Spukt es etwa im alten Krankenhaus? Um paranormale Phänomene dreht sich der gut 70-minütige Spielfilm „Fivefindyourlimit“, für den in dieser Woche auch Szenen vor und in der seit Jahren stillgelegten Klinik gedreht wurden. Regisseur ist der erst 20 Jahre alte Kevin Wloczyk aus Schweinfurt.
Der ist in diesem Genre kein Unbekannter mehr. Im Juni soll sein bisher aufwendigstes Werk „The Secrecy“ (wir berichteten) deutschlandweit in die Kinos kommen. Im Gegensatz zu diesem Horror-Thriller, der mit großem kameratechnischen Aufwand gedreht wurde, ist der neue Streifen im so genannten „Found Footage“-Genre beheimatet.
Das „gefundene Filmmaterial“, wie das in der deutschen Übersetzung heißt, steckt in den leer stehenden und zum Teil verwüsteten Räumen des Gebäudes. Es handelt sich dabei um Material, das verstorbenen oder vermissten Personen zugeordnet und erst im Nachhinein gefunden wird. Populär ist dieses Genre geworden durch Filme wie „Blair Witch Project“.
Aber muss es ausgerechnet ein ehemaliges Krankenhaus sein, in dem ja auch viele Leute gestorben sind? „Ein geradezu idealer Ort für Filme dieser Art“, sagt der Regisseur. Ging man hier doch auf die Suche nach Geistern oder übernatürlichen Phänomenen. Ob es Begegnungen der anderen Art gab, wird sich spätestens herausstellen, wenn der Film anläuft.
Betreut wurden die Laiendarsteller übrigens von Nico Stelzig – einem Religionslehrer mit Theologiestudium. Gefilmt wurde das alles von einem Kameramann namens Robert L. Wobei – wenn das kein Omen ist – das „L “ für den Künstlernamen „Leichenakt“ steht.
Dabei kamen am Freitagabend auch die in Schweinfurt gecasteten Statisten zum Einsatz, die vorher nicht wussten, was sie erwarten würde, wie Regisseur Wloczyk beim Gespräch mit dieser Zeitung erklärte. Manche Königshöfer mögen sich des nächtens über den Lichtschein aus dem Gebäude gewundert haben. Die Nachbarn allerdings waren informiert, was sich dort abspielte, ebenso die Polizei, die nach einer möglichen Alarmierung von besorgten Bürgern sonst noch hätte ausrücken müssen.
Auf die Klinik war die Filmcrew, die aus ganz Deutschland stammt, durch einen Bericht in dieser Zeitung über den Dachstuhlbrand vor einiger Zeit gestoßen. Die Genehmigung zum Dreh war beim Eigentümer des Krankenhauses schnell eingeholt. Als Produktionsfirma tritt Wildscreen Home Entertainment auf. Für den jungen Regisseur ist dies bereits der vierte Film seit 2006. Damals war er gerade zehn Jahre alt und begann mit kleinen Trick- und Kurzfilmen.