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Aufgeschlossen: Der Preis für die Lügen

Mellrichstadt

Aufgeschlossen: Der Preis für die Lügen

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    Joachim Pennig
    Joachim Pennig Foto: Foto: Pfarrbüro

    Liebe Leserin, lieber Leser, ich liebe den Frieden. Und ich bin dankbar, dass ich in den 60 Jahren meines Lebens noch nicht direkt von Krieg betroffen war. Aber das lässt mich dennoch nicht besonders ruhig schlafen, wieso nur?

    Als unsere jungen Menschen nach Afghanistan geschickt wurden, versicherte uns die Bundesregierung, es sei ausschließlich für die humanitäre Hilfe.

    Das war eine Lüge. Wenig später sprach man vom Krieg. Und die Soldatinnen und Soldaten die nach Hause kommen - ich habe einige davon betreut - sind krank, gebrochen und teilweise nur noch eingeschränkt für das Leben fähig. Welch ein Preis für eine Lüge!

    Unsere Sicherheit wird am Hindu-kusch verteidigt, haben wir gehört. Jetzt heißt es: Mali läge „in unserer unmittelbaren Nachbarschaft“. Mit der Begründung, dass eine E-Mail nur Sekunden brauche um hinzu-kommen, haben wir einen Grund auf der ganzen Welt einzugreifen. Was soll der Unsinn?

    Ich wünsche mir, dass wieder mehr Friedensbewusstsein statt Waffen-handel von meinem Land ausgehen. Dass der Bundestag nicht (Streit)kräfte schickt, auch wenn die angeblich „nur“ Ausbilden - aber doch zum Töten. Ich wünsche mir, dass wir Mediatoren und Psychologen, Diplomaten und Friedensforscher entsenden, die nach den Bedürfnissen beider Seiten fragen und nicht die, die eine andere Meinung vom Leben vertreten als wir, ungesehen in die Ecke der Terroristen stecken. Alle sind sie nämlich Menschen, die Gerechtigkeit ersehnen und Liebe brauchen, die sich für die Zukunft Ihrer Kinder einsetzen und einen Platz auf der Erde haben wollen, wo sie in Ruhe leben können.

    Ich billige keine Gewalt. Aber ich verstehe die Motivation mancher Terroristen auch, die auf rechtmäßigem Weg nur Unrecht erfahren. Sie erleben, wie sie sich gegen die Geldmacht der Großkonzerne nicht wehren können, die sehen, wie mit dem Hungertod von Menschen Geld erspekuliert wird. Sie werden gezwungen zuzusehen, wie fremde Mächte die Rohstoffe ihres Landes plündern, während die eigene Bevölkerung nicht genug zum Leben hat. Sie erleiden Demütigungen durch Machtansprüche sog. Weltmächte. Wer von uns würde sich da nicht wehren?

    Es ist längst an der Zeit mehr über gerechte Weltstrukturen als über Militärkontingente zu debattieren. Fangen wir an, reden wir mit!

    Ihr Pfarrer Joachim Pennig, Münnerstadt

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