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WOHLMUTHAUSEN: Auch nach 20 Jahren ist die Freude noch groß

WOHLMUTHAUSEN

Auch nach 20 Jahren ist die Freude noch groß

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    Fred Metzner, Ortssprecher von Weimarschmieden (vorne), hatte die Feier zur Grenzöffnung in Wohlmuthausen mitorganisiert und freute sich über den großen Zuspruch.
    Fred Metzner, Ortssprecher von Weimarschmieden (vorne), hatte die Feier zur Grenzöffnung in Wohlmuthausen mitorganisiert und freute sich über den großen Zuspruch. Foto: FOTO Metzner

    Über 75 Personen waren von Weimarschmieden nach Wohlmuthausen zum Fest gelaufen. Fast der gesamte Stadtrat der Stadt Fladungen und viele Bürger aus den umliegenden Gemeinden nutzten die Gelegenheit, von „hüben nach drüben“ zu wandern. Im beheizten Festzelt stellte die Gruppe fest, dass das Interesse an dieser Veranstaltung größer war als erwartet. Sofort wurden weitere Bänke aufgestellt, zeitweise wurde sogar die Bühnenfläche in Beschlag genommen, damit es sich die rund 500 Gäste bei Kaffee und Kuchen, Zwiebelplootz und Detscher gemütlich machen konnten.

    Großes Interesse fand die Bilderausstellung mit Fotos von Wolfram Salzer, der die Grenzöffnung und das anschließende Fest im Hofgut Weimarschmieden fotografiert hatte. Fotos von den Grenzanlagen und dem Begegnungsfest in Wohlmuthausen rundeten die Ausstellung ab.

    Der offizielle Teil wurde durch den Bürgermeister von Wohlmuthausen, Erhard Schneider, eröffnet. In einer mitreißenden Rede schilderte er die einstigen Probleme der Bevölkerung an der Grenze. Er beschrieb, wie er wegen des Verdachts auf Republikflucht verhaftet wurde, weil er zu nahe an die Grenze herangegangen war. Nur wegen seiner Unbescholtenheit kam er wieder frei. Zum Abschluss seiner Rede sagte er schmunzelnd, dass er sein Manuskript niemandem zur Genehmigung vorlegen musste und auch seine Worte frei wählen durfte.

    Robert Müller, Bürgermeister der Stadt Fladungen, bedankte sich bei allen Beteiligten für die perfekte Organisation des Begegnungsfestes. Er schilderte die Probleme einer Zonengrenzgemeinde „auf der anderen Seite“. Auch hier war nicht alles rosig, viele Bürger mussten in der strukturschwachen Gegend große Wege in Kauf nehmen, um ihren Arbeitsplatz in den Ballungsgebieten zu erreichen.

    Klaus Deudeloff, Vorsitzender der Waldkörperschaft Weimarschmieden, erinnerte an die seit dem Jahre 1776 bestehende Gemeinschaft von Waldbesitzern, hauptsächlich aus Gerthausen und Wohlmuthausen. Schon damals wurde von der Adelsfamilie von Stein Wald erworben. Während der langjährigen Teilung bestand die Möglichkeit für die Waldbesitzer aus dem Osten, bei Holzverkäufen an die „harte D-Mark“ zu kommen. Diese willkommene Einnahmequelle wurde gerne genutzt, so Deudeloff.

    Die Wohlmuthäuser Kinder und ihre Kindergärtnerinnen trugen mit einem Reigen von Liedern zur Unterhaltung bei. Für diese musikalische Einlage erhielten sie viel Applaus.

    Einen besonderen Dank erfuhren Erhard Schneider und der Ortssprecher von Weimarschmieden, Fred Metzner, für ihre Arbeit als Organisatoren des Festes. Eine Wohlmuthäuser Damenriege sorgte mit einer musikalischen Weltreise für viel Stimmung und Beifall bei den Gästen. Haxen aus dem Backhaus und die Kapelle „UK 1“ rundeten das gelungene Fest ab.

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