Die Freisprechungsfeier der Schneidwerkzeugmechaniker gehört zu den besonderen Ereignissen an der Jakob-Preh-Schule. Denn nachdem an der Staatlichen Berufsschule in Bad Neustadt der Ausbildungs-Sprengel für alle deutschsprachigen Länder angesiedelt ist, eilten junge Männer aus dem gesamten Bundesgebiet herbei, um die Urkunde entgegenzunehmen, die sie als Gesellen ausweist.
Schulleiter Kurt Haßfurter beglückwünschte die Junghandwerker, die stolz sein könnten auf ihren Hightech-Beruf. Ohne die Präzisionswerkzeuge, die von ihnen hergestellt werden, sei vieles nicht vorstellbar, könnten Autos nicht fahren. Haßfurter dankte Eltern, Ausbildungsbetrieben, dem Berufsschulkollegium und den Quartiergebern für ihre Unterstützung und drückte die Hoffnung aus, dass vielleicht der eine oder andere an die Jakob-Preh-Schule zurückkehre, um hier seinen Meister zu machen. Für den Berufsalltag riet er: „Produzieren Sie so, als ob's für Sie selbst wäre“.
Stellvertretender Landrat Peter Suckfüll freute sich, dass alle 41 Prüflinge (darunter drei Messerschmiede) aus zehn Bundesländern nach drei- bis dreieinhalbjähriger Lehrzeit erfolgreich waren. Seinen Dank richtete er unter anderem an die Firmen, die der Berufsschule hochspezialisierte Maschinen kostenlos für den Ausbildungsbetrieb zur Verfügung stellen. Dieses enorme Entgegenkommen würdigte auch Schulleiter Haßfurter ausdrücklich gegenüber den anwesenden Betriebsvertretern - einer von ihnen reiste eigens aus Wien an.
An seiner Heimatberufsschule war es Hugo Neugebauer, dem Präsidenten der Handwerkskammer für Unterfranken, eine besondere Freude, den Junghandwerkern zu gratulieren. Ihr spezieller Beruf biete mit der soliden Ausbildung alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weg.
Humorvolle Worte richtete Stefan Stange, Obermeister der Messerschmiede-Innung Dresden und Vorstandsmitglied des Fachverbands Deutscher Präzisionswerkzeugschleifer, an seine jungen Kollegen. Den Schritt, den sie jetzt geschafft hätten, könne ihnen keiner mehr nehmen. Er gab den Rat, die berufliche Zukunft selbstkritisch und mit einem hohen Anspruch an sich selbst zu gestalten.
Von der Verpflichtung des Ausbildungsvertrags sprach Oliver Gayer, Obermeister der Schneidwerkzeugmechaniker-Innung Nordbayern, die ehemaligen Azubis gemeinsam mit Schulleiter Haßfurter frei. Besondere Anerkennung erhielten dabei Charles Fischer und Benjamin Fingerhuth als notengleiche Beste. Für ihren sehr guten Abschluss gab es einen Buchpreis des Fördervereins der Schule.
Ein Tuba-Quartett der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen brachte rhythmische Würze in die Feierstunde, für die Benjamin Fingerhuth im Namen der Absolventen dankte. Nach eigenem Empfinden sei man ein recht chaotischer Jahrgang gewesen, dem die Lehrer aber mit viel Ausdauer und Geduld begegneten und ein hervorragendes berufliches Fundament mitgaben.
Ihre Ausbildung bereits im Sommer beendet hatten Tinko Panzenhagen (Berlin) - der Ort in Klammern ist der Sitz des Ausbildungsbetriebs - und Michael Weißhaar (Albstadt), sie waren zur Feier gekommen. Nicht angereist waren die Sommerabsolventen Tobias Budde (Pfaffenhofen), Fabian Hagg und Rafael Schalow (beide Albstadt), Maximilian Hogarth (Nesselwang) und Christopher Siller (Pfaffenhausen).
Die Winterprüfung 2014/2015 bestanden: Alexander Bühler (Zell), André Cabolet (Schlüsselfeld), Renas Demir (Lastrup), Claudius Dörfel, Messerschmied (Chemnitz), Stefan Egorov, Fabian Rieth (beide Sien), Florian Ferse (Erkrath), Benjamin Fingerhuth (Köln), Charles Fischer (Zell), Steven Fletcher (Pfaffenhofen), Sandro Mader (Roding), Serkan Meral, Marco Mittermeier, Aykut Öksüz, Maximilian Stork (alle Kinding-Haunstetten), Marco Rafelt (Rösrath), Alexander Rausch (Ampfing), Ronny Strauch (Zella-Mehlis), Timucin Tastemel (Volkach) und Nico vom Hofe (Northeim).
Außerdem dürfen sich Gesellen nennen folgende nicht Angereisten: Wilm Bokelmann, Messerschmied (Elsenfeld), Justin Burghardt (Magdeburg), Roman Busch (Beckum), Juan Clausen (Berlin), Kornelius Fast, Peter Klug, Alexander Stein (alle Bruchmühlbach), Eric Fey (Northeim), Robert Grad (Kinding-Haunstetten), Steven Junker (Hemer), Thomas Kerestlely-Wellmann (Mengen), André Lausmann (Castrop-Rauxel), Mohamed Souttou, Klassenbester, Messerschmied (Solingen) und Vincent Sztanka (Moorrege).