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MITGENFELD: Aststützen für die Urbuche

MITGENFELD

Aststützen für die Urbuche

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    Bürgermeister Walter Müller, Doris Hupfer von der Naturschutzbehörde des Landratsamtes und Baumsachverständiger Wolf-Dieter Jacob (von links nach rechts) begutachten die Urbuche in Mitgenfeld, deren Stamm letzte Woche angezündet wurde.
    Bürgermeister Walter Müller, Doris Hupfer von der Naturschutzbehörde des Landratsamtes und Baumsachverständiger Wolf-Dieter Jacob (von links nach rechts) begutachten die Urbuche in Mitgenfeld, deren Stamm letzte Woche angezündet wurde. Foto: FOTO Lena Berger

    (lena) Verbrannt riecht es immer noch. Ob der Baum diesen Brandanschlag überlebt, wird die Zeit zeigen. Letzte Woche hat ein Unbekannter am Stamm der Urbuche oberhalb von Mitgenfeld ein Feuer gelegt. Jetzt haben sich Fachleute den Baum angeschaut.

    Momentan steht der Baum da wie eine Eins. „Unfassbar, dass jemand so etwas tut,“ findet Doris Hupfer von der Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Viele Bäume hatten im Trockensommer 2003 Probleme gehabt, die Urbuche in Mitgenfeld, die seit 1987 Naturdenkmal ist hat dieses Jahr jedoch unbeschadet überstanden, erzählt sie.

    Wie alt der Baum tatsächlich ist, können auch die Fachleute nicht genau sagen. Die Spanne der Schätzungen reicht von 300 bis 600 Jahre. Sicher ist aber, dass die Mitgenfelder Buche zu den ältesten Bäumen dieser Art in Deutschland zählt.

    Jetzt färben sich die Blätter an ihr bunt und der Herbstwind fährt durch das Geäst. Ob das auch im nächsten Jahr so sein wird, lässt sich momentan noch nicht absehen. Um ein genaueres Bild vom Zustand des Baumes zu bekommen, hat Bürgermeister Walter Müller den Baumsachverständiger Wolf-Dieter Jacob hinzugezogen. Der studierte Forstwissenschaftler kennt sich mit Bäumen sehr gut aus. Er hilft bei Problemfällungen und bei der Pflege von Bäumen.

    Trotzdem kann auch er keine genaue Prognose abgeben, ob die Buche in Mitgenfeld überlebt. Es sei schwer abzuschätzen, ob das Kambium vom Feuer etwas abbekommen hat. Die Frage sei auch, ob die Leitungsbahnen noch funktionieren. „Die Zeit wird es zeigen,“ sagt Wolf-Dieter Jacob. Viel Holz wurde beim Brand nicht zerstört, Jacob hat auch keine großen Bedenken, dass es sich verschlimmert. Man müsse einfach warten, wie die Urbuche über den Winter kommt.

    Wolf-Dieter Jacob überlegt, die Krone etwas zu stutzen. Zu stark dürfe man das bei Buchen aber nicht machen, das würde dem Baum mehr schaden als nutzen. Fünf bis zehn Prozent überlegt er. Und um die Angriffsfläche zu minimieren. Bürgermeister Müller erläutert, dass der Baum vom Wind nicht mehr beansprucht werde als andere Bäume auch. Er steht im Windschatten der Pilsterköpfe an einer relativ geschützten Stelle.

    Von den Überlegungen, die Urbuche einzukürzen, kommen die Experten nach kurzer Diskussion wieder ab. Sie kommen zu dem Schluss, dass es besser wäre, einige Äste der Buche zu stützen, wie bei der Königseiche im Staatsbad. Da sich der Baum nach einer Seite neige, würde er entlastet. Es bestehe die Gefahr, dass die starken Äste abbrechen, die nahezu waagrecht wachsen.

    Der Baumsachverständiger Jacob überlegt zudem, Sicherungsseile im Baum anzubringen. Doris Hupfer von der Naturschutzbehörde informierte, dass bereits 1997 solche Drahtseile an oberen Ästen angebracht wurden. Sie müssten aber ausgewechselt werden. Nach zehn Jahren Einsatzdauer seien neue fällig. Die alten wären schon sehr strapaziert.

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