Liebe Leserin, lieber Leser. Es gibt viele Konflikte, in denen wir stehen. Packen wir sie mutig an. Konflikte sind nie bequem, aber sie sind unausweichlich, weil sich in ihnen das Neue, die Zukunft anmeldet. Wenn wir mit Jesus „das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“ suchen, geraten wir unausweichlich in Konflikte, aber wir dürfen auch sicher sein: „Alles übrige wird uns hinzugegeben werden“ (Mt 6,33).
In Gottes Reich hört die Herrschaft von Menschen über Menschen auf. Gottes Herrschaft bricht an, wo wir Menschen annehmen: Wo die Liebe ist, da ist Gott!
Jesus wird vom „Erbarmen mit den Menschen“ (Mt 9,36) überwältigt, weil er sich im Namen Gottes zum Anwalt derer macht, die abgeschrieben werden und von ihren Mitmenschen oft keine Chance bekommen: Dirnen, Sünder, Zöllner, Frauen und Kinder, Homosexuelle, die in Ehe und Beruf Gescheiterten, Gefangene, körperlich und psychisch Kranke, Fremde und Flüchtlinge, Andersglaubende wie auch Ungläubige und alle, die sich in ihrer Haut nicht wohl fühlen.
Er, Jesus Christus, eröffnet diesen Menschen von Gott her die Möglichkeit, neu Mut zu fassen, neu zu leben, sich selbst zu finden, eine neue Identität als Kind Gottes auszubilden.
Prächtig kommt dies in einem Wort zum Ausdruck, das Carl Friedrich von Weizsäcker in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus dem Mund eines Baptistenpredigers aufgeschnappt hat: „Ein Christ ist im tiefsten Inneren glücklich; er hat vor niemandem Angst, und - ist immer in Schwierigkeiten. Foto: Pfarrbüro
Manfred Endres
Pfarrer in Bischofsheim