt werden, ein langer Tisch mit Bestuhlung soll die bisherige Halbrund-Sitzanordnung ablösen. Zum Sanierungspaket, das auf 147 000 Euro geschätzt wird, gehören auch die Sanierung der WC-Anlagen mit Einbau einer Wasserenthärtungsanlage sowie ein Brandschutzkonzept. Wie Bader erläuterte, ist die Investition aufgrund der vorhandenen Rücklagen von aktuell 420 000 Euro ohne Erhöhung der Umlage und ohne Erhebung einer Investitionsumlage zu finanzieren. Mit drei Gegenstimmen stimmten die Gemeindevertreter der Maßnahme zu, der VG-Vorsitzende wurde beauftragt, nach entsprechender Ausschreibung die Aufträge zu vergeben.
Ein neues Zeiterfassungssystem soll der Verwaltung die Einordnung geleisteter Arbeit, beispielsweise der Bauhofmitarbeiter, auf die verschiedenen Kostenstellen erleichtern. Eine Einweisung der Betroffenen durch einen EDV-Fachmann ist jedoch Voraussetzung für das Gelingen eines Systems, so die allgemeine Meinung. Der entsprechende Beschluss wurde auf die nächste Sitzung verschoben, weil es noch Klärungsbedarf gibt. Für den Haushalt 2017 wurde Entlastung erteilt, nachdem die örtliche Prüfung ohne Beanstandungen verlaufen war. Beschlossen wurde eine Änderung der Vereinbarung mit der Grabfeld-Allianz, die ihr Büro in der VG hat, hinsichtlich der Verwaltungskosten, sie wurden von 2018 bis 2020 jährlich auf 3968 Euro festgesetzt.