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BAD KÖNIGSHOFEN: Auch die Hessen finden das Grabfeld faszinierend

BAD KÖNIGSHOFEN

Auch die Hessen finden das Grabfeld faszinierend

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    Stadträtin Erika Idriss (zweite von rechts) stellte im historischen Rathaussaal der Stadt Bad Königshofen die Geschichte der Stadt in den Vordergrund, ging auf die Kur und die Schulstadt ein. Interessierte Zuhörer waren dabei die Gäste des Landkreises Fulda.
    Stadträtin Erika Idriss (zweite von rechts) stellte im historischen Rathaussaal der Stadt Bad Königshofen die Geschichte der Stadt in den Vordergrund, ging auf die Kur und die Schulstadt ein. Interessierte Zuhörer waren dabei die Gäste des Landkreises Fulda. Foto: FOTO Hanns Friedrich

    (hf) Gäste aus dem Nachbarlandkreis Fulda konnte Stadträtin Erika Idriss unlängst in Vertretung von Bürgermeister Thomas Helbling im historischen Rathaussaal begrüßen. Sie verstand es, den Politikern die Stadt Bad Königshofen aber auch das Grabfeld „schmackhaft“ zu machen.

    Recht schnell erfuhr man im Gespräch aber auch, dass das Grabfeld für die Hessen ganz und gar kein Negativbegriff ist. „Wir gehörten ja vor Jahrhunderten selbst zu dieser historisch gewachsenen Region,“ hieß es da. So erfuhren die Gäste auch, dass zunächst das Bistum Würzburg und dann erst Fulda gegründet wurde. Erika Idriss wiederum verwies darauf, dass viele urkundlichen Ersterwähnungen im Bistum Fulda, also im Hessischen, niedergelegt sind.

    So erfuhren Landrat Bernd Woide und seine Kreistagsmitglieder , dass sich Erika Idriss im Fuldaer Bereich durchaus auskennt. Schließlich war sie dort einst zu Hause. Für ihre Kinder sei damals ein Besuch im Fuldaer Dom mit Krypta und Michaelskirche besonders beeindruckend gewesen. Zu Bad Königshofen erläuterte sie, dass es sich hier um eine Festungsstadt handelt, die 791 erstmals erwähnt wurde. Vor der Gebietsreform war Königshofen eine Kreisstadt, verlor danach aber alle Ämter, vor wenigen Jahren dann auch das Kreiskrankenhaus.

    Vorzüge und Probleme der Region

    Die Stadträtin berichtete von der Wiedervereinigung und davon, dass das Fördergefälle dazu geführt hat, dass eine große Firma, die in Bad Königshofen ihren Ursprung hatte, inzwischen nach Thüringen abgewandert ist.

    In der Grundversorgung und im Handel sei die Stadt gut aufgestellt, natürlich wünsche man sich mehr Industrie und Gewerbeansiedlungen. Das Einzugsgebiet der Stadt reiche bis nach Römhild, ja teils bis nach Schweinfurt und in die Haßberge. In den vergangenen Jahren habe man deshalb den Schwerpunkt auf Tourismus und Fremdenverkehr gesetzt und erhielt 1974 das Prädikat „Bad“. Zwei Jahre später wurde das Kurzentrum, die heutige Frankentherme, gebaut. Prävention und Gesundheitswesen seien nun die Schwerpunkte der Stadt, die ein ausgezeichnetes Radwegenetz hat, auf dem man von Fulda bis Bamberg radeln kann. Erika Idriss nannte den Wohnmobilstellplatz, der bayernweit nach wie vor auf den vordersten Plätzen in der Gunst der Wohnmobilisten ist.

    In diesem Zusammenhang ging sie auf die Franken-Therme ein und nannte hier das Gesundheits- und Erlebnisbad ebenso wie das Highlight, den ersten deutschen Heilwassersee. Die Besonderheit hier sei auch, dass dieser über eine Biogasanlage mit Wärme versorgt wird, wie auch Teile der Franken-Therme.

    Man gehe wieder neue Wege und habe deshalb die Allianz Grabfeldgau gegründet, die sich das Motto „Schätze heben im Grabfeld“ gegeben habe. Hier geschehe einiges, wie zum Beispiel die Hinweistafeln an den Radwegen, die auf die kulturellen Schätze am Wegesrand verweisen. Die Stadträtin nannte in diesem Zusammenhang den Kunsthandwerkermarkt und weitere Attraktionen, die Gäste in die Stadt locken.

    7200 Einwohner habe Bad Königshofen mit den Stadtteilen und sei bekannt als Schulstadt. Hier habe man von der Volks- über die Realschule bis zum Gymnasium alles. Eine Besonderheit sei sicher auch die Berufsfachschule für Musik, sowie die Kreismusikschule. Kurz ging Erika Idriss auf das Integrationsprojekt des Schachklubs im Jugendhaus ein, erwähnte vier Seniorenheime und das Mehrgenerationenhaus St. Michael. Im Rahmen der Stadtführung erläuterte Dr. Gerd Kassler den Gästen die historische Altstadt, sprach von der bestens bekannte Sage und ging mit den Gästen auch in die Stadtpfarrkirche. Hier beeindruckte vor allem die Doppelwendeltreppe, aber auch das gotische Gotteshaus.

    Im Archäologischen Museum und Museum für Grenzgänger führte Museumsleiter Andreas Rottmann die Gäste durch das Haus. Er berichtete von der Idee des Vereins für Heimatgeschichte, ein Grenzmuseum einzurichten, aus dem schließlich das Museum für Grenzgänger wurde. Beeindruckt zeigten sich die Gäste aus Fulda über die Einrichtung und die darin enthaltenen Informationen. Dann erfuhren sie mehr über die Archäologie im Grabfeld und konnten die Sonderausstellung über den Königshöfer „Caspar Schott“ in Augenschein nehmen, der neben Senefelder, Keßler, Herrlein oder Dr.- Ernst Weber einer der berühmten Grabfelder ist.

    Information über Biogas

    In der Biogasanlage war dann Matthias Klöffel (Großbardorf) der kompetente Ansprechpartner. Er berichtete von den Anfängen vor drei Jahren. Heute gebe es zwei weitere Biogasanlagen und zwar in Unsleben und Mellrichstadt. In Bad Königshofen werden pro Stunde 625 Kilowatt Strom erzeugt. Das bis zu 100 Grad heiße Kühlwasser geht in den Wärmetauscher der Frankentherme. Die Heizleistung bezifferte Klöffel auf 700 KW, was umgerechnet 400 000 Liter Heizöl ersetzt. Bei einem Rundgang erzählte Klöffel von der Idee des Bad Königshöfer Kurdirektors, der einen Heilwassersee bauen wollte. Da habe man sich gedacht, dass es doch gut sei, diesen mit Wärme aus einer Biogasanlage zu beheizen.

    37 Landwirte sowie der Maschinenring Rhön-Grabfeld, der Bayerische Bauernverband und eben die Landwirte finanzierten die Anlage, die heute ein Vorzeigeprojekt sei. Der Nachmittag sah die Gäste aus Hessen dann unter anderem in Bad Neustadt, aber auch am Kreuzberg in der Rhön, wo Landrat Thomas Habermann unter anderem das Projekt Bruder Franz Haus vorstellte.

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